2010 Weinprobe in Abtswind
Weinprobe am 17.10.2010 in Abtswind im Steigerwald.
Eine Weinprobe ist meist eine recht angenehme und auch informative Angelegenheit. Da die letzte Weinprobe bereits viele Jahre zurück lag, war es an der Zeit, eine solche Exkursion wieder einmal durchzuführen. In den Steigerwald sollte es dieses Mal gehen. Um 13 Uhr, bei diesigem Wetter und etwa 10 Grad, starteten wir am Anger mit unserem bereits bekannten Fahrer und dem etwas kleineren Bus der Fa. Hügle. Bei Eltmann am Main zweigten wir auf die Steigerwald-Hochstrasse ab. Durch bunt gefärbte Laubwälder und kleine romantische Orte führte die Route nach Ebrach, unserer ersten Station. Zuerst wurde die Klosterkirche besichtigt. Im Jahr 1127 wurde in Ebrach das erstes rechtsrheinische Zisterzienserkloster gegründet. Die Räumlichkeiten des Klosters Ebrach werden seit 1851 als Zwangsarbeitsanstalt und Zuchthaus genutzt, seit 1958 als Jugendstrafanstalt von Bayern, mit zur Zeit etwa 337 Häftlingen. Da bis zur angemeldeten Führung noch etwas Zeit war, besichtigten wir vorher die Klosterkirche. Eine beeindruckende Kirche, die eine ungewöhnlich warme Atmosphäre ausstrahlt, natürlich mit der üppigen barocken Ausstattung und einem beeindruckenden grossen rundem Kirchenfenster. Da ich kein Kirchenmann bin, kann ich das hier nicht so gut beschreiben. Unser weiterer Besuch galt dem Treppenhaus und dem Kaisersaal im Kloster. Da das Kloster ja eine JVA ist, war auch unser Führer selbstredend ein Beamter der JVA in Uniform. Es war eine etwas ungewöhnliche Führung - im typischen Beamtenstil. Im mächtigen zweigeteilten Treppenaufgang, wurden die einzelnen Statuen und Bilder erklärt. Im Anschluss folgte die Besichtigung des Kaisersaales, einem riesigen Festsaal, der heute für Konzerte und Vorträge genutzt wird. Die Fahrt ging weiter nach Abtswind, einem kleinen Weinort im Steigerwald. Das Weingut Behringer war unser Ziel. Frau Behringer führte uns durch das Weinfeld (es war kein Weinberg) und erklärte die neuen Methoden der Weinlese mit der automatischen Erntemaschine. Anhand der Blätterformen wurden die Rebsorten bestimmt. Die Probleme mit ungebetenen Gästen, in Form von riesigen Vogelschwärmen (Stare), wurden ebenso angesprochen, wie die Bearbeitung des Bodens. Vergeblich suchte die eine oder andere Naschkatze nach übrig gebliebenen Trauben, aber die Erntemaschine hatte gute Arbeit geleistet - es war nichts mehr da. Nachdem es recht frisch war, gingen wir nach etwa 45 min. in das gemütliche Restaurant. Die fünf Sorten Wein, die zur Verkostung standen, sind sehr positiv angekommen. Frau Behringer, eine junge und äußerst engagierte Winzerin, präsentierte eine sehr sachliche, aber keineswegs langweilige, Weinprobe. Diese hob sich besonders positiv von sonstigen Weinproben mit Gesang und irgendwelchen uralten Kalauern ab. Heiß diskutiert wurde über die diversen Flaschenverschlüsse, ob Kork, ob Glas oder Schraubverschluss. Sieger war eindeutig der Schraubverschluss. Die im Voraus bestellten Speisen haben offensichtlich den meisten gut geschmeckt, Beschwerden gab es keine. Die Maultaschen haben mir jedenfalls gut gemundet. Leider verging die Zeit, wie immer, viel zu schnell. Um 20 Uhr mahnte unser Fahrer zum Aufbruch. Schnell wurden noch einige Kistchen Wein im Bus verstaut. Über die A3 und B505 fuhren wir flott nach Hause, wo wir gegen 21:30 auf dem Anger eintrafen. Ein schöner Herbst-Nachmittag und Abend, bei dem leider das kalte Herbstwetter uns frösteln lies, ging harmonisch zu Ende. Vielen Dank an Christel und Rolf für die Ausarbeitung und Organisation.
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