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a. DER ERSTE BRIEF: EPHESUS (Offenbarung 2:1–7)E1 (Ephesus) – Die Verlobungszeit Israels
Die Struktur des Epheser-Briefes (Chiastisch)Dieser Brief ist klar chiastisch (überkreuzt) aufgebaut, was die literarische Präzision des Textes zeigt. Die Elemente in der Anerkennung und der Abschluss entsprechen sich, ebenso wie die Einleitung und der Tadel im größeren Schema (A B B A).
Anerkennung (B)In diesem zentralen Teil wird das Lob chiastisch verstärkt, wobei die Elemente der Ausdauer und der Prüfung einander spiegeln.
Tadel (B)Dieser Abschnitt bildet das Herzstück des Briefes, das zentrale Problem (j) und die notwendige Reaktion (k).
Der Brief an Ephesus zeigt, dass fleißige Werke, theologische Genauigkeit und Hass auf Irrlehren (Liars, Nikolaiten) den Mangel an primärer Liebe nicht aufwiegen können. Dies ist ein Schlüsselprinzip für die prüfende Gemeinde in der Endzeit.
2:1. An den Engel schreibe]
- An den Engel (τω~ α˙γγεˊλω) (tō angelō)]: Wie wir oben dargelegt haben, handelt es sich hier um den „Scheliach Zibbur“ (Sˊeˊıˉla˘˘hˊ Zbibˉruˉ) der Synagoge, den vorsitzenden Diener oder Boten. Ein Titel, der jüdischen Lesern wohlbekannt, aber den heidnischen Ohren völlig fremd ist.
- der Versammlung (τη~ς ε˙κκλησιˊαˉς) (tēs ekklēsias)]: Wie in Apostelgeschichte 19:32, 39, 41. Oder Synagoge (συναγωγηˊ) (synagōgē). Die A.V. übersetzt das griechische Synagoge in Jakobus 2:2 mit „Versammlung“ anstelle von Synagoge; und in Jakobus 5:14 mit „Kirche“ anstelle von Versammlung. Die erstgenannte Stelle (2:2) zeigt, welcher Art die Versammlung in Kap. 5:14 war. Es war die Gemeinde, die in der Synagoge zusammenkam, und es gibt keinen Grund, warum es in Offenbarung 2 und 3 nicht auch so verstanden werden sollte.
- In Ephesus: Niemand kann diesen Brief neben den Brief des Paulus an die Epheser legen und auch nur einen Moment lang glauben, dass es sich um dieselbe Versammlung handelt, die angesprochen wird. Dies ist keine Frage der Argumentation oder der Meinung; es ist eine Tatsache. Lesen Sie die beiden Briefe nacheinander und beachten Sie den Stand der Gnade in dem einen und den Stand der Werke in dem anderen. Es stimmt, Johannes schrieb einige Jahre später als Paulus; aber obwohl dies den Zustand der Versammlung beeinflussen mochte, konnte es die Grundlage von Gottes Handeln nicht ändern. Sein Bund hatte sich nicht geändert. Doch hier ist alles anders, wie wir sehen werden. Im Brief des Paulus an die Gemeinde Gottes in Ephesus spricht Gott zu denen, die sich alle auf dem höchsten Boden des Privilegs und der Gnade befinden. Hier gibt es keinen Segen überhaupt, außer für die Überwinder.
2:1b. Dies sagt, der die sieben Sterne in Seiner Rechten hält (1:16), der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt (1:13)]
Der Titel etabliert somit die allgegenwärtige Aufsicht des Herrn als der Eine, der sowohl die Autorität über die Führer hat als auch das moralische und geistliche Leben Seines Volkes prüft, um sie für die endzeitliche Drangsal zu heiligen.
- Der, welcher die sieben Sterne in Seiner Rechten hält (1:16):
- Dieser Teil des Titels betont die absolute Kontrolle und Souveränität Christi über die Boten/Führer (αˊγγεˊλοι) der Versammlungen (siehe Kap. 1:20).
- Die rechte Hand symbolisiert göttliche Macht, Schutz und Besitz. Die Sterne sind sicher in Seinem Griff.
- Der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt (1:13):
- Die sieben goldenen Leuchter symbolisieren die sieben Versammlungen auf Erden (Kap. 1:20).
- Das „Wandeln inmitten“ verweist sicherlich auf 5. Mose 23:14 (Luther: 5. Mose 23:15), wo dieses Wandeln und sein Zweck derselbe sind wie am Tag des Herrn: „Denn der HERR, dein Gott, wandelt mitten in deinem Lager, um dich zu retten und deine Feinde vor dir dahinzugeben; darum soll dein Lager heilig sein, damit Er nichts Unziemliches unter dir sieht und sich von dir abwendet.“
- Christus wandelt hier somit gemäß 3. Mose 26:12: „Ich werde mitten unter euch wandeln und euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein.“
- Sein Auge sieht und legt die unreinen Dinge im „Lager“ dieser Versammlungen bloß. Er ist als Richter anwesend, der Seinen Bund mit dem irdischen Volk prüft.
Der Titel etabliert somit die allgegenwärtige Aufsicht des Herrn als der Eine, der sowohl die Autorität über die Führer hat als auch das moralische und geistliche Leben Seines Volkes prüft, um sie für die endzeitliche Drangsal zu heiligen.
2. Anerkennung (V. 2–3)2. Ich kenne deine Werke]
- Dies ist das Prinzip, nach dem der Herr mit dem Überrest Israels am Tag des Herrn verfahren wird. Siehe Jesaja 66:18: „Denn Ich kenne ihre Werke und ihre Gedanken: es wird geschehen, dass Ich alle Nationen und Zungen sammeln werde, und sie sollen Meine Herrlichkeit sehen.“ Der Kontext in den vorhergehenden Versen (15–17) zeigt die Natur dieser „Werke“ und die Zeit des Handelns des Herrn mit ihnen.
- Die meisten der sieben Briefe beginnen mit dieser Feststellung bezüglich der „Werke“ aus Jesaja 66:18.
- Oder Geduld (2:3). Dies ist das Ausharren, auf das in 13:10 Bezug genommen wird: „Hier ist das Ausharren und der Glaube der Heiligen“; 14:12: „Hier ist das Ausharren der Heiligen; hier sind die, welche die Gebote (die erwähnten 'Werke') Gottes und den Glauben Jesu bewahren.“
- Die Aussage in diesem Brief bezieht sich auf den damaligen Zustand der Dinge in dem Tag, an dem die in diesem Buch geschriebenen Dinge erfüllt werden sollen.
- Die Versammlung wird dafür gelobt, dass sie unreinem Einfluss widersteht und sich von falschen Aposteln (Lügnern) befreit hat. Dies zeigt theologische Sorgfalt und moralische Strenge – Qualitäten, die für den endzeitlichen Überrest im Kampf gegen die Verführung entscheidend sind.
- Die Versammlung hat für den Namen Christi ausgeharrt und in ihrer Arbeit nicht nachgelassen. Sie besitzt Ausdauer (Ausharren) im Angesicht von Prüfungen und fürchtet sich nicht vor der Verfolgung.
- Dies ist sehr nachdrücklich. Wörtlich ist es: „deine Liebe – deine erste Liebe.“
- Was haben wir hier anderes als einen Bezug auf Jeremia 2:1, 2, wo Gott Jeremia befahl, seine Prophezeiung damit zu beginnen, diese Tatsache in ihr Gedächtnis zu rufen: „Geh und rufe vor den Ohren Jerusalems und sprich: So spricht der HERR: Ich gedenke der dir erwiesenen Gnade deiner Jugendzeit, der Liebe deiner Verlobungszeit, deines Nachfolgens in der Wüste, in einem nicht besäten Land.“
- Dies war der Tag, auf den in Hesekiel 16:8-10 usw. Bezug genommen wird: der Tag, an dem Jehova Seine Liebe auf sie setzte und sie erwählte, nicht wegen ihrer Zahl, „sondern weil der HERR euch liebte“ (5. Mose 7:7–9).
- Dies ist eine seltsame Sprache, wenn sie an diejenigen gerichtet wäre, die „mit allen geistlichen Segnungen in den himmlischen Regionen in Christus gesegnet“ worden waren (Eph. 1:3). Nichts könnte solche Segnungen verwirken; denn sie sind in den Himmelshöhen, in Christus, wo niemand sie berühren oder entreißen kann. Auch kann Buße sie nicht erlangen, denn sie sind die Gabe Gottes an Seine Gemeinde; und Seine Gaben und Berufungen sind ohne Reue (Röm. 11:29).
- Nein; die Versammlung, an die solche Worte gerichtet sind, kann nicht die Versammlung sein, die der Heilige Geist durch Paulus anspricht. Der Appell ist der an das bundesmäßiges Volk, das durch Werke Rechenschaft ablegen muss.
- Er war schon einmal gekommen, bei Seinem ersten Advent, und suchte Frucht. Aber Er fand sie nicht. Nun kommt Er wieder, und der Ruf erschallt erneut: „Tut Buße“; denn der, der kommt, ist nahe.
- Buße ist das „erste Werk“. Sie ist die eine Bedingung für den nationalen Segen Israels. Sie ist das Wesen der Verkündigung des Königs und des Königreiches. Die Dienste von Johannes dem Täufer (Matth. 3:2), von Christus selbst (Matth. 4:17) und auch von Petrus (Apg. 2:38; 3:19) waren alle mit diesem einen Wort „Tut Buße“ gekennzeichnet.
- Dies ist das „erste Werk“, das in Anbetracht des nationalen Segens getan werden muss, der erste Schritt, der unternommen werden muss. Siehe 3. Mose 26:40–42; 1. Könige 8:33, 35, 37; 5. Mose 30:1–3; Dan. 9:3, 4; Sach. 1:3; usw.
Gerne, hier ist die Übersetzung und detaillierte Analyse der Verse 6 und 7, die den ersten Brief an Ephesus abschließen:EPHESUS (Offenbarung 2:6–7)5. Positiver Hinweis und Verheißung6. Aber dieses hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hassest, die auch Ich hasse]
- Die Nikolaiten: Die Nikolaiten werden in Vers 15 erneut erwähnt. Die Geschichte weiß nichts Bestimmtes über Menschen, die diesen Namen in der frühen Ära des Christentums trugen. Die Tradition ist widersprüchlich und unsicher.
- Symbolische Bedeutung: Die meisten Kommentatoren versuchen, das Problem durch die Annahme zu lösen, dass der Name symbolisch ist (wie auch bei Bileam (2:14, 15) und Isebel (2:20)). Sie interpretieren ihn durch seine Etymologie: (νιˊκος) (nikos) Eroberer und (λαoˊς) (laos) Volk. Wenn daran etwas Wahres ist, ist es besser, es „jenem Tag“ zu überlassen, an dem die Ereignisse seine Bedeutung offenbaren werden. Die Werke der Nikolaiten stehen hier im Gegensatz zur verlorenen Liebe der Epheser: Sie hassen die Irrlehre, aber lieben nicht mehr Christus wie am Anfang.
- Die Formel: Nur der Herr Jesus hat diese Formel verwendet, und zwar vierzehnmal. Jedes Mal, wenn Er über die große dispositionelle Veränderung sprach, die unmittelbar bevorstand. Sie ist daher mit dispensationaler Wahrheit verbunden.
- Neunmal (die Zahl des Menschen) in den Evangelien verwendete Er sie als der Menschensohn.
- Achtmal (die Herrschaftszahl) in der Offenbarung, als der auferstandene Herr, der vom Himmel spricht: hier, am Ende jedes dieser sieben Briefe, und einmal in Kap. 13:9.
- Was der Geist sagt: In Offb. 19:10 wird uns gesagt, dass „das Zeugnis Jesu der Geist der Weissagung ist“; d. h. es ist das prophetische Zeugnis, das von Christus Selbst gesprochen wird, oder das Zeugnis, das von Seinem Diener Johannes oder von Botenengel über Ihn gesprochen wird, der diese Versammlungen in diesem Buch anspricht.
- Dem Überwinder: Diese Sprache ist den Briefen, die Paulus an Gläubige schrieb, völlig fremd. Die Glieder des Leibes Christi haben bereits alles „in Ihm überwunden“. Sie sind bereits „mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat“ (Röm. 8:37). Johannes selbst spricht in seinem Brief von denen, die zur Gemeinde Gottes gehören, als hätten sie bereits überwunden (Siehe 1. Joh. 2:13; 4:4; 5:4, 5).
- Die hier Angesprochenen werden in den Tagen des Tieres inmitten der großen Drangsal leben, und es wird diejenigen geben, die „ausharren bis ans Ende“ (vgl. Matth. 24:13).
- Von einigen lesen wir: „Das Tier... wird Krieg mit ihnen führen und sie besiegen und töten“ (11:7).
- Von anderen heißt es, sie „haben ihn überwunden (den Ankläger ihrer Brüder) durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses; und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod“ (12:11).
- Daher die Wiederholung der abschließenden Verheißung in 21:7: „Wer überwindet, wird dies ererben.“ Die Offenbarung ist voll von Überwindern. Nicht weniger als sechzehnmal haben wir das Verb (νικαˊω) (nikaō), besiegen oder überwinden.
- Die Überwinder, die am Ende jedes dieser sieben Briefe angesprochen werden, werden in den Tagen leben, auf die in diesen Passagen Bezug genommen wird. Sie werden spezielle Überwinder einer spezifischen Form des Bösen sein.
- Der Baum des Lebens: Dieses erste Versprechen wird in 22:14 erfüllt, wo der Artikel „der Baum des Lebens“ verwendet wird und sich speziell auf die Überwinder bezieht.
- Der Baum, der in Vers 2 und Hes. 47:12 erwähnt wird, ist ein anderer Baum oder andere Bäume (ohne Artikel), die zur Heilung der Nationen während des Millenniums bestimmt sind.
- Das Paradies Gottes: Die Verheißung bezieht sich hier auf die Neue Erde, wenn der Fluch beseitigt und die gesamte Erde als das Paradies Gottes wiederhergestellt sein wird.
- Zu diesem „Paradies“ wurde Paulus entrückt (2. Kor. 12:4); und auch zu diesem „dritten Himmel“ (und Erde).
- Der erste Himmel und die erste Erde wurden mit Wasser überflutet und vergingen (2. Petr. 3:6 und 1. Mose 1:2).
- Die zweiten Himmel und die Erde sind jene, „die jetzt sind“ (2. Petr. 3:7), und die durch Feuer gereinigt werden (2. Petr. 3:10).
- Die dritten sind jene, auf die wir warten, nämlich die Neuen Himmel und die Neue Erde (das wiederhergestellte Paradies) (2. Petr. 3:13 und Offb. 21., 22.).
- Zu diesem dritten Himmel und Paradies wurde Paulus in der Vision entrückt. Auch Johannes sah dies und erhielt den Auftrag, das niederzuschreiben, was Paulus nicht aussprechen konnte.
- Zu diesem „Paradies“ wurde Paulus entrückt (2. Kor. 12:4); und auch zu diesem „dritten Himmel“ (und Erde).
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