Von der Finanzierung des BGEs und dem Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate
Sollte der Anteil der menschlichen Arbeit also immer weiter zurückgehen, so wird es nicht möglich sein, das BGE durch die Besteuerung eben jener schwindenden Arbeit zu finanzieren.Diese Logik funktioniert nur, wenn man sich bereits bei den grundlegenden Parametern »vertan« hat.
In der Diskussion wie das Bedingungslose Grundeinkommen finanziert werden soll wurde bisher eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle vorgeschlagen. Die bekanntesten sind wohl die Mehrwertsteuerfinanzierung, wie sie Götz Werner vertritt sowie die eher Linken Modelle, welche im Gegensatz zum Mehrwertsteuermodell Wert auf eine Umfairteilung legen. Zudem gibt es noch das eher wirtschaftsliberale Modell einer negativen Einkommenssteuer, die meist mit einer Flat Tax in Verbindung gebracht wird, jedoch auch als progressives Modell mit progressiven Steuersätzen denkbar ist. Des Weiteren existieren noch eine Vielzahl weiterer Modelle.Was alle Modelle gemeinsam haben ist, dass sie sich durch Steuern finanzieren.Hier liegt der »Hase im Pfeffer« und die Grundannahme ist Grundlage für den Fehlschluss.
Interessanterweise wird von Werner und seinen Anhängern ...........Yepp. Aber welchem Glauben hängt dieser Autor an?
Eine Finanzierung wäre in diesem Falle nur durch eine konsequente Besteuerung großer Vermögen/Einkommen möglich anstelle eines auf die Besteuerung von Arbeit fokussierten Finanzsystems. Eine weitere Finanzierungsquelle könnte hierbei die Geldschöpfung sein, sollten durch die zunehmende Produktivität und somit sinkenden Preise ohnehin deflationäre Tendenzen stärker werden ist auch die Ausweitung der Geldmenge eine Möglichkeit zur Teilfinanzierung des BGE. Die Geldmenge wird schließlich schon jetzt von den Notenbanken permanent ausgeweitet, allerdings lediglich zu Gunsten des Großkapitals und der Finanzmärkte. Eine Umschichtung dieser neuen Geldmengen hin zur Allgemeinheit wäre also kein großes Inflationsrisiko mehr.Ja, das sind die linken Modelle. Aber statt die Geldmenge auszuweiten, würde es genügen, das Monopol der Geldschöpfung in Öffentliche Hand zu geben, wie es die Monetative e.V. mit ihrem Vollgeldkonzept vorhat. Das ist viel sinnvoller.
Selbst wenn man die Überlegungen des Autors weiterspinnt, zum Beispiel sinkender Preis für die Produkte des täglichen Lebens, dann kann man auch zu ganz anderen Ergebnissen kommen.
1. »Grundeinkommen« sind immer die Produkte und Dienstleistungen selbst, und nicht das Geld.
Hier passiert ein Grundirrtum in der Grundeinkommens-Diskussion. Die Diskutanten suggerieren oder glauben, dass wir vom Geld leben, aber das ist nicht der Fall. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der beim Verzehr (trotz guten Kauens) von Geldscheinen einen glücklichen Eindruck machte.
2. Wie wird ein Grundeinkommen finanziert?
Wenn die Produkte und Dienstleistungen erstellt sind, die wir zum Leben brauchen, bekommen alle Menschen ein Zugriffsrecht auf zumindest einen Teil dieser Produktion. Nämlich den »existenzsichernden Teil«. Auf diesen Teil der Produktion dürfen alle Menschen »bedingungslos« zugreifen, bis ihr Bedarf gedeckt ist. Dieser Bedarf muss existenzsichernd befriedigt werden, bescheiden, aber menschenwürdig. Wenn wir aber nicht allen Menschen handgeschriebene Briefe zustellen wollen, auf denen steht, »Bitte VORNAME, NACHNAME nehme dir bei LEBENSMITTEL-HÄNDLER DEINES VERTRAUENS so viel, wie du zum existenzgesicherten Leben brauchst«, dann geben wir der Einfachheit halber den Menschen »Geld« und es ermöglicht dasselbe.
In diesem Fall bedeutet Geld=Rechte. Wer viel Geld hat, hat viele Rechte, wer kaum Geld hat, ist so gut wie rechtlos.
Somit würde ein sinkender Preis in der notwendigen Produktion (Nahrung, Kleidung, Wohnen und Energie) noch mehr die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens vereinfachen, weil, was für ein Unterschied besteht da noch, wenn das Brot zum Beispiel heute 1 Euro kostet und in einer bGE-Gesellschaft bekäme ich es kostenlos. Dasselbe gilt auch für alle anderen Produkte in der notwendigen Produktion (die Grundlage für ein bGE sind).