Attac stellt sich eine wichtige Aufgabe, nämlich die Globalisierung kritisch zu begleiten und ein Hauptanliegen von Attac ist die Finanztransaktionssteuer, die ja möglicherweise bald eingeführt wird.
Jedenfalls werden die Menschen darauf aufmerksam gemacht, dass diese Finanzspekulationen keine Spielereien sind, bei der man fürs Nichtstun (eine sinnvolle Arbeit ist das ja nicht) auch noch Geld bekommt, sondern das diese Verhaltensweisen der Allgemeinheit einen Schaden zufügt, der nicht unbeträchtlich ist.
Richard Wagner, ein Rumänien-Deutscher, schreibt in seinem Buch »Der Deutsche Horizont« über Attac:
Die Organisation sieht sich selbst zwischen Netzwerk, NGO und Bewegung. In Deutschland wurde sie umgehend von den existierenden Grüppchen unterwandert und so zielsicher der Bedeutungslosigkeit zugeführt. In der Attac- Grundsatzerklärung vom Mai 2002 findet man das gesamte Schlagwortregister links radikaler und alternativer Ansätze der letzten Jahrzehnte. Sowohl für den Nord-Süd-Konflikt, als auch für die Gewalt gegen Frauen und die Umweltprobleme ist irgendwie die Globalisierung verantwortlich. Früher hätte man gesagt, der amerikanische Imperialismus, und noch früher, das jüdische Kapital.
Heute ist Attac Deutschland politisch ein Appendix der Linkspartei und ähnlicher konjunktureller Phänomene.
Jede Bewegung, die linkes Potential bindet, wird seit Jahrzehnten zum Opfer eines frei schwebenden Netzwerks von Aktivisten marxistischer Sekten, die sich überall einnisten und mit den Instrumenten ihrer Kadererfahrung den neuen Ansatz schnell banalisieren, indem sie ihre Ideologie daraufsetzen.
Das ist sehr klug beobachtet. Wie doch das ganze Buch von Wagner äußerst interessant zu lesen ist. Attac und die LINKEN sind tatsächlich bei vielerlei Gelegenheiten miteinander verbandelt und eine ideologische Nähe ist unverkennbar. Beide brauchen Schuldige, Feindbilder, an denen es gilt, sich abzuarbeiten. Die Tragik ist, dass in diesen Organisationen immer wieder in die richtige Richtung gedacht, Solidarität als bedeutsam dargestellt wird. Aber der ganze Gedanken-Koloss ist zu unflexibel und verbraucht, und hilft uns allen nicht wirklich weiter. Das ist das, was die Menschen dann schmerzhaft feststellen müssen, wenn sie sich von diesen Gruppierungen endlich trennen.