Was ist »Bezahlung«, was ist »Finanzierung«? Am Beispiel des bGE

Götz Werner zum Bedingungslosen Grundeinkommen (bGE):

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Pg-DB5vo7qc#!

Jede Form von Bezahlung, ist eine in die Zukunft gewandte Investition. - Wo wir doch immer denken, wir würden mit einer Bezahlung etwas Vergangenes vergelten. Das ist sehr wichtig, was Götz Werner da sagt und wir sollten häufiger an diesen Umstand denken.

Auf die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommen gewendet bedeutet das nämlich, dass ein Grundeinkommen eine Investition in die Menschen selbst ist, sich in der Welt einzubringen und mehr noch, es bestätigt den Menschen in seiner Existenz. Allein dies vermissen viele in der Welt heute, zum Beispiel weil sie hungern müssen.

Wir bekommen einen Lohn, damit wir auch in Zukunft arbeiten gehen können und nicht, wir bekommen einen Lohn für in der Vergangenheit Geleistetes.

Wenn wir etwas »bezahlt« bekommen, dann ist »das Geld« ein Anteil an dem Wertschöpfungsergebnis, am Mehrwert, den wir mitgeholfen haben zu schaffen, ein Anteil am Firmengewinn. Die menschliche Arbeitsleistung ist in dem Sinne kein »Kostenfaktor« (so wird es immer behauptet und scheinbar auch verbucht in den Firmen), sondern drückt sich in einem »Gewinnanteil« aus. Der »Lohn« ist in Wirklichkeit ein Gewinnanteil.

Wie soll das Bedingungslosen Grundeinkommen finanziert werden?

Wir denken, das Geld hätte einen Wert an sich. Dabei ist es nur ein Schein. Es »scheint« so.

Wir leben nicht vom Geld, sondern von den Gütern und Dienstleistungen.

Wenn wir also etwas finanzieren wollen, müssen wir nicht fragen, wo ist das Geld, sondern wo sind die Güter. Und die Güter und Dienstleistungen sind im Überfluss vorhanden. Darum geht es.

Denn aus der Wernerschen Überlegung geht hervor, dass die Finanzierung schon erledigt ist, einzig die Organisation des bescheidenen, aber menschenwürdigen Zugriffs auf diese Güter und Dienstleistungen muss noch bewerkstelligt werden (was dann das Bedingungslose Grundeinkommen darstellt). Das war es auch schon.

Es ist noch nicht mal ein Umverteilungsproblem, sondern nur ein Verteilungsproblem. Etwas Vorhandenes, nicht Genutztes, muss gerechter und mehr noch, muss sinnvoller verteilt werden.

Denken Sie mal an die vielen Produkte, die einfach weggeworfen werden, weil wir in einer »Überflussgesellschaft« leben (während andere hungern und arm sind). Statt die Armen an die »Tafeln« zu lotsen, wo sie mit den Resten der Wohlstandsgesellschaft »gefüttert« werden, wäre es sinnvoller den Menschen Autonomie zu geben und ihnen freien Zugang zu den Lebensmitteln (und anderen existenzsichernden Gütern) zu ermöglichen, mittels Bezugs-Scheinen (nichts anderes sind Geld-Scheine).