http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Contra_Goetzianenses.html
Warum beschäftigen wir uns mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen? Es liegt nach Gero Jenner (GJ) an den »sozialen Spannungen« und der »wirtschaftlichen Verunsicherung«. Ja klar, aber wer hat das zu verantworten. Über Hartz4 findet man bei Jenner kein Wort. Stattdessen ein Lob für Sigmar Gabriel.
Allein schon die Begriffswahl bei Jenner zeigt, wie wenig er sich in der bundesdeutschen Problemlandschaft auskennt. Er vergleicht das Grundeinkommen mit »Lottogewinn, Millionenerbe und Glücksversprechen«. Was für ein Kram. Hier schlägt einem schon die Null-Ahnung Atmosphäre entgegen.
Seine Formulierungen sind dermaßen »schräg«, man kann nur den Kopf schütteln über so viel Gedöns. Man wird nicht »mit einem Grundeinkommen geboren«. Auch »genießt« man es nicht lebenslänglich. bGE hat nichts mit Feinschmecker-Restaurant zu tun. Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommen ist auch nicht »verführerisch«, wie er brummelt, sondern nüchtern und sachlich betrachtet, eine Idee, die aus dem Dilemma der ständig zunehmenden Arbeits- und Einkommenslosigkeit herausführen könnte.
Von der Utopie über Marx zur Religion und von da zu den Sekten kommt er. Die Grundeinkommens-Befürworter seien Sektierer. Und sie seien unmoralisch.
Wikipedia meint zur Moral:
Moral beschrieb ursprünglich vor allem, wie Menschen faktisch handeln und welches Handeln in bestimmten Situationen erwartet wird bzw. für richtig gehalten wird.Welches Handeln ist angemessen. Das fragt Herr Jenner. GJ behauptet, dass »menschliche Zusammensein« beruhe auf »Geben und Nehmen«. Stimmt das?
Wir überlegen doch nicht alle Nase lang, ob ein Verhalten ein »Geben und Nehmen« beinhaltet. Wir leben einfach, handeln vieles, vielleicht sogar das meiste aus dem Gefühl heraus. Kein Mensch käme auf die Idee, jedes mal zu überprüfen, ob einer Aktion eine Reaktion folgt. - Was Jenner da macht, er versucht einer Ideologie den Boden zu bereiten.
ZITAT:
Nur eines war immer klar, wer (außer Kindern, Alten, Kranken usw.) nur nimmt, ohne zu geben, der fällt aus der Gesellschaft und wird von ihr als Parasit betrachtet ...........Wer mag schon in Jenners Reich leben wollen, bei solchen Aussichten. Aber dieses Denken passt gut zu Hartz4 und zu der Argumentationslinie der SPD und GRÜNEN, die ja Mitte der 00er Jahre auch nach Begründungen suchten, für die Zumutungen, die sie den Menschen in Deutschland aufhalsten.
Und Leuten, die in ihrer Sprache Begriffe wie »Parasit« haben, traue ich auch noch ganz anderes Denken zu. Die Sprache ist es, die Jenner verrät, die zeigt, welch‘ »Geistes Kind« er ist, welchen ideologischen Wurzeln man ihn zuordnen kann.
Die »Mehrzahl der bGE-Empfänger« könnten sich als »nützliche Mitglieder der Gesellschaft erweisen«. Wirklich? Vielleicht wie die Bienen, die sind auch nützlich. Während man ja die Ratten ausrotten könnte. Die sind ja schädlich. Oder? Aber die »Nützlichkeit« könne gefährdet sein, wenn es dem »Belieben des Einzelnen anheimgestellt« ist, darüber zu entscheiden. Das sagt Herr Jenner.
Mit anderen Worten, GJ hat keinen Bezug zur Freiheit. Er weiß gar nichts von ihrem Wert. Und das Menschen »in Freiheit« sich einer Einsicht fügen und ihrem Empfinden gemäß richtig handeln, kann sich Jenner auch nicht vorstellen. Aber es kommt noch doller. Jenner meint, das »Geben und Nehmen« sei ein »moralisches Grundprinzip«. Das ist falsch. Wir Menschen leben nicht mit so einem Denken. Die Menschen, die in sozialen Zusammenhängen leben und arbeiten, sind gerade nicht mit solch‘ »berechnenden« Ansichten unterwegs und machen dennoch ihre Arbeiten und Verrichtungen. Die Vorstellung, alle Menschen würden ihren Tag so verbringen, dass sie dauernd ausrechnen, ob sie für was Gegebenes auch Gleiches zurückbekommen, ist eine Unterstellung den Bürgern gegenüber, die einer Verhöhnung derselben gleichkommt. Das »berechnende« Denken ist in einer Gesellschaft eher Gift für ein gutes Zusammenleben.
Weiter meint Jenner, wer nur »nimmt« und nicht »gibt« (wie will er das denn im konkreten Einzelfall nachweisen und nachrechnen, wer »nur« nimmt? Solche Menschen gibt es real überhaupt nicht.), der sei ein »Parasit«. Dazu zählen »herrschende Schichten« und »die benachteiligten Schichten«. Parasiten sind bei Jenner die Reichen und die Armen, sofern sie »nichts zurückgeben« (oder sollte man besser sagen: hergeben?). Aber wer bestimmt das eigentlich, wer was »zurückgeben« muss? Die »Jenners«. Wer sind diese »Gero Jenners« in der Gesellschaft? Offensichtlich sind es die Befürworter von Hartz4 und diejenigen, die daraus ihren Nutzen ziehen. Feindbilder, seien es »die Reichen«, oder die vermeintlichen »Faulenzer«, sind ja in bestimmten gesellschaftlichen Gruppieren beliebt. Da braucht man nur zu schauen, wer sich da öffentlich gerne hervortut.
»Zurückgeben« tun wir Menschen aus freiem Willen! Wer diesen freien Willen missachtet, so wie es dieser Herr Jenner macht, der redet das Wort der Unfreiheit. Auf Basis solcher »moralischen Grundprinzipien«, wie sie hier von Jenner entworfen werden, bauen Totalitarismen und Diktaturen ihr Argumentationsgebäude auf. Da gibt es »wertes« und »unwertes« Leben, das eine ist »nützlich«, das andere bedroht den gesunden Volkskörper. Wer etwas gibt und was er gibt, entscheidet in solchen Wahnwelten nicht das Subjekt, der Einzelne, das Individuum, sondern das wird von den Machthabern, den Größenwahnsinnigen entschieden.
GJ schreibt nun, weil das »moralische Grundprinzip« von einigen Armen und einigen Reichen missachtet würde, nämlich etwas zurückzugeben (hier muss man wieder feststellen, dass Jenner das gar nicht weiß, wer was zurückgibt oder von wem welches bekommen hat. Dazu müsste er ja jedes Menschen gesamte Lebensgeschichte kontrollieren.), deshalb würde es sich erübrigen zu fragen, ob das Bedingungslose Grundeinkommen zu den Menschenrechten gehöre.
Nun ist es so, dass die Menschenrechte als oberste Orientierungsebene überhaupt angesehen wird, wie wir Menschen miteinander umzugehen haben, was moralisch und ethisch erste und über allen anderen stehende Leitlinien sind. Jenner macht es jetzt einfach so, dass er seine eigene Ideologie noch über die Menschenrechte stellt! Clever, der Mann. Aber leider ist das nicht zulässig. Es zeigt aber auch, wie zum Beispiel reaktionäre, modernitätsfeindliche Gruppierungen eine Menschenrechtsorientierung aushebeln würden. Sie erheben eine willkürlich herausgegriffene Perspektive, die noch dazu realitätsfern ist und machen sie zum obersten Gebot, wobei sie sich selbst anmaßen, darüber entscheiden zu wollen, was den selbstausgedachten »moralischen Prinzipien« entspricht und was nicht.
Jenner scheut die Auseinandersetzung mit den Menschenrechten, weil diese sein Denken als menschenfeindlich entlarven würde. Und er redet dem »Kontrollstaat« und dem gegenseitigen Misstrauen das Wort.
ZITAT:
Eine reiche Diktatur hätte sicher keine Probleme damit, ihren Bürgern ein BGE in der Absicht zu gewähren, dass ihnen dadurch der Mund gestopft wird.Was macht da der Herr Jenner? Er bringt zusammen: Diktatur, bGE, Bürger, Mund stopfen.
In einer »Diktatur« herrscht Unrecht. Aber ein bGE wäre durch die Bürger selbst eingeführt. Das passt gar nicht zusammen. »Mund stopfen« ist etwas Gewalttätiges.
Des Weiteren behauptet Jenner mit seinem »Sparta-Beispiel«, das Grundeinkommen würde von »Sklaven« (er meint wohl die Arbeitstätigen in den Billiglohn-Ländern) für die Bürger in den reichen Industrienationen erwirtschaftet. Auch diese Perspektive ist schon abenteuerlich (aber auch interessant von einem zu hören, bei dem man den Eindruck hat, »Kontrolle und Zwangsarbeit« seien für ihn akzeptable Methoden in einer Gesellschaft), weil diese »Ausbeutung« erstens von den Regierenden hierzulande gegenüber den Bürgern (potentiellen Hartz4-Beziehern) gleichermaßen versucht und betrieben wird und zweitens gerade die Globalisierung dazu führt, dass Benachteiligungen der Arbeitnehmer weltweit öffentlich wird, sodass der Widerstand der Menschen gegenüber ausbeuterischen Lebens- und Arbeitsverhältnissen eher zunimmt und die Vernetzung über die neuen Medien, soziale Netzwerke schnell dazu führt, dass eine weltumspannende Solidarität gegen Willkür und Ausbeutung stattfindet. - Übrigens sind es da besonders die Menschenrechte, die Jenner so schnell zu den Akten gelegt hat, die hier die beste Orientierung bieten.
ZITAT:
Einkommen und Arbeit so auf die Köpfe der Gesamtbevölkerung zu verteilen, dass alle ihren Platz im sozialen Netz des Gebens und Nehmens finden.Das sei ein Menschenrecht, meint Jenner.
Auch dies ist wieder insofern »Quark«, weil es einem dirigistischen System das Wort redet. Totalitarismus scheint da durch. Planwirtschaft. Wer »verteilt Arbeit auf Köpfe«? Die »Jenners« machen das. Auch hat das nichts mit »Menschenrechten« zu tun. Nach welchen Methoden eine Gesellschaft gestaltet wird, entscheiden die Bürgerinnen und Bürger durch Abstimmungen. Wir leben hier nicht in einer Planwirtschaft, sondern in einer marktorientierten Gesellschaft, und das hat sich im Vergleich zu anderen Versuchen bewährt. Jenners Vision kommt der »Gleichmacherei« nahe. Menschenrechte meinen Individualrechte. Die aber gehen in dieser Jennerwelt baden. Da kommt der Staatsterror daher, der allen sagt, wo sie ihren Platz haben, »Geben und Nehmen« als Doktrin.
Weiterhin behauptet Jenner, es gäbe eine »im Hintergrund die Fäden ziehende politisch-ökonomische Oligarchie«. In einer Demokratie würde der Bürger durch ein Bedingungsloses Grundeinkommen »betäubt«, und würde dann diese »gefährliche Machtkonzentration« nicht mehr sehen.
Bei solchen Äußerungen muss man schon tief Luft holen. Aber interessant ist das schon, dass ähnliche Vorbehalte ja durchaus von zum Beispiel attac kommen, oder den LINKEN. Die leben ja auch mit dem Feindbild der »Reichen«, die Schuld sind am Übel dieser Welt und »im Hintergrund die Fäden ziehen«. Wahrscheinlich passt solches Denken auch zur SPD-Ideologie.
Wenn man sich diese Überlegung Jenners aber mal anschaut, ist das doch absoluter Krampf. Denn ein Bedingungsloses Grundeinkommen »betäubt« ja nicht, sondern setzt Möglichkeiten frei, das eigene Leben zu gestalten, sich zu informieren, sich politisch zu engagieren, was heute bei der verlangten beruflichen und arbeitsmäßigen Selbstausbeutung doch kräftemäßig kaum zu bewerkstelligen ist. Das heißt, gerade den echten oder vermeintlichen »Oligarchen« könnte in einer bGE-Gesellschaft erst recht begegnet werden. - Aber in Jenners Phantasie liegen wir alle vom bGE betäubt am Boden. :-)
Jenner spricht dann von der bGE-Bewegung als »Sekte«. Das ist Denunziation und eine glatte Lüge und damit versucht er die Anliegen der Menschen abzuwerten. Ein übles Verhalten von seiner Seite, aber auch nicht wirklich verwunderlich, wenn man sich so das Ideengebäude des Herrn Jenner anschaut.
ZITAT:
Er will vielmehr die Mehrwertsteuer erhöhen, die bekanntlich eine Umverteilung von unten nach oben bewirkt, da sie die Kleinverdiener am stärksten trifft (im Verhältnis zu ihren Einkommen ist der Konsum bei ihnen am größten). Damit redet er statt der unwahrscheinlichen Lösung neuerlich der unmoralischen das Wort: Die Benachteiligten unteren 90% (statt der privilegierten oberen 10%) sollen die Mittel für das bedingungslose Grundeinkommen erbringen. In polemischer Zuspitzung hat Sigmar Gabriel dazu gemeint, dass er es einer schwer arbeitenden Krankenschwester kaum klar machen könne, warum sie anderen ein bedingungsloses Einkommen finanzieren solle. Dieser Einwand besteht zu Recht.Das Mehrwertsteuerthema, so wie GJ es hier anspricht, hat mit dem Effekt, den ein Bedingungsloses Grundeinkommen bei den Menschen erzielt, nur am Rande zu tun. Man muss einfach sehen, durch ein Bedingungsloses Grundeinkommen wird die Existenz der Menschen gesichert! In dem Moment ist es völlig egal, welche Steuer wir haben und wie sie heißt. Die Menschen sind einfach gesichert. »Unmoralisches« findet da überhaupt nicht statt. Im Gegenteil. Den Menschenrechten (die von Jenner so geschmähten) wird genüge getan. 90%, 10%, privilegiert, oben, unten, alles nur Gequassel, weil es den unschlagbaren Vorteil, der durch ein bGE entsteht, überdecken und kleinreden will. Aber die Menschen merken schon von selbst, was Wahrheit und was Tünsche ist.
Und das er das Beispiel von Gabriel selbst einbringt, zeigt, wie wenig er von dem Bedingungslosen Grundeinkommen überhaupt versteht. Nicht die »einen finanzieren den anderen« ein Grundeinkommen, sondern es wird durch die Menschen aus Einsicht in die Sinnhaftigkeit der Angelegenheit eingeführt. Und das Beispiel mit der Krankenschwester ist ja eines aus der heutigen Zeit, in der die SPD begründen muss, warum sie einem Teil der Bevölkerung Zwangsarbeit zumutet [1], oder diesem so wenig Einkommen gewährt, dass die Menschen verarmen. Für solch‘ niederträchtiges Verhalten braucht man ja eine Begründung. Und die lautet dann so: die »schwer arbeitende Krankenschwester« soll »den anderen ein Bedingungsloses Grundeinkommen finanzieren«? Übersetzt: Die heute »schwer arbeitenden Arbeitsplatzbesitzer« [2] finanzieren doch nicht »das Nichtstun der Arbeitslosen«. Deshalb müssen wir diese zwingen, »irgendwas« zu arbeiten. [3]
Diese Perspektive hat aber überhaupt nichts mit einer Gesellschaft zu tun, in der bereits ein bGE eingeführt ist. Denn da muss eine Krankenschwester nicht mehr »schwer« arbeiten. So wie sie ja überhaupt (eigentlich auch heute schon) selbst entscheidet, wie »schwer« ihre Arbeit ist. Mit einem bGE jedenfalls, kann sie so viel arbeiten (oder eben so wenig), dass diese eben nicht »schwer« ist. Kann man das verstehen? Außerdem »soll« niemand für jemand was zahlen. Bei einem bGE wird von der Bevölkerung entschieden, die Wertschöpfung so zu teilen, dass wir alle auf alle Fälle eine Existenzsicherung haben, die uns die größte Sorge wegnimmt. Das hat mit »der Krankenschwester« überhaupt nichts zu tun! Mit einem bGE soll jeder Mensch versuchen, die Arbeit zu machen, die ihm liegt und die zu ihr passt. Ein bGE hätte also auch die Krankenschwester, und damit die Möglichkeit, ein Stück weit unabhängig von ihrem Arbeitgeber zu sein. Sie »finanziert« also nicht »den anderen« ein bGE, sondern schafft sich selbst diesen Zuwachs an Möglichkeiten.
Gabriels Beispiel, das dann wieder auch von Jenner hier eingebracht wird, beschreibt also nicht eine Zeit mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen, sondern die heutige Hartz4-Gesellschaft, in der die GRÜNEN und die SPD, die »schwer arbeitende Krankenschwester« ins Feld führen müssen, um zu erklären, warum sie gegenüber den Arbeitslosen die Menschenrechte verletzen. Aber auch in der heutigen Zeit ist diese Begründung lächerlich, weil es ja nicht an der (unterstellten) Faulheit der Menschen liegt, das sie keine Arbeit haben, sondern daran, dass es entweder gar keine Arbeit gibt [4], oder aber es gibt unattraktive, schlecht bezahlte, zeitlich befristete, mit schlechten Arbeitsbedingungen gekoppelte Arbeit, die von den durch die Politiker losgelassenen Schergen der Center und Agenturen von den Menschen abgepresst werden soll. Das ist dann genau die »Sklavenarbeit«, die wir heute verrichten müssen und von der Jenner behauptet, sie würde Grundlage einer zukünftigen bGE-Gesellschaft sein. Das Gegenteil trifft aber zu. Eine solche »Sklavengesellschaft« wäre mit einem bGE eben nicht mehr möglich. Und da das bGE immer mehr auch eine weltweite Bewegung ist, werden die Sklavenverhältnisse auf lange Sicht in keinem Land mehr geduldet und wären somit auch nicht Grundlage eines bGE in Europa.
GJ behauptet, Kinder würden in einer bGE-Gesellschaft in einer »aseptischen Umgebung« aufwachsen. Was meint er? Wenn Menschen in Sicherheit leben, sich keine Sorgen um ihre Existenz machen müssen, dass würde den Kindern nicht gut tun. Lieber »arm« aber dafür »gesund« und mit einem im Überlebenskampf gestählten Charakter. Das ist Jenners Devise. - Ja, wenn wir den Jenner nicht hätten, wüssten wir Menschen gar nicht, was uns guttut. :-)
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man über solche Gedankengänge lachen. In der Menschheitsentwicklung ist die existenzielle Not eine der größten Sorgen überhaupt. Wenn es uns gelingen könnte, diese Not für alle Menschen zu beenden, könnten wir es als Quantensprung in ein neues Zeitalter feiern. Und obwohl es in unserer Überflussgesellschaft ein Leichtes wäre, für alle Menschen Nahrung, Kleidung, Wohnen und Energie zur Verfügung zu stellen, können wir mit so einem Denken, wie es hier der Herr Jenner vorführt, künstlich das Problem weiter am Leben erhalten, »weil es so gesund für die Kinder ist«. Ja, ja. Man muss nur dran glauben.
ZITAT:
Dem Alptraum eines immer härteren sozialen Lebens setzen die Götzianer den falschen Traum einer perfekten Sicherheit und Risikolosigkeit entgegen.
Gääähn. Ja, irgendwie wird schon deutlich, das der Herr Jenner einer ist, von dem man keine Lösungen erwarten kann. Der die Not der Menschen für Trainingszwecke »in der Meisterung von Risiken« beibehalten möchte. - Aber natürlich sollte jeder versuchen, über die Probleme und Aufgaben unserer Zeit nachzudenken.
[1]
Das erste Mal wieder, seit Hitler.
[2]
Die »Arbeitsplatzbesitzer« sind deshalb »schwer arbeitend«, weil sich systembedingt immer mehr Arbeit auf immer weniger Menschen konzentriert. Würde das »System« geändert, zum Beispiel durch ein bGE, wäre das »schwer arbeitend« hinfällig.
[3]
Bloß damit die einen (die sich doch glücklich schätzen müssten, einen Arbeitsplatz zu haben), nicht ins Grübeln kommen, ob es vielleicht den anderen, die gar nichts zu arbeiten haben, dabei gar nicht so schlecht geht, deshalb muss es den Arbeitslosen schlecht gehen. Dafür sorgt dann die Politik, mit den Hartz4-Schikanen. Dann hebt sich wieder die Stimmung der Arbeitsplatzbesitzer, der Malocher, der 12-Stunden-Schrubber. Jetzt können sie wieder (wenn sie denn wollen) von oben herab auf die Arbeitslosen und Hartzer schauen.
[4] Es geht um die heutige »Erwerbsarbeit«. »Gute Jobs« gibt es heute einfach zu wenige. Das weiß jeder, der einmal darauf angewiesen war, die Dienste der Agenturen für Arbeit oder das Jobcenter in Anspruch zu nehmen.
In einer bGE-Gesellschaft sieht das dann schon wieder ganz anders aus. Aber das wissen dann die Leute, die sich ernsthaft mal mit dieser Idee auseinandergesetzt haben.
PS: Jenners Beitrag wurde jetzt auf scharf-links verlinkt.