Lobbyismus und Arbeitnehmerinteressen

Umverteilen - aber fair!

Wenn man sich anschaut, welche Gruppierungen sich bei »Umfairteilen« organisieren, dann kann man sagen, es sind Leute, die im öffentlichen Dienst arbeiten, es sind die Verbände, die von öffentlichen Zuwenden leben und es sind die Gewerkschaften. Also Menschen, die mit Steuergeldern ihren Lebensunterhalt bestreiten und deren Lobbyisten.

Die »Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik« und der Verbund »Umfairteilen« orientieren sich bei ihren Absichten und Äußerungen, sowie bei ihren Forderungen und Anliegen, an den Bedürfnissen und Befindlichkeiten der Menschen, die im Auftrag der Öffentlichkeit arbeiten und darüber ihr Einkommen beziehen.

Das muss man alles berücksichtigen, wenn man sich zum Beispiel dem »Manifest zur Überwindung der Massenarbeitslosigkeit« der »Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik« zuwendet oder die Perspektive der »Umfairteiler« sich anschaut.

http://www.alternative-wirtschaftspolitik.de/andere_veroeffentlichungen/2011_/4749621.html

http://umfairteilen.de/start/ueber-uns/traegerkreis/

Dann weiß man auch, um was es eigentlich geht. Über die Aktionen und Erklärungen sollen die Interessen dieser Menschen in die Öffentlichkeit gebracht werden, um für die Anliegen der Menschen zu werben, deren Einkommen weiterhin zu garantieren und eventuell sogar deren Arbeitsfelder auszubauen, den öffentlichen Dienst auszubauen. Was ist das also? Es ist Lobbyismus. Diesmal ist es aber nicht die böse Wirtschaft, die ihre Lobbyisten einsetzt, sondern die Arbeitnehmerschaft setzt ihre Lobbyisten ein, oder betreibt selbst Werbung für ihre Anliegen. So what? Wo ist das Problem?

Gar keins. Erstens mal dann, wenn man es sieht und sagt, wie es ist. Und es ist halt so, dass sich Menschen immer wieder nur für ihren eigenen Vorteil eingesetzt haben. Wozu auch die Interessen der anderen vertreten. Sollen die doch selbst sehen, wie sie zurechtkommen. :-/

O.K. Nun kann man doch fragen, ob dies in Zukunft gesellschaftlich der richtige Weg ist, dass jede Gruppierung sich als Einzelkämpferin versucht, gegen die vermeintlichen Feinde, natürlich. Oder kann man das vielleicht ein bisschen klüger, kräfteschonender und ohne Gegnerschaft machen?

Ab Montag werden die Gewerkschaften wieder Lobbyismus betreiben, in dem sie die Bevölkerung auf »Bahn-Entzug« setzen. Es soll ja wieder gestreikt werden. Geht es wirklich nicht anders? Die Gewerkschaften sind diejenigen, die besonders hartnäckig sich gegen ein Bedingungsloses Grundeinkommen (bGE) aussprechen, aber man kann auch verstehen warum. Die Gewerkschaften brauchen kein bGE! Denn sie setzen mit Gewalt durch, das ihre Mitglieder das bekommen, was sie wollen. Wozu also ein bGE. Weiterhin würde das Bedingungslose Grundeinkommen die Weltsicht solcher Lobbygruppierungen aus den Angeln heben, wenn nicht mehr gegeneinander gekämpft, sondern zusammengearbeitet würde. Und statt jeder für sich, alle gemeinsam unsere Gesellschaft gestalten. Da gehen Weltbilder zu Bruch. Deswegen werden in den entsprechenden Publikationen und von den diversen »Arbeitsgruppen« auch regelmäßig die ideologischen Materialien nachgeliefert, welche dieses überkommene (feindselige) Weltbild aufrechterhalten sollen.

Arbeitszeitverkürzung und mehr Stellen im öffentlichen Dienst kommt natürlich den Interessen der in diesen Bereichen Beschäftigten zugute. Und letztlich werden auch diejenigen, die der Gewerkschaftsideologie treu bleiben, irgendwie die Ideen, die im Bedingungslosen Grundeinkommen stecken, umsetzen wollen, werden das vielleicht anders benennen und begründen. Insofern kann es eigentlich egal sein, wie wir unsere Ziele verfolgen, weil wir dann doch alle spüren, was richtig ist.

Festhalten kann man aber trotzdem, dass das Bedingungslose Grundeinkommen die Idee der Geschwisterlichkeit aller Menschen im Sinn hat! Dagegen ist das Weltbild der Gewerkschaftsleute, der LINKEN und attac viel mehr mit feindseligen Betrachtungen angehäuft. Auch wenn ich verstehen kann, dass manche Menschen aufgrund von Erfahrungen so denken, so halte ich doch einen solchen Weg für nicht sinnvoll. Lobbyismus ist halt das, was es ist. - Da ist mir die bGE-Arbeit lieber.