Der Schreck der Fluchttiere

Der Schreck der Pferde

Fluchttiere erschrecken sehr leicht und häufig. Das liegt in ihrer Natur und macht uns den Umgang mit ihnen schwerer, wenn wir damit nicht rechnen und daher nicht entsprechend vorbeugen. Deshalb wollen wir uns mit dem Phänomen des Erschreckens ein wenig beschäftigen, um besser nachvollziehen zu können, was in einem Pferd beim Erschrecken passiert.

Der große Schreck

Es war früh am Morgen. Ich ging die Treppe hinunter, denn ich mußte zur Arbeit. Wie jeden Morgen um diese Zeit. Noch nicht ganz wach erreichte ich fast die letzte Treppe, als plötzlich in meinem linken Augenwinkel jemand oder etwas am Boden Kauerndes auftauchte. Ich bekam einen Schreck und dachte im ersten Augenblick, daß da jemand Hilfe braucht. Im zweiten Moment glaubte ich etwas Lauerndes zu erkennen und dachte an eine möglich Gefahr. Im dritten Moment erkannte ich, daß dort ein zusammengeklappter Rollator im Hausflur stand, der dort gestern noch nicht war.

Ich könnte mir vorstellen, daß nahezu jeder von uns bereits eine ähnliche Situation erlebt hat. Es ist ja völlig normal, daß man mal etwas nicht gleich erkennt, vor allem, wenn es im unscharfen Randbereich des Sehfeldes zuerst auftaucht.

Wenn wir uns eine solche, selbst erlebte Situation ins Gedächtnis zurückrufen, können wir uns ansatzweise vorstellen, was in einem vergleichbaren Moment in einem Pferdekopf vorgeht. Pferde warten von Natur aus nicht ab bis sie genau erkennen, worum es sich handelt. Es könnte ein Raubtier sein - also nichts wie weg!

Fluchttiere rennen erst einmal ein Stück weg, um dann aus sicherer Entfernung nachzuschauen, wovor sie eigentlich weggelaufen sind.