Probleme beim Hufe aufnehmen

Das Pferd gibt mir die Hufe nicht

Da stehe ich nun am Pferd und es will mir einfach den Huf nicht geben. Egal wie ich auch drücke und zerre. Der Huf ist wie im Boden einbetoniert. Was mache ich nun?

Pferd beruhigen

Das trifft vor allem auf ängstliche Pferde zu. Sie haben Angst, durch das Aufnehmen eines Hufes ihrer Fluchtmöglichkeit beraubt zu sein. Vielleicht fehlt ihnen noch das Vertrauen zum Menschen an sich. Je mehr man mit Druck versucht, den Huf dennoch aufzunehmen, desto aufgeregter und ängstlicher wird so ein Pferd. Deshalb halte ich in diesem Falle Beruhigung und einen neuen Versuch für erfolgreich.

Ich kann das Pferd auch ein paar einfache Übungen machen lassen und es dafür loben. Dann mache ich einen neuen Versuch, die Hufe aufzunehmen.

Situation verändern

Hier nutze ich die leichte Ablenkbarkeit eines Pferdes aus.

Richtig: Normalerweise beginnt man auf der linken Seite des Pferdes, die Hufe zu säubern. Wenn das Pferd mir den ersten Huf auf dieser Seite aber nicht geben will, hindert mich doch nichts und niemand daran, ausnahmsweise zuerst die rechten Hufe zu säubern, und dann erst die linken. Zwischendurch lobe ich das Pferd, wenn es mich dazu vorbei gelassen und den rechten Huf gegeben hat. Und schon ist die Situation entspannter, und das Pferd vergißt vielleicht, daß es mir eigentlich den linken Vorderhuf gar nicht geben wollte. So habe ich meine ursprüngliche Forderung dann mit Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit durchgesetzt, ohne es zum Konflikt kommen zu lassen.

Gewichtsverlagerung

Wenn ein Pferd sein Gewicht auf die Seite verlagert hat, auf der ich einen Huf aufnehmen will, wird das scheitern. Deshalb drücke ich mit meiner Schulter das Pferd in die andere Richtung, bis es eine Gewichtsverlagerung auf die andere Seite vornimmt. Dann kann ich den Huf aufnehmen. Ich kann es einen Schritt vorwärts oder rückwärts machen lassen. Das Gewicht kommt dann automatisch auf die andere Seite.

Der Zweite Punkt

Unerfahrenen Pferden ist vielleicht nicht ganz klar, was ich mit meiner Hand an ihrem Fuß bezwecken will. Unsichere Pferde trauen sich nicht, meiner Aufforderung nachzukommen. In beiden Fällen werde ich deutlicher durch Anwendung des Prinzips des Zweiten Punktes. Dazu nehme ich die andere Hand mit zu Hilfe. Mit einer Hand über ich Druck auf der Innenseite des Sprunggelenks aus, mit der anderen Hand auf der Gegenseite kurz über dem Huf. Durch diese Einwirkung an zwei Punkten gleichzeitig zeige ich dem Pferd deutlicher als zuvor, wohin das Bein sich bewegen soll.

Komme ich mit all diesen Maßnahmen nicht weiter, kann es notwendig sein, mit dem Pferd ein grundlegendes Huftraining durchzuführen.