Unser Problem ist es, daß wir den bewußten Umgang mit der Körpersprache nicht gewohnt sind. Deshalb dürfte es uns anfangs sehr schwer fallen, selbst zu bestimmen, was unser Körper ausdrücken soll.
Was können wir tun?
Wenn unser Körper also unbewußt widerspiegelt, wie es in uns aussieht, dann sollten wir uns unbedingt mit unserer inneren Einstellung beschäftigen! Wenn ich insgesamt eine positivere Ausstrahlung erreichen möchte, dann muß ich mir zunächst Fragen wie diese beantworten:
Schleppe ich noch Probleme mit mir herum, die nichts mit dem Pferd zu tun haben? (Arbeit, Familie)
Erhöhen diese Probleme meine Bereitschaft zur Agressivität gegenüber dem Pferd?
Nehme ich (unterbewußt) in Kauf, daß ich mich am Pferd abreagiere?
Freue ich mich überhaupt auf das Zusammensein mit dem Pferd?
Habe ich genug geschlafen? Bin ich ausgeschlafen?
Bin ich mir sicher bei dem, was ich als nächstes tun will? (Oder denke ich "Bestimmt gibt er die Hufe wieder nicht!...")
Das alles kann das Pferd sehen und es wird dadurch vorsichtiger und distanzierter uns gegenüber.
Konzentrieren Sie sich vollständig auf die Arbeit mit dem Pferd! Verbannen Sie Gedanken wie "Das klappt sicher sowieso nicht..." - Soetwas zerstört unser Selbstvertrauen und das Pferd sieht das!
Eine positive Ausstrahlung aufgrund unserer wohlwollenden Einstellung zu unserem Pferd erhöht seine Bereitschaft zur Mitarbeit.
Bleiben wir doch bei dem erwähnten Beispiel der Selbstsicherheit. Sieht das Pferd, daß ich unsicher und ängstlich bin, dann wird es ebenfalls verunsichert und trifft eigene Entscheidungen, die mir nicht immer passen werden.
Wie sieht ein unsicherer Mensch aus? Er hat nach vorn hängende Schultern, den Kopf eingezogen, macht unsichere, fahrige Bewegungen, wird nervös, wenn etwas nicht klappt, zeigt verspannte Muskulatur und Gesichtszüge, hat eine höhere Atemfrequenz, hält einen größeren Sicherheitsabstand zum Pferd und weicht ihm automatisch aus, wenn ihm das Pferd zu nahe kommt.
Was muß ich also tun, um selbstsicherer zu wirken und zu werden? Zunächst muß ich den Ablauf dessen genau kennen, was ich als nächstes tun will. Deshalb stelle ich mir bildlich vor, wie ich das Pferd veranlasse, beispielsweise zur Seite zu gehen. Das beeinflußt meine Körpersprache im richtigen Sinne und das Pferd sieht, daß ich ein klares Ziel habe. Den Huf, den ich aufnehmen will, stelle ich mir bildlich bereits in meiner Hand vor.
Was hilft außerdem?
tief einatmen und ruhig und langsam ausatmen
sich aufrichten und die Schultern etwas nach hinten nehmen: wichtig aussehen!
auf ruhige, flüssige Bewegungen achten; nicht beeilen!
klare, verständliche Kommandos (z.B. Prinzip des Zweiten Punktes nutzen)
Das Prinzip des Zweiten Punktes gibt mir eine Methode in die Hand, mein Pferd leichter bewegen zu können und vermittelt mir dadurch mehr Sicherheit.