Probleme beim Putzen

Probleme beim Putzen

Das Pferd legt beim Putzen die Ohren an und will beißen, oder es stampft mit dem Fuß auf, oder weicht vor mir zurück.

Daß wir mit dem üblichen Schimpfen auf die Dauer nicht weiterkommen, haben wir bestimmt schon bemerkt.

Also Augen auf und beobachten:

  1. Gibt es empfindliche Stellen, an denen das Pferd besonders stark reagiert? An diesen Stellen fasse ich mich kurz. Denn es keinen Sinn, das Pferd daran "gewöhnen" zu wollen, wenn es diese empfindlichen Stellen vielleicht schon 10 oder 15 Jahre hat. Aber: je höher mein Rang gegenüber dem Pferd ist, desto weniger empfindlich reagiert es.

  2. Hat das Pferd vielleicht Angst, weil es früher schlechte Erfahrungen gemacht hat? Ein Hinweis kann der eingeklemmte Schweif sein. Dann beziehe ich das Pferd mit ein: ich lasse es am Putzgerät schnuppern. Ich passe den Druck an, indem ich auf die Reaktion des Pferdes achte. Meine Putzbewegungen sollten gleichmäßig und sicher sein. Die freie Hand lege ich schwer auf's Pferd.

  3. Will mich das Pferd wirklich nur loswerden, muß ich die Nerven behalten: Beißangriffe wehre ich mit dem bereitgehaltenen Ellbogen ab. Die Hand greift ins Halfter, ich putze weiter, zunächst soweit wie ich komme. Ich weiche möglichst nicht zurück und gebe das Putzen nicht auf. Wenn dies aber die Absicht des Pferdes war, lernt es vielleicht, daß das bei mir nicht geht, und es hört damit auf. So ein Pferd ist für einen Anfänger nicht geeignet!

Ein Pferd, das beim Putzen nach mir geschnappt hat, habe ich auch schon mal nach Lösen des Führstricks rückwärts gehen lassen und einmal um sich selbst herumdrehen lassen, dann wieder angebunden und weitergeputzt. Das macht Eindruck auf die meisten Pferde.

Reichen diese Maßnahmen nicht aus, muß bei einer Angststörung eine Desensibilisierung durchgeführt werden. Bei Aggressionen muß die Rangordnung geklärt werden. Mit dem Pferd muß ein entsprechendes Training durchgeführt werden, das Vertrauensbildung und freiwillige Unterordnung zum Ziel hat.