Probleme beim Satteln
Das Pferd wehrt sich gegen den Sattel
Es ergreift die Flucht (weicht aus), versucht zu beißen oder droht das an.
Ursachen
Auf dem Rücken in der Sattellage sehe ich stellenweise weißes Fell. Wenn ich die Stellen betaste, fühlen sie sich oftmals dicker an als die Umgebung. Das weißt darauf hin, daß es in der Vergangenheit falsch gesattelt wurde. Die betroffenen Stellen waren schmerzhaft aufgescheuert und entzündet. Man nennt das Satteldruck. Die Erinnerung daran ist noch da, und das Pferd reagiert aus Angst.
Es ist nichts zu sehen oder zu tasten. Vielleicht leidet das Pferd unter Sattelzwang. Es bekommt dann Angst und Panik, wenn der Sattelgurt zu schnell festgezogen wird. Wenn das in der Vergangenheit häufig passiert ist, vielleicht aus Zeitmangel oder Unwissenheit, flüchtet das Pferd schon, wenn es den Sattel sieht.
Erste Hilfe
Ich lasse das Pferd einen Schritt rückwärts gehen, damit der Anbindestrick etwas unter Spannung steht und das Pferd seinen Kopf nicht mehr zu mir drehen kann, um zu beißen. Vielleicht habe ich durch das Rückwärtsrichten sogar für einen Moment die Rangordnung geklärt. Eine eventuelle Ausweichbewegung mache ich mit bis das Pferd stehenbleibt. Mit möglichst sicherer und ruhiger Bewegung lege ich den Sattel auf und schiebe ihn in die richtige Position. Nun ist ein guter Moment, das Pferd kurz zu loben. Den Sattelgurt lasse ich so herunter, daß er dem Pferd nicht ans Bein schlägt und ziehe ihn nur so fest, daß der Sattel hält. Nach dem Trensen ziehe ich nur ein Loch fester. Ebenso nach dem Einstellen der Steigbügel und vor dem Aufsteigen.
Permanente Hilfe
Mit diesem Pferd sollte eine Desensibilisierung in Verbindung mit einer Gegenkonditionierung durchgeführt werden. Auf Deutsch: ein Training gegen die Angst.
Nicht satteln werde ich das Pferd, wenn es im Moment Schmerzen im Bereich der Sattellage hat.