Wenn wir über längere Zeit immer wieder dasselbe (Schul-)Pferd reiten, mit ihm beim Putzen, Satteln, Trensen und Führen Umgang haben, lernen wir es mit der Zeit gut kennen. Wenn wir aufmerksam sind, können uns Verhaltensänderungen des Pferdes auffallen, die vielleicht auf eine Erkrankung hindeuten.
Das Stallpersonal muß täglich vielleicht 30 Boxen ausmisten, 30 Pferde füttern und tränken. Außerdem müssen sie den Reitunterricht durchführen. Da bleibt auch bei gutem Willen oftmals am Ende des Tages keine Zeit mehr für den individuellen Kontakt mit den Pferden.
Deshalb kann es sehr nützlich sein, wenn wir als Reiter offene Augen haben, und uns ein wenig mit dem Thema "Gesundheit" befassen.
Ganz bestimmt ist es sinnvoll, wenn wir lernen, gesundheitliche Beschwerden beim Pferd zu erkennen. Damit wir rechtzeitig jemanden vom Stallpersonal bitten können, sich das Pferd anzuschauen, ob es für die Reitstunde eingesetzt werden kann.
Über den Fall, daß ein Leiden meines Pferdes durch meine Nachlässigkeit unentdeckt bleibt, und es sich deshalb durch die Reitstunde quält, möchte ich gar nicht erst bis zu Ende nachdenken!
Pferde reden nicht über ihre Beschwerden, ihre Schmerzen. Sie leiden lautlos. Deshalb liegt es in unserer Verantwortung, ihren Gesundheitszustand zu erkennen. Wir müssen genau hinsehen und beobachten.
Es gibt einige auffällige Zeichen, die auf eine akute Erkrankung hindeuten können. Aber wie Menschen reagieren auch Pferde unterschiedlich. Deshalb müssen wir vor allem auf Veränderungen im Verhalten des Pferdes achten. Läßt sich ein Pferd eines Tages plötzlich nur noch unter Protest satteln, so hat das einen Grund.
Die folgenden Artikel behandeln vorrangig die gesundheitlichen Beschwerden bei Pferden, mit denen ich selbst bereits Erfahrungen sammeln mußte.