Situationen vermeiden, in denen ich strafen muß
Korrigieren statt strafen
Durch eine leichtere Aufgabe ablenken und dafür loben
Wenn ein Pferd nicht tut, was ich von ihm verlange, dann muß ich zuerst prüfen,
ob meine Anweisung für das Pferd verständlich war,
ob es (momentan) in der Lage ist, sie auszuführen und
ob ich jetzt wirklich in der Lage bin, diese Anweisung durchzusetzen.
Wenn nicht, korrigiere ich meine Anweisung entsprechend. Damit ich das nicht zu häufig tun muß, sollte ich vor jeder Anweisung an das Pferd diese Punkte prüfen! So vermeide ich Situationen, in denen ich mir über Strafen Gedanken machen muß.
Ich arbeite nicht mit echten Strafen. Sie rufen Angst und Abwehr hervor. Ein ängstliches, aufgeregtes Pferd ist aber nicht lernfähig! Meine Strafen bestehen lediglich aus dem Weglassen von Lob. Damit das nicht so oft passiert, vergewissere ich mich vor einer Übung, ob das Pferd nicht abgelenkt, aufgeregt oder ängstlich ist. Ob es also jetzt in der Lage ist, die gestellte Aufgabe zu erfüllen.
Pferde sind leicht ablenkbar. Das können wir uns zunutze machen, um Konflikte zu vermeiden: Habe ich mich mit meiner Einschätzung vertan, lasse ich das Pferd erst einmal etwas Leichteres tun, und lobe es kurz dafür, wenn es das richtig gemacht hat. Jetzt, nachdem das Pferd - frisch gelobt - in besserer Verfassung ist, komme ich vielleicht sogar wieder auf mein ursprüngliches Anliegen zurück.
Häh??? Bitte?? -
Nur im ersten Moment. Vor allem, wenn das Pferd bereits seinen Willen hatte, weil ich wieder zu langsam reagiert habe oder überfordert war. Und dann zeige ich dem Pferd, daß es aber wohl doch keine so gute Idee von ihm war, weil wir nämlich jetzt durch seine Entscheidung mehr arbeiten oder unbequeme Dinge tun müssen. Das ist Korrektur.
Ich mache mit einem Pferd Führtraining. Als ich anhalte, geht es ein paar Schritte weiter, bevor es auch stehenbleibt. Vielleicht nimmt es mich noch nicht so ernst, oder es hat gerade nicht aufgepaßt. Deshalb lasse ich das Pferd sofort zwei - drei Schritte rückwärts gehen. Dann gehen wir weiter und ich wiederhole die Übung. Ich werde das Pferd nach und nach immer weniger durch Rückwärtsrichten korrigieren müssen. So erreiche ich ganz unspektakulär und ohne Bestrafung doch mein Ziel: Das Pferd hält synchron mit mir an.