Der Wiedemerkopf ist einer von mehreren Hausbergen des Prinz-Luitpold-Hauses, einer Alpenvereinshütte in den östlichen Allgäuer Alpen im Einzugsgebiet des Ostrachtals. Der felsige Wiedemerkopf erhebt sich unmittelbar südwestlich über der Hütte. Die Gesteinsschichten aus Hauptdolomit sind beim Wiedemerkopf in so eindrucksvoller Weise gefaltet, dass es dieser Berg schon in viele Bildbände und Lehrbücher geschafft hat.
Auf den Wiedemerkopf führt ein Steig, für den allerdings Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sowie die Beherrschung des ersten Schwierigkeitsgrads der alpinen Felskletterskala erforderlich ist. Vom Prinz-Luitpold-Haus macht der Wiedemerkopf einen mächtigen Eindruck. Steht man jedoch oben am Gipfelkreuz, stellt man fest, dass der Wiedemerkopf gar kein eigenständiger Gipfel ist, sondern nur der Eckpunkt des vom benachbarten Kreuzkopf nach Norden führenden Grats.
Tourensteckbrief
Gebirgsgruppe: Allgäuer Alpen
Staat: Deutschland, Freistaat Bayern
Ausgangspunkt: Prinz-Luitpold-Haus, 1.846 m
Endpunkt: Wiedemerkopf, 2.163 m
Höhenunterschied: ca. 320 m
Charakter: Bergtour
Schutzgebiete: Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen
Um vom Prinz-Luitpold-Haus zum Beginn des (Kletter)Steigs zum Wiedemerkopf zu kommen, muss man zunächst einmal ca. 10 Minuten lang dem Höhenweg vom Prinz-Luitpold-Haus zur Kemptner Hütte folgen.
Blick vom Prinz-Luitpold-Haus zum Wiedemerkopf: links oben im Fels kann man gefaltete Hauptdolomitschichten sehen.
Vom Prinz-Luitpold-Haus führt der Höhenweg zur Kemptner Hütte zunächst durch die Hauptdolomitschutthalden unter den Felswänden des Wiedemerkopfs (links im Schatten). Im Hintergrund (im Bild besonnt) findet dann ein Gesteinswechsel statt vom Hauptdolomit der Trias zu den jüngeren Juraschichten, der sogenannten Allgäudecke.
Auf einem Bergvorsprung zweigt der Pfad zum Wiedemerkopf nach links aufwärts ab (Beschilderung).
Blick vom Beginn des Pfads zum Wiedemerkopf in Richtung Nordosten auf den Glasfelderkopf (links), die Bockkarscharte (Mitte), die Kesselspitze (Mitte) und den Nordgipfel der Fuchskarspitze (rechts). Das Prinz-Luitpold-Haus liegt rechts außerhalb des Bilds.
Blick von der Abzweigung des Pfads zum Wiedemerkopf in Richtung Westen: über das oberste Bärgündeletal hinweg sieht man einen der charakteristischsten Gipfel der Allgäuer Alpen, den Schneck.
Blick von der Abzweigung des Pfads zum Wiedemerkopf in Richtung Südwesten: der Hauptdolomitkoloss des Großen Wilden erhebt sich über dem Talschluss des Bärgündeletals. Ganz rechts im Bild ist der Himmelecksattel. Über ihn führt der Höhenweg vom Prinz-Luitpold-Haus zur Kemptner Hütte.
Blick von der Abzweigung des Wegs zum Wiedemerkopf in Richtung Norden: links unten verläuft das Bärgündeletal, das sich beim Giebelhaus (hinter den zerzausten Fichten) mit dem Obertal zum Ostrachtal (Hintersteiner Tal) vereinigt. Über den Fichten sieht man den Hengst genannten Berg, der zur Daumengruppe gehört. Im Hintergrund erheben sich über dem (nicht sichtbaren) Ort Hinterstein der Bschießer, der Ponten und das Geißhorn (von links).
Zunächst über einen steilen Grashang, dann durch Felsen und Geröllfelder steigt der Weg zum Gipfelkreuz des Wiedemerkopfs an.
Blick vom Gipfel des Wiedemerkopfs in Richtung Westen: links erhebt sich der Hauptdolomitgipfel des Großen Wilden, rechts der aus Jurasteinen aufgebaute Schneck. Und über dem dazwischenliegenden Himmelecksattel sieht man die viergipfelige Höfats, einer der steilsten und bekanntesten Grasberge der Alpen.
Blick vom Gipfel des Wiedemerkopfs in Richtung Südosten: der dominierende Gipfel im weiten Umkreis ist der Hochvogel. Obwohl der Hochvogel nicht der höchste Gipfel der Allgäuer Alpen ist, wird er auch König der Allgäuer Alpen genannt. Denn kein anderer Gipfel der Allgäuer Alpen steht so über seiner Umgebung wie der Hochvogel.
Das Gipfelkreuz des Wiedemerkopfs befindet sich etwas unterhalb des höchsten Punkts, wobei der höchste Punkt auch kein richtiger Gipfel ist, sondern nur eine kleine Erhebung im langen Nordgrat des Kreuzkopfs. Links hinter dem Gipfelkreuz sieht man den Großen Daumen.
Blick vom Gipfel des Wiedemerkopfs in Richtung Südwesten: rechts ist der schon bekannte Große Wilde, vom Großen Wilden zieht ein langer, einsamer Grat nach links über den Vorderen Wilden zum Kreuzkopf. Im Hintergrund sieht man einige Gipfel der Hornbachkette, der mächtigsten Untergruppe der Allgäuer Alpen, von links nach rechts Marchspitze, Großer Krottenkopf und Öfnerspitze.
Blick vom Gipfel des Wiedemerkopfs in Richtung Ostsüdosten: im Mittelgrund ist die Balkenscharte mit dem Felszahn des Balken. Über die Balkenscharte verläuft der Normalweg vom Prinz-Luitpold-Haus auf den Hochvogel. Links der Balkenscharte sieht man einen Teil der Felsen der Fuchskarspitze, rechts der Balkenscharte ist der Nordgrat der Kreuzspitze. Im Hintergrund, eine Kette hinter der Balkenscharte erhebt sich der Große Rosszahn in der Rosszahngruppe. Dies ist die am wenigsten besuchte und wildeste Untergruppe der Allgäuer Alpen.
Blick vom Wiedemerkopf in Richtung Süden auf den Kreuzkopf. Auf diesem Bild kann man gut sehen, dass der Wiedemerkopf eigentlich nur ein Punkt im Nordgrat des Kreuzkopfs ist. Der Grat vom Wiedemerkopf zum Kreuzkopf erfordert Kletterei bis zum III. Grad und ist nicht unter zwei Stunden zu schaffen.
Vom Wiedemerkopf geht es auf dem Hinweg wieder hinab zum Prinz-Luitpold-Haus.
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 05.10.2014.