Der Siplingerkopf ist ein Gipfel in den westlichen Allgäuer Voralpen. Geologisch gesehen befindet sich der Siplingerkopf am Südrand der Molassezone der Allgäuer Alpen. Mit Molasse bezeichnet man ein Gestein, das vor Jahrmillionen von Flüssen an den Nordrand der Alpen transportiert worden ist und dort durch den anhaltenden Druck der afrikanischen auf die eurasische Kontinentalplatte erneut emporgehoben worden ist.
Der Siplingerkopf ist der wohl beeindruckendste Molasseberg der Allgäuer Alpen. An seiner Nord- und Nordostflanke sind die Molasseschichten teilweise senkrecht gestellt. Auch die bekannteste Molasseerscheinung der Allgäuer Alpen, die Siplinger Nadel, befindet sich in diesem Bereich. Der hier beschriebene Anstieg auf den Siplingerkopf von der Hinteren Au-Alpe im Aubachtal, einem Seitental des Gunzesrieder Tals, führt durch die beeindruckende Nordflanke des Berges.
Tourensteckbrief
Gebirgsgruppe: Allgäuer Alpen
Staat: Deutschland, Freistaat Bayern
Ausgangspunkt: Hintere Au-Alpe, 1052 m
Endpunkt: Siplingerkopf, 1746 m
Höhenunterschied: 694 m
Charakter: Bergwanderung
Ausgangspunkt ist das Gebiet der Hinteren Au-Alpe im Aubachtal. Man kann mit dem Auto von Gunzesried über die Gunzesrieder Säge bis zu einem Parkplatz bei der Hinteren Au-Alpe fahren. Die Alpstraße von der Gunzesrieder Säge bis zur Hinteren Au-Alpe ist gebührenpflichtig.
Bei der Hinteren Au-Alpe verlässt man die asphaltierte Alpstraße in Richtung Süden und überschreitet den Aubach. Dahinter wendet man sich nach links und folgt auf einer kurzen Strecke dem Aubach.
Das klare Wasser des Aubachs fließt über die Molasse-Gesteinsplatten.
Bald steigt ein Alpweg in Kehren durch Wald an zu den Alpböden der Siplinger Alpen. Am Waldende führt der Alpweg nach rechts zur Unteren Siplinger Alpe. Der markierte Pfad führt weiter aufwärts in Richtung Süden an der verfallenen Oberen Siplinger Alpe vorbei.
Blick von den Siplinger Alpen über das Aubachtal hinweg in Richtung Norden auf die Nagelfluhkette: der höchste hier sichtbare Berg ist das Rindalphorn, links des Hauptgipfels befindet sich der Vorgipfel des Rindalphorns, rechts ist die Gündlescharte.
Der Pfad steigt nun im Talkessel zwischen dem Siplingerkopf und dem westlich benachbarten Heidenkopf weiter an. Hierbei gibt es immer bessere Blicke auf die Nagelfluhfelsen in der Nordflanke des Siplingerkopfs mit der Siplingernadel.
Nagelfluhfelsen in der Nordfanke des Siplingerkopfs oberhalb der Siplinger Alpen.
Bald verlässt der Pfad den Talkessel der Siplinger Alpen und führt nach links auf den Nordgrat des Siplingerkopfs zu.
Blick vom Nordgrat des Siplingerkopfs hinab auf den Talkessel der Siplinger Alpen, im Hintergrund links erhebt sich der Hochgrat, der höchste Berg der Nagelfluhkette.
Der Pfad erreicht nun den oberen Rand der Nagelfluhfelsen und kommt direkt bei der Siplinger Nadel vorbei.
Die Siplinger Nadel in der Nordflanke des Siplingerkopfs: man sollte sich damit begnügen, dieses filigrane Naturgebilde vom Pfad aus zu betrachten, eine Besteigung ist schwierig und wegen des brüchigen Gesteins auch gefährlich. Zudem würde eine Besteigung Schaden anrichten.
Kurze Zeit nach dem Vorbeigehen an der Siplinger Nadel erreicht man den Nordgrat des Siplingerkopfs.
Der Gipfel des Siplingerkopfs mit dem Nordgrat
Blick vom Nordgrat des Siplingerkopfs in Richtung Osten auf den benachbarten Tennenmooskopf
Blick vom Nordgrat des Siplingerkopfs in Richtung Norden auf das Rindalphorn
Schließlich erreicht man den mit einem Kreuz geschmückten Gipfel des Siplingerkopfs. Bei klarer Sicht hat man eine umfassende Rundschau auf die westlichen und zentralen Allgäuer Alpen sowie auf das benachbarte Bregenzerwaldgebirge.
Die letzten Meter zum Gipfel des Siplingerkopfs
Blick vom Gipfel des Siplingerkopfs in Richtung Norden auf die Nagelfluhkette mit dem Rindalphorn (Mitte/links) und dem Gündleskopf (rechts)
Blick vom Gipfel des Siplingerkopfs in Richtung Südsüdosten auf das Riedberger Horn in der Bildmitte
Blick vom Gipfel des Siplingerkopfs in Richtung Ostnordosten: Unten sieht man das Aubachtal mit dem Ausgangspunkt dieser Bergwanderung, der Hinteren Au-Alpe. Hinter dem Aubachtal erhebt sich der östliche Teil der Nagefluhkette mit dem Stuiben in der Bildmitte.
Nahaufnahme des Molassegesteins: man sieht die durch den Flusstransport abgerundeten Steine, die mit Gesteinsmehl zusammengehalten werden. Molassegestein ähnelt dem Beton.
Vom Siplingerkopf kann man auf demselben Weg wieder ins Aubachtal hinabsteigen. Eine alternative Rückkehrmöglichkeit ins Aubachtal ist über den Heidenkopf. Man kann auch nach Süden ins Balderschwanger Tal oder nach Osten ins Gunzesriedertal absteigen.
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 03.10.2014.