Der Tennenmooskopf gehört zu den wenig bekannten Bergen in den westlichen Allgäuer Voralpen. Ein markierter Weg führt nicht hinauf zum Gipfel. Von Süden gibt es Steigspuren, nach Norden, Westen und Osten fällt das Gelände vom Tennenmooskopf steil ab. Eine Besteigung oder Überschreitung des Tennenmooskopfs kann lohnend sein, wenn man den Kontrast zu den stark besuchten Gipfeln in der Nachbarschaft, wie zum Beispiel dem Siplingerkopf, dem Riedbergerhorn oder dem Hochgrat erleben will.
Tourensteckbrief
Gebirgsgruppe: Allgäuer Alpen
Staat: Deutschland, Freistaat Bayern
Ausgangspunkt: Obere Wilhelmine Alpe, 1.490 m
Zwischenpunkt: Tennenmooskopf, 1.628 m
Endpunkt: Gunzesrieder Säge, 930 m
Höhenunterschied: 140 Meter im Aufstieg, 700 Meter im Abstieg
Charakter: Bergwanderung / Bergtour / Wanderung
Ausgangspunkt ist die Obere Wilhelmine Alpe. Sie liegt wenige Meter südlich unterhalb des Grats, der den Siplingerkopf mit dem Tennenmooskopf verbindet. Die Obere Wilhelmine Alpe erreicht man zum Beispiel von Süden aus dem Balderschwanger Tal. Oder man kann mit dem Auto auf einer mautpflichtigen Alpstraße vom Gunzesrieder Tal im Norden bis zur Höllritzer Alpe fahren und von dort mit nur wenigen Metern Höhenunterschied zur Oberen Wilhelmine Alpe ansteigen. Oder man kann von Norden aus dem Aubachtal (ein Seitental des Gunzesrieder Tals) über den Siplingerkopf zur Oberen Wilhelmine Alpe steigen. Die Tour vom Aubachtal auf den Siplingerkopf ist hier beschrieben.
Blick vom Abstieg unterhalb des Ostgrats des Siplingerkopfs auf die Obere Wilhelmine Alpe: über der Alpe erhebt sich der Gipfel des Bleicherhorns.
Von der Oberen Wilhelmine Alpe steigt man wenige Meter in Richtung Nordosten zum Verbindungsgrat zwischen dem Siplingerkopf und dem Tennenmooskopf auf. Man folgt nun auf Steigspuren dem Grat nach rechts in Richtung Osten. Nach Norden blickt man bald auf eine malerische Hochfläche aus versumpften Wiesen.
Blick auf den Südrücken des Tennenmooskopfs: vom Aufnahmestandort geht es weglos zum höchsten Punkt.
Nun geht es weglos in Richtung Norden zunächst wenige Meter hinab und dann wieder aufwärts über versumpfte Wiesen mit Solitärbäumen hinauf zum Gipfel des Tennenmooskopfs.
Nasswiesen auf dem Südrücken des Tennenmooskopfs
Blick vom Südrücken des Tennenmooskopfs in Richtung Südosten
Blick vom Südrücken des Tennenmooskopfs in Richtung Süden: rechts erhebt sich das Gipfelpaar von Bleicherhorn (rechts) und Höllritzereck (links). Links ist das dominierende Riedberger Horn.
Blick vom Anstieg zum Tennenmooskopf in Richtung Westsüdwesten auf den Siplingerkopf: auf dieser Seite zeigt sich der Siplingerkopf am alpinsten. Der Siplingerkopf besteht wie auch der Tennenmooskopf aus Molassegestein. Kein anderer Molasseberg der Allgäuer Alpen zeigt die senkrecht gestellten Molasseschichten so schön wie der Siplingerkopf.
Die Aussicht vom höchsten Punkt des Tennenmooskopfs ist wegen des Baumbestands teilweise eingeschränkt. Nun kann man denselben Weg zur Oberen Wilhelmine Alpe zurückgehen. Man kann jedoch auch noch einen Nebengipfel des Tennenmooskopfs besuchen, der sich im Nordosten des Hauptgipfels befindet. Der Nebengipfel trägt sogar ein Kreuz und ist felsig, also eine etwas alpinere Unternehmung als der Hauptgipfel. Vom Gunzesrieder Tal und vom Aubachtal sieht man nur den Nebengipfel des Tennenmooskopfs, der zu diesen Tälern eine steile Flanke absenkt. Der Übergang vom Hauptgipfel zum Nebengipfel folgt zwar teilweise Steigspuren, jedoch ist dieser Teil der Tour schwieriger als der Teil von der Oberen Wilhelmine Alpe zum Hauptgipfel des Tennenmooskopfes. Vom Hauptgipfel geht es weglos in Richtung Osten, teilweise zwischen Bäumen hindurch, leicht abwärts.
Der nordöstliche Nebengipfel des Tennenmooskopfs mit dem Gipfelkreuz, im Hintergrund links erhebt sich der Grünten.
Später hält man sich in Richtung Nordosten, immer etwas rechts (östlich) der Gratschneide. Bald erreicht man den kreuzgeschmückten Gipfel.
Der kreuzgeschmückte Nebengipfel des Tennenmooskopfs mit Steigspur zum Gipfel
Blick vom Nebengipfel des Tennenmooskopfs in Richtung Nordosten hinab ins Gunzesrieder Tal: unten links im Vordergrund ist die Rappengeschwend Alpe.
Nun folgt der schwierigste Teil der Tour, der Abstieg vom Nebengipfel des Tennenmooskopfs in Richtung Südosten zur Unteren Wilhelmine Alpe. Dieser Abstieg ist nur etwas für Bergsteiger, die sich in steilem, teilweise weglosen Grasgelände bewegen können. Die Orientierung ist klar, man sieht vom Gipfel unten die Böden der Unteren Wilhelmine Alpe. Dorthin gelangt man, indem man - im ZickZack gehend - geschickt die Rampen in der grasigen und teilweise bewaldeten Steilflanke ausnutzt. Weiter unten stößt man auf Viehtritte und später Steigspuren, auf denen man zum Fahrweg bei der Unteren Wilhelmine Alpe absteigen kann.
Viehtritt in der Ostflanke des Tennenmooskopfs
Die Untere Wilhelmine Alpe kommt in Sicht.
Von der Untere Wilhelmine Alpe folgt man dem Fahrweg hinab in Richtung Gunzesrieder Säge. Wenn man mit dem Auto auf der Mautstraße bis zur Höllritzer Alpe hinaufgefahren ist, folgt man von der Untere Wilhelmine Alpe dem Fahrweg aufwärts bis zur Höllritzer Alpe. Ist man von Balderschwang aus gestartet, geht man den Fahrweg aufwärts bis kurz vor die Höllritzer Alpe. Dort nimmt man den nach rechts aufwärts führenden Pfad bis zur Oberen Wilhelmine Alpe. Von dort geht es abwärts nach Balderschwang.
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 03.10.2014.