Der Engeratsgundsee gehört zu den größten Hochgebirgsseen der Allgäuer Alpen. Der See befindet sich im Einzugsgebiet des Ostrachtals. Dieser an den Südhängen der Daumengruppe gelegene See lässt sich von verschiedenen Richtungen erreichen. Die am wenigsten anstrengende Variante ist der Zugang von der Bergstation der Nebelhornbahn. Nachfolgend wird ein weniger bekannter und anstrengenderer Zugang beschrieben, der Anstieg von Hinterstein über die Mösle-Alpe, die Nickenalpen und die "Tür" genannte Einschartung zwischen den Gipfeln Kleiner Daumen und Hengst.
Tourensteckbrief
Gebirgsgruppe: Allgäuer Alpen
Staat: Deutschland, Freistaat Bayern
Ausgangspunkt: Hinterstein, 866 m
Zwischenpunkt: Tür, 1950 m
Endpunkt: Engeratsgundsee, 1876 m
Höhenunterschied: ca. 1.100 m im Aufstieg, 100 m im Abstieg
Charakter: Bergwanderung
Schutzgebiete: Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen
In Hinterstein kann man am Ortsende auf einem großen, gebührenpflichtigen Parkplatz parken. Mit dem Linienbus fährt man bis zur letzten Haltestelle kurz vor dem Ortsende von Hinterstein. Vom Großparkplatz geht man auf dem Rauhhornweg ca. 200 Meter zurück zur Bushaltestelle und zur Straßenverzweigung. Hier folgt man der ins Hintersteiner Tal in Richtung Giebelhaus führenden Straße. Noch innerhalb der Bebauung leitet ein Wegweiser (u.a. Mösle-Alpe) nach rechts zum Fluss Ostrach.
Blick vom Ortsende von Hinterstein zur Daumengruppe: links ist die Mittagspitze, nach rechts zieht der Felsgrat der Pfannenhölzer zum Kleinen Daumen (ganz rechts). Der Anstieg von Hinterstein zum Engeratsgundsee verläuft durch das Hochtal auf der bildabgewandten Seite der Pfannenhölzer.
Man überquert die Ostrach und folgt einem Fahrweg nach links ostrachaufwärts.
Blick auf die Ostrach (flussaufwärts), im Hintergrund erhebt sich der Älpelekopf.
Nach einiger Zeit steigt der mit einem Geländewagen gerade noch fahrbare Weg steil durch Wald bis zum kleinen Plateau, auf dem die Mösle-Alpe liegt, an.
Die Mösle-Alpe liegt auf einem kleinen Plateau zu Füßen der Mittagsspitze. Die Alpe wird nur wenig besucht, ihre Umgebung gehört zu den stillsten Landschaften rund um Hinterstein.
Blick von der Mösle-Alpe über das Hintersteiner Tal hinweg auf die (wolkenverhangenen) Berge Bschießer und Ponten
Von der Mösle-Alpe führt ein Pfad weiter. Der Pfad verläuft zunächst am westlichen Hang des Hintersteiner Tals entlang und fällt hierbei etwas.
Blick vom Pfad zwischen der Mösle-Alpe und dem Tal der Nickenalpen auf das Hintersteiner Tal: in der Bildmitte erhebt sich mit einer Wolkenhaube der Rosskopf.
Blick über das Hintersteiner Tal hinweg auf das Rauhorn
Blick über das Hintersteiner Tal hinweg auf den Älpelekopf (links), den Lahnerkopf (Mitte) und die Schänzlespitz (rechts)
Schließlich erreicht man das untere Ende des Tals zwischen den Pfannenhölzern und dem Hengstberg, in dem sich die Nickenalpen befinden. Die ursprünglichen Alphütten der Nickenalpen (Untere, Mittlere, Obere) sind verfallen. Teilweise sind heute Jagdhütten an ihre Stelle getreten. Weidewirtschaft mit Kühen und Pferden findet teilweise noch statt. Der durch das Tal verlaufende Weg steigt in großen Kehren relativ bequem an.
Auf den Alpböden der Unteren Nickenalpe mit dem Berg Hengst im Hintergrund
Anstieg im Tal der Nickenalpen: links ist der Bergrücken des Hengst, in der rechten Bildhälfte sieht man anscheinend eine Scharte, die jedoch nur der Beginn des obersten Talabschnitts mit der Oberen Nickenalpe ist.
Blick von der Mittleren Nickenalpe zu den Pfannenhölzern
Über den Talkessel der Oberen Nickenalpe erreicht man schließlich die Einschartung zwischen dem Kleinen Daumen im Nordwesten und dem Hengst im Südosten. Diese Scharte wird "Tür" genannt. Hier zweigt ein Pfad ab, der hinauf auf den Großen Daumen führt, den höchsten Gipfel dieser Untergruppe der Allgäuer Alpen. Die Tür ist der höchste Punkt der hier beschriebenen Bergwanderung.
Blick von der "Tür" genannten Einschartung hinab auf den Engeratsgundsee, links hinten ist der Laufbichlkirche genannte Berg.
Von der Tür steigt der Pfad steil hinab zu den grünen Ufern des Engeratsgundsees, die bei guten Wetter ein wunderschöner Rastplatz sind.
Der inmitten grüner Matten gelegene Engeratsgundsee ist als Geotop ausgewiesen
Blick vom Engeratsgundsee hinauf zur Einschartung "Tür": rechts im Bild sieht man den Abstiegsweg von der Tür zum Engeratsgundsee.
Am Engeratsgundsee ist die hier beschriebene Bergwanderung zwar beendet. Jedoch kann man am Engeratsgundsee ja nicht bleiben. Man kann auf dem Herweg nach Hinterstein zurückgehen. Dies bedeutet zunächst einen erneuten Anstieg zur Einschartung "Tür". Abwechslungsreicher, leichter und etwas schneller ist es jedoch, wenn man vom Engeratsgundsee in Richtung Süden auf gutem Pfad zum Giebelhaus absteigt und von dort mit dem Linienbus nach Hinterstein zurückfährt.
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 05.10.2014.