Naturpark Nagelfluhkette
Der Naturpark Nagelfluhkette ist der erste Naturpark Bayerns im Alpenraum sowie der erste grenzüberschreitende Naturpark Bayerns (Bayern / Vorarlberg). In Bayern wurde das Gebiet mit einer Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz zum Naturpark erklärt. In Vorarlberg sind acht Gemeinden dem Naturpark beigetreten. Eine Erklärung des Landes Vorarlberg zum Naturpark gibt es nicht. Die Schutzgebietskategorie des Naturparks gibt es im Vorarlberger Naturschutzgesetz (derzeit) nicht.
Der Naturpark umfasst eines der schönsten Molassegebiete der Alpen. Die Molasse oder Nagelfluh ist ein Gestein, das bereits zum zweiten Mal zu Bergen aufgefaltet wurde. Nach der ersten Auffaltung der Alpen führten große Flüsse Unmengen von Geröll nach Norden und lagerten es im Trog nördlich der Alpen ab. Die afrikanische Kontinentalplatte drückte in der Folge weiter auf die eurasische Kontinentalplatte. Dadurch wurden die nördlich der Alpen abgelagerten Flussgesteine erneut zu Bergen aufgefaltet. Das abgerundete Flussgestein ragt heute wie ein Nagelkopf aus den Wänden heraus. Mit Fluh bezeichnet man im alemannischen Sprachraum eine steile Wand. Neben der Molasse umfasst der Naturpark Nagelfluhkette auch Gesteine aus der Kreidezeit. Dazu gehören der Flysch ("Flyschberge") und die Helvetische Kreide.
Als weitere Besonderheiten umfasst der Naturpark Nagelfluhkette die höchste Alpdichte im gesamten Alpenraum sowie das bestausgebildetste Hochlagenmoor im Alpenraum.
Steckbrief
Name: Nagelfluhkette
Kategorie: Naturpark
Staat: Deutschland / Österreich
Region: Bayern / Vorarlberg
Größe: 40.500 Hektar, davon Bayern 25.103 Hektar und Vorarlberg 15.397 Hektar
Ausweisung: 13.12.2007: Erklärung zum Naturpark Nagelfluhkette durch die Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
01.01.2008: Ernennung durch die Regierung von Schwaben
Gemeinden im Naturpark Nagelfluhkette:
Der Naturpark Nagelfluhkette umfasst zur Zeit 15 Gemeinden. Davon befinden sich 7 Gemeinden in Bayern und 8 Gemeinden in Vorarlberg. Die 8 Gemeinden Vorarlbergs sind jeweils mit ihrem gesamten Gemeindegebiet dem Naturpark beigetreten. In den 7 Naturparkgemeinden Bayerns gehören nur jeweils Teile des Gemeindegebiets zum Naturpark.
Balderschwang (Bayern), Naturparkfläche 41,8 km² (gesamtes Gemeindegebiet)
Blaichach (Bayern), Naturparkfläche 44,6 km²
Bolsterlang (Bayern), Naturparkfläche 16,1 km²
Doren (Vorarlberg), Naturparkfläche 14,17 km² (gesamtes Gemeindegebiet)
Fischen (Bayern), 4,33 km²
Hittisau (Vorarlberg), Naturparkfläche 46,62 km² (gesamtes Gemeindegebiet)
Immenstadt (Bayern), Naturparkfläche 35,2 km²
Krumbach (Vorarlberg), Naturparkfläche 8,71 km² (gesamtes Gemeindegebiet)
Langenegg (Vorarlberg), Naturparkfläche 10,46 km² (gesamtes Gemeindegebiet)
Lingenau (Vorarlberg), Naturparkfläche 6,88 km² (gesamtes Gemeindegebiet)
Obermaiselstein (Bayern), Naturparkfläche 21,3 km²
Oberstaufen (Bayern), Naturparkfläche 87,7 km²
Riefensberg (Vorarlberg), Naturparkfläche 14,84 km² (gesamtes Gemeindegebiet)
Sibratsgfäll (Vorarlberg), Naturparkfläche 29,25 km² (gesamtes Gemeindegebiet)
Sulzberg (Vorarlberg), Naturparkfläche 23,04 km² (gesamtes Gemeindegebiet)
Natura 2000-Gebiete im Naturpark Nagelfluhkette
Bregenzerachschlucht (teilweise)
----> Vorarlberg / Naturparkgemeinde Doren, FFH-Gebiet
Häderichmoore (ganz)
----> Bayern, FFH-Gebiet
Hoher Ifen (teilweise)
----> Bayern, FFH-Gebiet
Hoher Ifen und Piesenkopf (teilweise)
----> Bayern, Vogelschutzgebiet
Hörnergruppe (ganz)
----> Bayern, FFH-Gebiet
Nagelfluhkette Hochgrat-Steineberg (ganz)
----> Bayern, FFH-Gebiet
Oberes Weißachtal mit Lanzen-, Katzen- und Mittelbach (ganz)
----> Bayern, FFH-Gebiet
Piesenkopfmoore (teilweise)
----> Bayern, FFH-Gebiet
Schönberger Ach (ganz)
----> Bayern, FFH-Gebiet
Wildflusssytem Bolgenach (ganz)
----> Bayern, FFH-Gebiet
Gipfel im bayerischen Teil des Naturparks Nagelfluhkette
Hochgrat 1834
Rindalphorn 1821
Riedberger Horn 1787
Buralpkopf 1772
Rindalphorn, Vorgipfel 1764
Stuiben 1749
Gündleskopf 1748
Siplingerkopf 1746
Sedererstuiben 1737
Wannenkopf 1712
Heidenkopf 1685
Steineberg 1683
Girenkopf 1683
Besler 1679
Bleicherhorn 1669
Höllritzereck 1669
Bolgen 1666
Weiherkopf 1665
Seelekopf 1663
Großer Ochsenkopf 1662
Eineguntkopf 1659
Beslerkopf 1655
Grauenstein 1640
Hohenfluhalpkopf 1636
Tennenmooskopf 1628
Dreifahnenkopf 1628
Leiterberg 1626
Rangiswanger Horn 1616
Bolsterlanger Horn 1585
Kleiner Ochsenkopf 1571
Hoher Häderich 1565
Auf dem Falken 1561
Hochschelpen 1552
Geißwiedenkopf 1544
Hörnlein 1543
Stillberg 1532
Piesenkopf 1530
Samstenberg 1513
Immenstädter Horn 1489
Himmeleck 1487
Am roten Kopf 1481
Riesenkopf 1480
Bärenkopf 1463
Toniskopf 1460
Mittagberg 1451
Gschwender Horn 1450
Mitteralpenkopf 1443
Gelbhansekopf 1437
Dreherberg 1430
Dennenberg 1427
Schwarzenberg 1385
Ostertalberg 1383
Imbergkamm 1325
Hündlekopf 1112
Wohlfahrtsbichel 878
Schutzhütten im Naturpark Nagelfluhkette
Hörnerhaus
Berghaus Schwaben
Staufner Haus
Kemptener Naturfreundehaus
www.kemptener-naturfreundehaus.de
Internetseite des Naturparks Nagelfluhkette
Das Rindalphorn ist zwar nicht der höchste, jedoch der alpinste Gipfel der Nagelfluhkette, hier gesehen aus Richtung Osten von der Gündlesscharte aus.
Im AlpSeeHaus befindet sich das Informationszentrum des Naturparks Nagelfluhkette. Das Haus steht in Bühl am Alpsee, einem Stadtteil von Immenstadt.
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 10.11.2013.