Verhöhnung der BA oder der Betroffenen?!

Datum: 15. Juni 2013 11:39

Betreff: Verhöhnung der BA oder der Kunden? Reaktion auf Ihre Stellungnahme seitens einer Betroffenen

An: zentrale.presse@arbeitsagentur.de

Sehr geehrte BA-Pressestelle (Herr T.***, Sie mal wieder ;-)?

Sorry, was ist denn DAS für eine peinliche Pressemitteilung?!

http://www.presseportal.de/pm/6776/2493311/inge-hannemann-gefaehrdet-tausende-mitarbeiter-der-jobcenter

Es ist die BA, die die Betroffenen und bereits Geschädigten (von

Hunger, Familienzerstörung, verpassten Chancen auf eigenen Berufsweg

bis hin zur physischen Vernichtung durch Unterlassen bzw.

"Wegdefinition" ("Wir sind nicht zuständig für Sie auch wenn Sie de

facto Hunger leiden und obdachlos sind... weil Sie den falschen

Wohnort, Status, Ehemann etc. pp. haben")) über Gebühr VERHÖHNT!

Ich sehe mich und unzählige meiner Mitbetroffenen durch diese

Mitteilung verhöhnt, verspottet und nicht ernst genommen!

Sie als BA allein sind nicht "schuld" - aber was in Deutschland in

Medien, im Umgang privat und in Ämtern im GRUNDTENOR gegen Betroffene

von HArtz IV läuft, sieht für mich aus wie Volksverhetzung (Achtung:

das ist eine private Meinungsäußerung und keine beklagbare

Unterstellung).

Beweisen Sie mir z.B., in wie fern die Behandlung von RALPH BOES

(grundrechte-brandbrief.de) mit dem Grundgesetz vereinbar ist!

BEWEISEN Sie mir, in wie fern die VORANGEGANGENEN REaktionen auf Inge

Hannemanns interne Berufspraxis (sie hängte im Rahmen von Recht und

Gesetz Zettel aus, auf denen diese Gesetze abgedruckt waren) mit dem

Grundgestzt vereinbar sind bzw. gesetzlich in den Hausregeln der

Jobcenter verankert sind (reißt man nach Gutdünken bei "unliebsamen

Kollegen" die Zimmerdeko ab, auch wenn sie gegen kein allgemeines

Gesetz verstoßen, sondern dieses sogar noch betonen?!).

In wie fern "gefährdet Frau Hannemann ihre Kollegen"?

Könnten Sie das näher ausführen?*

Ich als Akademikerin verstehe diesen Satz inhaltlich nicht - es sei

denn, die "GEfahr" ist das selbe subjektiv gefühlte Unwohlsein vor

einer möglichen Demaskierung und Fremddefinition von außen, also dass

Außenstehende und andere aufmerksam Gewordene sich "ein eigenes Bild"

machen und nicht die Selbstdarstellung der BA wiedergeben.

Nebenbei: Ähnlich ergeht es allen Hartz-IV-Betroffenen, die mir

persönlich bekannt sind. Beständig werden sie und ihre Lebensumstände

fremddefiniert.

Die Betroffnen wittern ggf. "Gefahr", weil man ihre Selbstdarstellung

und Selbstdefinition von Außen umdefiniert, ihnen persönliche Ziele

vorgibt, sie unterschreiben lässt, was sie bei klarem Verstand ohne

Diffuse Angst (die sie alle haben und bekunden!) nicht unterschreiben

würden.

Man nennt gestandene Eltern, Ehrenamtliche, Aktivisten, langjährige

Verrichter anstrengender Tätigkeiten und ehemals erfolgreiche

Unternehmer "faul", "unbeweglich" oder "unfähig", wenn sie sich frei

und engagiert für das einsetzen, was ihnen am Herzen liegt, oder

einfach deprimiert darüber sind, wie man sie ins abseits drängt.

Man belangt Menschen, die sich Arbeit suchen und diese mit

LEIDENSCHAFT ausführen, erkennt ihre Ausgaben nicht an und macht ihnen

bewusst Termine in Zeiten, an denen sie anderswo wirken (und das

vorher sogar ankündigten). Diese Dinge passieren nicht jedem, aber

doch gefühlt recht vielen!

Es EXISTIEREN sehr nette VermittlerInnen! Es existieren auch unter den

Jobcenterbeschäftigten Menschen, die sich nicht nach außen als

"seelenlose Maschinen" gebaren oder die es sich leisten können, zum

einen oder anderen "besonderen Hartz-IV-Beziehenden" "entgegenkommend"

zu sein. Ich könnte hier mindestens 5 namentlich aufzählen, die mir

persönlich bekannt sind, Inge Hannemann eingeschlossen.

Das mag statistisch nicht signifikant sein, aber warum sollte ich nur

eine "Sondergruppe" der Betroffenen kennen?

Es geht hier schließlich um Ihre Außenwahrnehmung und die passiert

durch Menschen (sog. "Kunden" wie Nicht-Kunden), und die ist wohl

weniger von einer Erhebung in "absoluten Zahlen" abhängig als von

selbstgemachten oder durch Freunde gemachten Erfahrungen.

Ich persönlich tendiere dazu, auch eine Behörde oder einen Sozialstaat

als "unsozial" zu empfinden, wenn mir nur einige Einzelfälle bekannt

sind, bei denen nicht angebracht oder grundgesetzaffin geholfen wurde

und bei denen auch keine andere Stelle einlenkend und umstimmend

interveniert hat. Ich empfinde das nachhaltig als unsozial, wenn die

entsprechenden BehördenmitarbeiterInnen des Einzelfalles nicht durch

andere Stellen korrigiert oder entlassen werden.

Ich empfinde Aussagen (am Telefon und in natura sowie im Internet)

wie: "wir müssen uns ans Gesetz halten", "es geht nicht um das Gefühl

dabei, sondern ums Einhalten eines Gesetzes" gleichzeitig mit "wir

machen hier kein Gesetz", "wir ändern nicht ein Gesetz und diskutieren

mit Ihnen auch nicht darüber" als maschinenhaft, menschenverachtend,

nicht zeitgeistgemäß und duckmäuserisch-egoistisch - wie gesagt, das

ist mein EMPFINDEN und ich verbitte mir jegliche VERURTEILUNG meiner

Empfindungen durch reales Handeln. Ebenso kann ich im realen Handeln

nicht die MEINUNG bekämpfen, dass "man nur früh aufstehen und sich

waschen müsse um (automatisch) zu Arbeit zu kommen" - das lasse ich

jeden selbst entscheiden - ich wehre mich aber vehemend dagegen,

solche privaten Meinungen zur Entscheidung über die Sicherung der

Existenz in irgendeinem Einzelfall heranzuziehen oder auf ihr eine

Sanktion, ein Versagen einer sonstigen Leistung usw, zu BEGRÜNDEN.

Nochmal deutlich: es ist mir meinungstechnisch schnurz-piep-egal ob

die Vermittler, Leistungsstellenmitarbeiter und die Empfangsleute mich

oder andere Antragstellende persönlich als achtenswert, bedürftig,

kompetent oder bescheuert, unwürdig, nichtsnutzig EMPFINDEN, solange

sie die ihnen übertragene Pflicht zur Sicherung der Existenz unter

Wahrung aller Grundgesetzartikel kompetent erledigen!

Ich persönlich achte keinen, der sich hinter einem Gesetz versteckt,

das OFFEN dem Grundgesetz widerspricht und dann auch noch mit

Halbsätzen in einer Pressemitteilung postuliert das das Gegenteil der

Fall sei.

Dazu müssten Sie mir exemplarisch jeden Satz in der obligatorischen

Rechtsfolgenbelehrung erläutern - in wie fern das grundgesetzaffin ist

oder wie man das im Hochdeutschen überhaupt zu verstehen hat. Sollte

die Interpretation von Ralph Boes falsch sein, dann beweisen Sie mir

das - an allen Einzelfällen die es gibt oder durch interne

Dienstinterpretationen missverständlicher Gesetzestexte (auch Juristen

scheinen die teilweise anders zu deuten als Sie).

Sie müssten mir mühevoll eine Menge beweisen - aber ich befürchte,

dass Sie sich nicht die Zeit nehmen werden, einen intellektuellen

Disput mit einer für Sie geringbedeutenden Person wie mir

weiterzuführen oder versuchen werden, meine Empathie und mein

Mitfühlen durch reale "gute Taten" zu erwecken.

TROTZDEM verbleibe ich mit HERZLICHEN Grüßen an Sie als MENSCHEN

außerhalb der ihnen übertragenen Ämter und freue mich, Sie eines Tages

im Boot der Versöhnung und Kooperation wiederzutreffen.

Ich persönlich bin vom Wahrheitsgehalt der Brandbriefe von Ralph Boes,

Inge Hannemann und vielen anderen (!) überzeugt. freue mich aber über

jedes davon positiv abweichende Beispiel!

Ich stehe so stark hinter diesen beiden Aktiven, da ich denke, dass

durch sie auch IHNEN (jedem einzelnen Mitbeteiligten) geholfen wird,

sich grundgesetzkonform umzustrukturieren oder zugunsten einer

zeitgemäßeren Existenzsicherung sozialverträglich abzuwickeln.

Ein guter Rat am Ende: Sie sollten sich öfter mit kritischen Stimmen

wie denen von Frau Hannemann (intern) oder Ralph Boes (extern)

zusammensetzen und sie in ihr Qualitätsmanagement einbeziehen! Auch

ich biete mich als Beraterin an, gern auch ehrenamtlich, bevor ein

angebrachtes Honorar Ihre Kassen sprengt.

Herzlichst,

Frigga Wendt

Mensch

*ich stelle in Mails oft mehrere Fragen und mir missfällt es sehr,

wenn dann eine herausgepickt und beantwortet wird, während andere

ignoriert werden und ich dann erneut schreiben muss und sich das dann

ewig hinzieht.