Von Barbate nach Rabat

Gepostet am: Sep 04, 2014 3:55:44 PM

2./3. September 2014

Es ist total neblig und trüb als wir gegen Mittag in Barbarte ablegen und Windstill. Das Meer ist flach nur ein langer Schwell lüpft die Paroya regelmässig in die Höhe. Wir tuckern Richtung Rabatt und somit auf das Verkehrstrennungsgebiet von der Strasse von Gibraltar zu. Yannick versinkt kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafen für die kommenden 4 Stunden wieder ins Reich der Träume, Roger und ich vertreiben uns die Zeit mit Scrabble. Es begleiten uns wieder die Delphine, diesmal eine recht lange Zeit und es ist wie immer wunderschön. Nach dem durchqueren der Verkehrstrennung kommt der Wind, natürlich nicht wie gemeldet sondern wieder auf die Nase. Nach sieben Stunden motoren dann eine leichte Korrektur und wir können ganz hart am Wind segeln. Ergo hart am Wind = viel Krängung... So geht es bis in die Abendstunden. Es wird extrem kalt wir holen alle Decken rauf, legen Faserpelze und lange Hosen an. Yannick hat den ganzen Tag geschlafen und ist nun fit, die Nachtschicht mit Roger zu übernehmen. Ich verabschiede mich in die Koje und brauche gefühlte drei Stunden und meine Füsse wieder warm zu bekommen. Die ganze Nacht hat es viel Verkehr, Fischerboote, Tanker, Containerschiffe und Fischernetze leuchten um die Wette. Roger pendelt zwischen Rader, AIS und Steuer. Es hat viele Wellen und ein hoher Schwell. Es ist eine zapendustere Nacht. Gegen 4 verabschiedet sich der Wind und die Segel werden geborgen. Wie immer versieht der Skipper einen exzellenten Job! Wir motoren den ganzen Tag bis Rabat es scheint als wolle das Land nie auftauchen und jedesmal wenn man auf die Uhr schaut, zeigt sie immer noch die selbe Zeit an. Endlich taucht im Dunst die Silouette von Rabat auf, hoch auf dem Klippen tronen die weissen Häuser. Wir funken die Marina an und erfragen das OK für die Einfahrt in den Fluss. Standby wir schicken ein Boot!! Ebbe ist schon fast auf dem Tiefststand und es heisst schnell handeln. Wir folgen dem Boot und werden eindringlich darum gebeten den Motor auf Volltouren fahren zu lassen. Das erscheint uns mehr als ratsam als wir mit Blick zurück sehen, wie sich ein riesen Schwell aufbaut und die erste Welle uns hochlüpft und die zweite schon fast am Anrollen ist. Ui eine abenteuerliche Einfahrt ist das!! Es tut sich dann aber ein tolles Bild vor uns auf. Wie 1000 Jahre zurück versetzt auf der linken Seite die Burg, Menschen baden im Fluss, fischen, rufen und winken. Die Frauen in den Kleidern am Baden mit Scharen von Kindern rundherum. Wir tuckern hinter unserem Pilotboot den Fluss hinauf und legen am Einklarierungspier an. Der Zoll kommt an Board. Eigentlich möchte er seinen Drogenhund mitbringen, der Einstieg in unser Boot ist aber zu steil. Ich schlage ihm vor den Hund doch die Treppe runter zu tragen er lächelt nur mitleidig und sagt es sein ein Deutscher Berberhund......(kenne mich ja nicht aus mit Hunden aber denke es muss ein schwereres Tier sein..) Wir üben uns in Geduld für den Zoll. Habe mir natürlich meine Schlabberhose angezogen und halte mich unter Deck auf und mache pflichtschuldig den Abwasch... Wir verschieben an den Liegeplatz und machen uns erstmals eine Portionen Teigwaren (auf Wunsch von Yannick mit viel Maggi und Butter). Nach dem Duschen gehts auf Wunsch von Roger in die Medina von Rabatt. Lago mio das ist Dritte Welt pur. Ein Gemisch aus Faszination und Befremden befällt mich. Es sind tausende von Leuten, die einem durch die Gassen schieben und stossen, überall kleine Läden, Garbuden, Stände, Bauchladen, Tücher am Boden  mit Früchten, Taschen, Jeans, haufenweise Socken oder T-Shirts, Händyhüllen und vieles mehr. Wir essen in einer Garküche für stolze 7 Franken inkl. Getränke recht ordentlich und trinken in einem Restaurant noch einen thé à la menth bevor wir mit dem Tram zurück zur Marina fahren. 

Rabat taucht endlich auf.