Geschafft, sicher in Rosas…………..

Gepostet am: Jul 22, 2016 8:57:6 PM

22.06.2016

Der Weg ist das Ziel, so sagt man. Unsere heutige Strecke hatte es in sich, Port Lligat nach Rosas 11sm nichts Besonderes nur ganz simpel einmal rund Kap Norfeu. Gegen Abend ist Tramontana gemeldet, ziemlich stark, morgens knapp 15-20 kts gegen Abend dann, an die 50kts. Somit war klar, früh los und vor dem grossen Wind, endlich den von hinten kommenden Segelwind geniessen und somit gegen Mittag sicher in Rosas anlegen. Doch nix da.. – aber erst mal der Reihe nach. 0900 wir legen unter Motor los, lösen uns von der Boje P01 und fahren unter Motor gegen Wind, um kurz danach das Gross im zweiten Reff zu setzen. Wind 25kts. Nach dem wir den Naturhafen verlassen haben geht es ohne Motor nur im 2 Reff vor dem Wind Richtung Süden. Auf die Genua verzichten wir, es rausch auch so schon ziemlich..- Wind nimmt zu 35kts, langsam wird es mühsam, das Kap kommt ja erst, wir flitzen bereits mit über 9kts. - Noch vor dem Kap kommen die ersten Orkanböen, fliegendes Wasser überall, das Boot lässt sich nur noch schwer kontrollieren, obwohl vor dem Wind und im zweiten Reff läuft es beinahe aus dem Ruder bei den Böen. – Vor zwei Jahren habe ich um die 55 kts im Golf von Lyon erlebt, das war ungeheuerlich und da waren noch die Wellen, heute wurde dies um einiges getoppt. – Bei der nächsten Böe lief das Boot aus dem Ruder, Wasser überall (Glücklicherweise keine grossen Wellen, da nur eine halbe Meile im Lee der Küstenlinie). Durch die Schräglage erfasste der Wind das Bimini und das Dinghi damit entstand noch mehr Krängung, eine Dinghi Schoote reist, das Gestänge des Bimini bricht auseinander – Blut spritzt, Skipper kommandiert, Gross runter, Motor an, Bimini weg, Dinghi festmachen – alles gleichzeitig am liebsten. Yannick und Noah haben sich um das Dinghi gekümmert, Padi und ich um das Gross und das Bimini, dieses ist bei dieser Aktion arg beschädigt worden. Nach 10‘ ist wieder alles unter Kontrolle, Bimini und Gross sind geborgen, Dinghi wieder befestigt, (minus ein Paddel) unter Motor nehmen wir Kurs auf das Kap. Die Böen hämmern auf uns ein, so was habe ich noch nie erlebt. Man sieht, wie der Wind das Wasser von der Oberfläche löst und durch die Luft wirbeln lässt, meist auch auf uns, wir sind platsch nass. 30 Grad und mehr Krängung obwohl ohne Segel unterwegs wir fliegen Richtung Kap, die erhoffte Ruhe war leider dahinter nicht zu finden es ging ähnlich weiter. Doch nach 2,5 Std legen wir professionell in Rosas an, mehrere Marineros sind damit beschäftigt die Schiffe sicher zu empfangen und sie machen ihre Sache gut. Wir liegen nun alle sicher und wohl im Hafen von Roses. – Bimini wurde bereits wieder komplett neu genäht, das verlorene Paddel versuchen wir beim nächsten Shipchandler wieder zu beschaffen. Das Blut, das durch die Luft spritzte, kam leider einmal mehr von meiner Frau. Padi wurde von einer herausgerissenen Biministange am Ohr getroffen, die Platzwunde hat ergiebig Blut fliessen lassen. Kompliment an meine Frau, war eine Herausforderung die so nicht geplant war. – Die Jungs haben das relativ locker genommen, sie fanden alles abenteuerlich und lustig. Da beide mit Schwimmwesten und Seafetyleinen unter der Sprayhood am trockenen sassen, konnte sogar noch das eine oder andere Lied angestimmt werden. Nun geniessen sie die gemütliche Lage in ihrer Bugkabine und ziehen sich, wie bereits seit Tagen Rogers Hörbücher, vor allem „Die Chroniken des eisernen Druiden“ die sind ja echt der Hammer und die Jungs grölen den ganzen Tag. Den Hamburger in der Ona Bar haben wir uns nach dem Schiff klar machen alle reichlich verdient. Danach für alle eine wohlverdiente Siesta und zum Znacht Spaghetti mit Gemüsesauce.

Am nächsten Freitag haben wir den Termin um 1000 in der Werft, dann wird PAROYA vorerst mal trocken parkiert. – Somit Dank an die Jungs, habt ihr toll gemacht, an meine Frau und natürlich an Penta! Lief perfekt und hat uns sicher in den Hafen befördert. 

Unsere heutige Route, mehrheitlich vor dem Wind und immer im Lee von Land, daher keine grossen Wellen, zum Glück

Kurz vor den Hammerböen

Sieht so harmlos aus..

Wenigstens blieben zwei trocken..

Lohn für harte Arbeit..

Und am Abend die Versöhungung