Mistral…

Gepostet am: Jul 11, 2016 9:19:22 PM

11.07.2016

Nach einer sehr ruhigen Nacht im Port Frioul, vor Marsailles, geht’s frühmorgens los Richtung Port de Sausset. Es liegt ein Schleier von Nebel über der Bucht von Marsailles. Kein Wind, nicht mal ein Hauch eines Windes, lässt das Wasser kräuseln.

Wir müssen endlich Klarheit über die Menge des Treibstoffes in unserem Tank erlangen. In Port Sausset, können wir endlich Tanken. - Es gehen noch 40 Liter rein, nicht so viel doch immerhin. Das wichtigste dabei ist, wir wissen wieder woran wir sind.

Nach meinen Berechnungen ist klar, dass uns jemand 2 Kanister 40l Treibstoff geklaut hat. Sonst geht es einfach nicht auf mit dem Verbrauch. Nun ja so ist das nun mal, ohne Tankanzeige, gibt es gewisse Restrisiken. Jetzt ist jedoch wieder heile Welt. Penta schnurrt seit zwei Tage wieder wie eine Katze, das Gefühl von Misstrauen schwindet wieder langsam. Für unsere Probleme vor zwei Tagen spielen sicherlich verschiedene Parameter eine Rolle, sicherlich, der Mangel an Benzin im Tank, auch die fehlende Leerung des Wasserabscheiders.

Nach vier Stunden Motoren, konnten wir heute mal richtig Segeln, erst kurz vor Saint Marie de la Mèr, musste Penta wieder ihren Dienst verrichten. Total haben wir heute 46sm zurückgelegt!

So morgen ist nun Mistral angesagt… was heisst das? Gute Frage? Wir wollen jedenfalls morgen weiter nach Port Camargue evt. weiter. Ziel ist möglichst weit nach Westen, damit wir den Mistral Küstennah als perfekten Segelwind nutzen können. Ob die Rechnung aufgeht sehen wir morgen, unsere Erfahrungen, die wir vor drei Jahren gemacht haben, hemmen uns ein bisschen in den benötigten tatkräftigen Entscheidungen. Uns hatte es ja damals so richtig durch den Tumbler gejagt. Völlig entkräftet kamen wir nach zwei Tagen in Roses an, nachdem wir den Golf du Lyon bei Mistral durchquert hatten.. das möchten wir nicht mehr erleben.

Ach ja, ich war vor 30 Jahren das erste und letzte Mal in St. Marie de la Mèr. Damals mit Heinz S. und Grütti, kurzer Ausflug in die Camargue mit BMW und Zelt. Man waren das Zeiten, für drei Tage kurz ans Meer, und die Freiheit geniessen, ja, das war damals noch irgendwie wichtig. Mit dem Pferd davon zu galoppieren und sich den Ranzen voll zu lachen, weil einer der Kollegen dabei aus dem Sattel fiel und vom Pferd durch den Sumpf gezogen wird… Ha, muss jetzt noch gröllen….

Endlich Wind zum Segeln...

3100 Motorstunden! Neu getankt und das Wissen bereits 700 Stunden mit Penta verbracht zu haben...

St. Marie de la Mèr, Restaurants ohne Ende, ich habe mich nur noch an die Kirche erinnert.

Nun ja, mal ein kleines Apperetiv