Guadaloupe - Marie Galante - Les Saints - Guadaloupe

Gepostet am: Feb 22, 2015 8:14:17 PM

16. - 22. Februar 2015

So, wie es Rogers Art ist wird nicht lange gefackelt und bereits um 8 Uhr morgens ist ein neuer Herd gekauft und dieser wird auch umgehend geliefert. Also bricht eine kurze Putz- und Aufräumaktion an Board aus um dem neuen Prachtstück auch die nötige Plattform zu bieten. War der alte Herd doch über 20 Jahre alt, in der Zwischenzeit funktionierte nur noch ein Brenner (natürlich der Kleine, der Grosse war durch das Putzen mit Salzwasser völlig durchgerostet), der Backofen liess sich nicht mehr regulieren und die Temperaturanzeige ist sowieso nie gegangen, die Flammen löschten beim kleinsten Luftzug aus und warmes Essen auf den Tisch zu bringen war ein kleines Kunststück. Somit waren wir in freudiger Erwartung und polierten das Schiff auf Hochglanz. Es geht aber wie bei allem auf so einem Boot nie ganz reibungslos, so waren die Gasanschlüsse natürlich nicht mit unserem alten kompatibel und es musst dies auch noch besorgt werden. Um 10 waren wir jedoch alle abflugbereit um diesmal den Süden der Insel zu erkunden. Nun ja, es war Karneval und entsprechend viele Leute mit dem Auto unterwegs. Somit entschlossen wir uns nur bis Saint Anne zu fahren um dort am herrlichen Strand zu baden. Ein richtiger Karibikstrand erwartete uns und wir liessen uns am letzten vorhandenen Schattenplatz nieder. Am Nachmittag fuhren wir dann über ausgedehnte Zuckerrohrfelder retour. Leider verliessen uns Daniala und Markus am nächsten Tag bereits wieder um noch etwas intensiver die Insel zu bereisen. Schade, es war toll aber viel zu kurz. Zum Abschied genossen wir den letzten Abend in einem extrem feinen und super schönen Restaurant in der Marina. Wir wollen sie in Antigua wieder treffen und so machen wir uns wieder zu Dritt auf den Weg. Der Wind ist aber ganz klar gegen unsere Pläne und so treibt es uns unverhofft an die Ufer von Marie Galant. Eine wunderschöne Insel, mega friedlich, mit tollen Sandstränden und einem guten Strassennetz mit wenig Verkehr. Wir erkunden am darauffolgenden Tag die Insel per Mofos und sind begeistert. Ich bin zum ersten Mal auf einem eigenen Gefährt und kann gar nicht mehr aufhören. So lässig, über die Insel zu brausen, sich den Wind um die Ohren blasen zu lassen und das bei schönstem Sonnenschein und erst noch angenehm warm!! So kosten wir den ganzen Tag aus und ich jage die Jungs noch auf diesen Hoger und zu diesem Aussichtspunkt bis die Mietdauer zur grossen Erleichterung von Roger abläuft..... Yannick darf selber auch mal fahren, auf einer Nebenstrasse mit Papi hinten drauf macht er seine ersten Fahrversuche und strahlt!! Die Windvorhersage will nicht so wie wir wollen und wir beschliessen nach Rücksprache mit den Fischern (bei diesen Verhältnissen ja nicht) und der Nachricht, dass auf der Ostroute ein Katamaran gekentert sei den Weg über die Westküste unter den Kiel zu nehmen. Wir machen einen Zwischenstopp in den Saints, wo wir Rogers Geburi feiern und einen gemütlichen Tag abhängen wollten wird nichts. Es hat so viel Wind, dass der Ankerplatz schon in der Nacht extrem rollig ist und es uns wieder einmal in den Kojen hin und her schletzt und es einem schon schlecht wird, wenn man am Morgen die Butter aus dem Kühlschrank nehmen will. So beschliessen wir den Anker zu lichten und Richtung Guadaloupe zu segeln. Mit Wind mehrheitlich im Rücken fallen die 25 - 30 Knoten nicht so auf, die Wellen jedoch sind halt schon eine Aergerniss. Hinter der Insel dann ein gutes Vorwärtskommen, welches uns dazu anspornt immer weiter zu segeln, evtl. könnten wir dann ja etwas früher in Antigua sein. Aber wie so oft holen uns solche Entscheidungen meistens ein. Der Wind dreht und es bläst noch etwas mehr, es überzieht und Regenwolken tauchen auf. Wir kämpfen uns nordwärts und sind froh, als wir in der Bucht von Deshaie den Anker fallen lassen können. Wir liegen ruhig und nach Aelplermaccaronen mit Apfelmus fallen wir in einen tiefen Schlaf.

Am Morgen fahren Roger und ich rüber ins Städtchen zu Café und Croissants. Wir schlendern gemütlich durchs Dorf und sehen aufs Meer hinaus und stellen fest, dass das Boot hinter uns den Anker lichtet und Richtung Süd davonzieht. Es fängt an zu Regnen und wir machen noch rasch ein paar Besorgungen bevor wir das Dinghi besteigen und Richtung Paroya aufbrechen. Aber da wo sie war ist sie nicht mehr, entsetzt stellen wir fest, dass sie gegen das offene Meer treibt. Wie wir den Köpfen einiger Bootsbesitzer ansehen, haben sie das wohl auch schon beobachtet. Also so rasch als möglich zum Boot, das Dinghi läuft aber schon auf Vollgas...!! Nur nicht den Kopf verlieren. Yannick ist an Bord und hat von all dem gar nichts mitbekommen. Motor an Anker rauf und es wird gerade eine Boje frei an der wir festmachen. Gut gegangen aber wie konnte das nur passieren?? Zwei Anker, genügend Kette, die ganze Nacht perfekt gehalten. Dann dämmert es uns. Wir haben ja schon vom Ufer gesehen, dass das Boot hinter uns etwas lange zum Anker hochholen hatte aber da noch nicht realisiert was passiert war. Der hat unseren Anker mit seinem Manöver hochgehoben und ist dann einfach abgedüst!!! So ein doofer Kerl, hätten wir einen Tagesausflug gemacht wäre die Paoya jetzt irgendwo auf dem offen Meer. Roger hat sich fast nicht mehr eingekriegt so sauer war er. Verständlich, denn einen Anker hoch nehmen und nicht merken, dass man einen anderen ausreisst und dann erst noch nichts sagen und davon fahren, obschon ja bei uns jemand an Bord war, geht dann schon gar nicht. Glück gehabt können wir da nur sagen.

Handpaddeln zum Mooringleine lösen

Inselausflug auf Marie Galante

Herrliche Sandstrände

Ausblick auf Saint Louis, Marie Galante