Croocked Island - George Town (Exzumas)

Gepostet am: May 09, 2015 12:27:59 PM

3. - 8. Mai 2015

Die nächsten Tage unserer Reise lassen sich grundsätzlich wie folgt zusammenfassen: Schlechte Ankerbuchten, total rollig, schlechtes Wetter, viel Wind wo wenig angesagt wurde, wenn eine Ankerbucht, dann weit und breit kein Leben. Nicht mal irgendwo eine klitzekleine Bar oder dann war eben wieder Sonntag! Also ganz klar können wir über den Süden der Bahamas nicht viel Positives berichten. Es blieb uns nichts anderes übrig als jeden Tag weiter zu segeln obwohl wir uns eigentlich ein paar Tage in einer gemütlichen Bucht mit Schnorcheln und Baden vor Anker legen wollten. Nix da!! Die Wetterlage war unberechenbar und es kamen immer wieder Gewitter, Regen, Wind und Wolken. Meist sahen wir die Gewitter zum Glück nur von Weitem aber in der Kalabasch Bay auf der Westküste von Long Island traf es uns heftig. Gemeldeter Wind aus Südost, bei Ankunft gute Bedingungen, recht schön und das Wasser abgesehen von ein wenig Schwell ruhig und klar. Wir genossen das Baden aber dann drehte schon der Wind uns es war einfach nur noch rollig. Konnte kaum das Essen kochen und beim Schlafen schletze es einem von einer Seite zur anderen. Um 1.30 dann das grosse Gewitter, Wind bis zu 40 in Böen 50 Knoten. Es riss an der Kette und die Paroya ging hoch und runter. Dann ein Knall und die Ankerkralle (wohlverstanden ein massiver Hacken aus Edelstahl) verbog sich und riss aus, die Kette rasselte durch und es musste umgehend etwas gemacht werden. Der Himmel war erleuchtet von Blitzen und es donnerte. Roger im Adamskostüm, nur mit einer Stirnlampe bekleidet, nach vorne zum Bug, um das irgendwie zu fixen. Sehr angenehm, bei dem Gewitter an der metallenen Kette zu arbeiten. Aber ohne diese Fixierung hätte es uns einfach die Ankerwinsch aus gerissen. Da die Wassertiefe hier nur 2.7 beträgt und wir einen Tiefgang von 1.8 m haben, schwitzten wir Blut, dass die Paroya auch noch am Boden anschlagen konnte. Es war Ebbe. Dann wäre unser Ruder sicher hinüber. An Schlaf war nicht zu denken und wir beteten, dass der Wind und die Wellen nachlassen würden. Nach gut drei Stunden wurde es etwas besser. Lange hielt es uns aber nicht im Bett wir wollten einfach nur weiter und sicherlich keine weitere Nacht in dieser Bucht verbringen. Dank dem klaren Boden konnte auch schnell das über Bord gewehte Duschtuch noch zurück geholt werden. Dann nichts wie weg. Wir wollen endlich geschützte Ankerbuchten, wo wir nicht den Elementen ausgeliefert sind und einmal wieder ruhig Liegen und auch ruhig schlafen. Wir setzen über nach George Town auf den Exzumas und finden auch endlich das, was wir uns schon immer vorgestellt haben. Jetzt heisst es aber erstmals Ort erkunden, Müll entsorgen, Waschen und mal neuen, frisch durfende Bettwäsche beziehen.:)

Blick zurück Richtung Kalabasch Bay: zum Glück sind wir weg!

Leuchtturm auf Croocked Island

Croocked Island

Segeltag, chillen und Hörbuch hören (Die Känguru-Chronik)

Little Harbor (Long Island)

Die Bahamas sind trocken und es hat vor allem Gestrüp

Eigentlich hätten wir die Sau ja gerade schlachten sollen, Fleisch steht nämlich nur selten auf unserem Speiseplan.

Kalabasch Bay (als alles noch in Ordnung war)