Ich war ein Held vergang´ner Tage,
befreite mich aus jeder Lage.
Ich war ein Schelm, ein schlimmer ganz und gar,
voll des Unsinns, ein Scherz Keks, wirklich wahr.
Ein stolzer Mann, dem Tür und Tor weit offen stand,
voll Zuversicht und Mut, das Leben in der Hand
Schau jetzt in die Falten meines Gesichts,
und merke, heute bin ich einfach nichts!
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Ich war ein Stier mit starkem Nacken,
ein Mann mit Ecken, Kanten, Zacken,
Ich war ein schlauer Fuchs, voll List und Mut,
und schlug mich durchs Leben, mal schlecht, mal gut.
Frei wie ein Vogel, dem Adler am Himmel so nah,
Wo ich den Alltag ganz kleinwinzig unter mir sah.
Auf mir nun die Schatten eines fahlen Lichts,
und deshalb, gerade heute, bin ich Nichts!
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Manch Tage blüh´n in eitel Sonnenschein,
das Leben schmeckt wie süßer roter Wein.
Dolce Vita, nennst du den Lebenssinn,
Du findest alles was dich freut darin!
Egal was morgen dir das Schicksal bringt,
auch wenn es Frohsinn, Leichtigkeit verschlingt
du ließt traurig die Worte des Berichts
und sieh doch, du bist dagegen Nichts!
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Ihr wollt so viel, erwartet es sofort,
ohne Dank und meist auch noch geschnorrt.
Hat man einen der sich gut anpumpen lässt,
ist das für euch ein großes Jubel-Fest.
Braucht Freundschaft nur zu eu´rem Vergnügen,
was soll´s, ihr könnt ja lügen und betrügen.
Ihr seht die Seele eines armen Wichts,
Liebe Leute, heute geb ich Nichts!
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Manchmal lernt man jemand Neuen kennen,
und spürt sofort, man wird sich nicht verbrennen.
Das Glück der wahren Freundschaft soll es sein,
könnte man das glauben, das wäre fein!
Ganz selten soll´s das wirklich geben,
was braucht man sonst zum guten Leben.
Ich werd verstanden, am Ende des Gedichts
Denn nun, ab heute fehlt mir Nichts!
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Alte Zeiten, heute für mich noch wichtig,
sind schon bald nur null und nichtig!