TROPFEN

Ein Tropfen Morgentau, so rein und klar,

ist oft Symbol für Einfachheit. - Wie wahr.

Doch siehst du wirklich ganz genau hinein,

entdeckst du eine Welt ganz zart und fein.

Manch einer sieht den Baum, doch nicht das Gras,

der Stress verführt uns oft zu grobem Maß.

Oft hat, was Andre wollen, das wir seh´n,

nichts zu tun, mit den zauber haften Feen

Doch nehmt euch Zeit, betrachtet ruhig und still,

ohne Sorgen, Hektik oder Eile,

die kleinen zarten Dinge, wie man will,

genießt das Glück; eine kleine Weile.

Wie eine Knospe, die zum Blüh´n ansetzt,

viel von kommend Schönheit, in sich schon birgt,

so lässt der Tropfen, der sie gut benetzt,

den Blick ins Inn´re gleiten, und es wirkt.

Auch nur ein Ast oder ein paar Zweige,

spiegeln die bizarre Schönheit wider,

die wir nicht seh´n, geht das Jahr zur Neige,

denn Nebel, Kälte, lähmt uns die Glieder.

Doch scheint die Sonne, bunte Blumen blüh´n,

sind gleich vergessen, all des Winters Müh´n,

man schätzt die Blume, durch den Tau erfrischt,

Und das Tropfenbild, das dazu sich mischt.

Tief im Wald, an Nadeln eines Baumes,

auch inmitten dieses grünen Raumes,

tropft der Tau, er schenkt einen Blick hinein,

in diesen wunderbaren Feen Hain.

Blumen zur Freude angepflanzt so rein,

spiegeln das Leben, ganz ungemein.

Und der Tropfen lenkt unsren Blick auf das,

wie gut es sprießt, durch diese kühle Nass.

Manchmal können wir auch nichts erkennen,

nicht mal ein Detail davon benennen.

Sehen kleine Bläschen in dem Tropfen,

fast so, wie in dem Getränk aus Hopfen.

Bizarre Welt, so filigran gemacht,

hängt ganz zart am Halm und glänzt im Lichte.

Blick ich hinein, ganz tief, mein Herz mir lacht,

und grüß im Geist die grünen Wichte.

Ganz zart gewoben, zerbrechlich fein,

zeigt dir ein Tropfen diese Welt so rein.

Lässt Gedanken fliegen ins Märchenland,

flieg mit Elfen, Feen, nimm ihre Hand.

Seht all das Leuchten, Strahlen, Schillern,

hört wie dazu die Vöglein trillern.

Lass alle Alltagssorgen einfach los,

denn die kleine Welt ist wahrlich groß!