Du bist ein junger Mensch und hast Fragen an mich, ich will meine Erfahrung mit dir teilen

Wie kann ich etwas erreichen, Stolz auf mich sein?

Ich will versuchen, deine Frage zu beantworten.

Zuerst musst du dir selbst die Frage stellen, wer du bist.

Ich meine nicht, wie du glaubst, das dich die anderen sehen. Ich halte auch, was andere von dir denken, für gar nicht so wichtig. Nein, ich frage dich, wer du wirklich bist.

Es ist schwer, in der heutigen Zeit sich darauf zu besinnen, was einem tief im innersten selbst wirklich wichtig ist. Wo sich doch so viele danach richten, was die anderen für wichtig halten.

Du suchst nach Anerkennung, willst es allen Recht machen, aber das geht nicht. Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Das lehrt uns schon ein altes Sprichwort.

Überlege doch mal, wenn du etwas anders machen musst, um die Zustimmung deiner sogenannten Freunde zu erhalten, so ist es nicht mehr dein Tun, dein Denken. Du machst es also dem wichtigsten Menschen in deinem Leben nicht recht, dir selbst.

Du darfst es mir ruhig glauben, wenn du etwas erreichen willst, mit Recht auf dein Denken, dein Handeln, auf dich selbst Stolz sein willst, dann bist du der wichtigste Mensch bei dieser Sache.

Eltern, Vater oder Mutter, Stolz machen, in dem man deren Träume erfüllt, die eigenen Werte und Ziele zurücksteckt, wehmütig immer wieder an seinen eigenen Traum denkt, ohne ihn je verwirklichen zu können und dabei sein Leben lang unglücklich sein, das gibt es tausendfach auf dieser Welt, das ist Realität; sagst du.

Ist das dann eine glückliche Familie? Nein, denn die Eltern sind Stolz auf das, was sie selbst sehen wollen und nicht auf ihre Kinder so wie sie wirklich sind. Sie entfremden sich dadurch von ihnen. Die Kinder, solange sie mitspielen, schlüpfen in eine Rolle, wenn sie die Eltern besuchen. Sie können sie nicht mehr als ihre wahren Eltern sehen, denn es ist ja nur ein Spiel, eine traurige Komödie auf der Bühne des Lebens. Spielen sie dann nicht mehr mit, so geben sie Vater und Mutter die Schuld an ihrem verpfuschten Leben. Sie meiden die Eltern so gut es geht und denken oft wehmütig daran, wie schön es hätte sein können, wären da nicht die Wünsche der Eltern, die Vorstellungen der Anderen gewesen, die ein Leben nach den eigenen Vorstellungen, den eigenen Werten verhindert haben.

Du siehst also, Du bist für dich am Wichtigsten!

Damit will ich dich nicht zum Egoisten überreden, der immer der erste sein muss, der sich immer alles für sich selbst nimmt. Nein, ich will dich lehren, immer deine eigene Entscheidung zu treffen.

Wenn du jemand den Vortritt lässt, so deshalb, weil du es so entschieden hast und nicht einfach weil man es von dir erwartet, oder es dir sagt.

Wenn du etwas mit anderen teilst, dann mache es weil du es so willst, und nicht, weil es sich „so gehört“, oder weil man es eben tut.

Wenn du eines Tages einen Menschen, vielleicht deinen Lebenspartner oder dein Kind, wichtiger nimmst als dich selbst, so mache das ruhig, wenn es dein freier Entschluss ist. Vergiss aber nicht, das du deine Entscheidungen immer wieder überdenken kannst, wenn es dir wichtig erscheint. Denn nur du fällst dein Urteil, was du zu tun und zu lassen hast. Wenn du klug bist, überdenkst du alles sorgfältig, holst dir guten Rat und versuchst zu verstehen, worum es geht. Höre dir immer alle Seiten an, bevor du dich dann entscheidest.

Leichter ist es oft, sich durch den Strom der Zeit, der Gesellschaft tragen zu lassen. Einfach dorthin zu driften, wohin sich anscheinend alle bewegen. Aber willst du dich treiben lassen, ohne zu wissen wohin es geht und ob es für dich gut ist?

Ich empfehle dir den anspruchsvollen, oft auch beschwerlichen Weg. Dafür hast du die Gewissheit, das du immer du selbst bleibst. Wenn du dein Tun und Denken immer gut überlegst, nach bestem Wissen und Gewissen im Rahmen deiner Möglichkeiten das richtige entschiedest und tust, dann darfst du mit Recht auf dich stolz zu sein.

Vielleicht erreichst du so nicht das, was all die anderen stark beeindruckt, dir die Anerkennung in der Gesellschaft sichert. Doch das ist es nicht, was einem glücklich macht.

Seinen Platz im Leben zu kennen und ihn so gut es geht auszufüllen, das macht zufrieden und damit glücklich.

Diese Zufriedenheit zu spüren, das wünsche ich dir!

Wie viele Lebensabschnittspartner brauche ich und wann soll ich sie wechseln?

Die Antwort ist leicht gesagt, so wenige wie möglich sollst du haben und nur wechseln wenn es gar nicht anders geht. Ich will dir meine Gedanken und Erfahrungen dazu erläutern.

Ein Modewort unserer Zeit ist „glückliche Patchworkfamilie“, sehen wir uns das einmal an. Da waren einmal zwei Familien bestehend aus Vater, Mutter, Sohn und Tochter. Die Eltern hatten einen guten Bekannten und Freundeskreis, auch die Kinder gehen in die Schule und haben ihre Freunde. Nun geht bei beiden Familien etwas schief. Streit ist an der Tagesordnung, die Kinder leiden darunter, es gibt Probleme in der Schule, vielleicht muss der eine oder die andere ein Jahr wiederholen.

Dann kommt die Scheidung, das bisher aufgebaute Leben zerbricht, die Familien werden auseinander gerissen. Vielleicht kommen die Töchter zur Mutter, die Söhne zum Vater, wie auch immer, sie sind nicht mehr beisammen und vermissen sich gegenseitig. Auch die Freunde und Bekannten fühlen sich unbehaglich. Sie glauben oft, sich für eine Person entscheiden zu müssen, und fühlen sich dabei sehr unwohl. Sie wissen nicht, was sie über den nicht anwesenden Part reden dürfen, meist meiden sie dann den Kontakt und die zerbrochene Familie wird um viele Bekannte und Freunde ärmer. Auch sonst wird das Leben immer schwerer, denn sie brauchen nun zwei Wohnungen mit neuen Einrichtungen, das ist viel teurer als die alte etwas größere Wohnung, die bereits zweckmäßig eingerichtet war.

Mit etwas Glück finden sich nun zwei, die glauben gut miteinander auszukommen, der Traum von der großen Liebe ist ja ausgeträumt, und beginnen sich gemeinsam ein neues Leben aufzubauen. Und wieder braucht man mehr Wohnraum, eine neue, diesmal wieder etwas größere Wohnung muss her. Voller Stolz genießt man das neu geschaffene Heim, das andere Paare, ohne Scheidung, schon lange haben und sich bereits neuen Aufgaben zuwenden.

Unser neu zusammen gefundenes Paar will nun aber zur Bestätigung ihrer Liebe auch ein gemeinsames Kind haben. Natürlich erst, wenn die neue Wohnung abbezahlt ist, die Karriere wird daher aus finanziellen Gründen immer wichtiger, Zeit für die Familie bleibt immer weniger, besonders für die Kinder die nicht im neuen Haushalt wohnen, sondern bei der oder dem „EX“ geblieben sind. Man entfremdet sich, spürt immer öfters die Sehnsucht nach mehr Kontakt mit dem eigenen Fleisch und Blut. Als man nun endlich ein eigenes gemeinsames Kind planen kann ist es oft nicht mehr so einfach, das Alter, der berufliche Stress lassen das Vorhaben nicht so recht gelingen und viele Ärzte werden bemüht. Der Stress steigt, es bleibt immer weniger für die noch vorhandene Familie, man setzt alles auf eine Karte, die Hoffnung auf ein gemeinsames Kind hält den Schein der „glücklichen Patchworkfamilie“ aufrecht. Letztendlich klappt es doch mit dem Baby, es wird übertrieben verwöhnt, da es nun lange ersehnt, endlich da ist. Das geht auf kosten der inzwischen schon fast erwachsenen Kinder, die sich durch das Baby um die Liebe ihrer Eltern betrogen fühlen und vielleicht etwas verfrüht und unüberlegt in die Selbständigkeit flüchten.

Was haben wir nun.

Zwei Elternteile die je ein Kind alleine groß ziehen mussten, mit großen finanziellen Sorgen, denen ihre anderen Kinder, die in der „glücklichen Patchworkfamilie“ leben, sehr fehlen. Auch die junge Generation vermisst ihre Schwester oder ihren Bruder sehr. Da sind also zwei Erwachsene und zwei Jugendliche nicht all zu glücklich geworden.

In der Patchworkfamilie haben sich die Eltern zwischen Beruf, Kariere und Arztbesuchen aufgerieben und sind nun mit ihrem Baby überfordert.

Für ihre durch das Baby frustrierten Kinder haben sie immer weniger Zeit, auch der Kontakt zu den Kindern bei den „Exèn“ erlischt fast völlig. Die Alten vereinsamen in ihrer Wohnung beim Baby, das es nun schwer hat als alleiniger Grund für ein zusammenleben herzu halten. Die Kinder versuchen nun vielleicht die Bande zu ihren Geschwistern wieder zu beleben, während sie sich mühsam auf eigene Füße stellen müssen. Ihr Weg wäre viel einfacher gewesen, im alten Familienverband, mit all den Freunden und Bekannten von früher, gemeinsam mit Bruder und Schwester, Vater und Mutter.

Die „glückliche Patchworkfamilie“ ist eine Notlüge, denn die Betroffenen haben nichts anderes und sie können ihren Weg auch nicht rückgängig machen. Daher ist es besser, sich damit abzufinden, ein kleines bisschen Glück auch aus dieser Situation rauszuholen, statt daran zu verzweifeln, warum sie es nicht besser gemacht haben.

Du siehst, eine Patchworkfamilie ist ganz und gar nicht erstrebenswert.

In deinem Partner nur einen Partner für einen bestimmten Lebensabschnitt zu sehen ist es ebenfalls nicht, denn dann denkst du ja gleich an einen Wechsel des Partners, sobald die ersten Problemchen auftauchen, anstatt dich mit deinem Partner gemeinsam stark zu machen und alle Probleme zu überwinden.

Glaube mir, das Wissen und die Erfahrung, gemeinsam mit deinem Partner alles im Leben meistern zu können, schweißt euch zusammen, macht aus euch ein gutes Team fürs Leben.

Darauf dürft ihr beide stolz sein, stolz auf euch selbst und auf euren Partner!

Wenn du und dein Partner das ganze nur auf Zeit (die möglichst eine gute Zeit sein soll) sieht, dann ist kein Verlass, wenn du ihn brauchst, dann bist du alleine!

Glaube mir, du brauchst einen Partner an deiner Seite fürs ganze Leben, der das genauso sieht.

Das du so einen Partner findest, das wünsche ich dir.

Was soll ich beruflich werden?

Eine gute Ausbildung ist sehr wichtig, in einer Zeit, wo einfache Aufgaben zunehmend von Maschinen übernommen werden. Eine rein theoretische Ausbildung birgt die Gefahr, das du die ganze Welt als Konkurrenz hast. Durch den Einsatz der modernen Kommunikation macht es keinen Unterschied, ob das Büro des Professors nur wenige hundert Meter neben den Fertigungs- und Montagehallen liegt, oder am anderen Ende der Welt. So wird also das Lohnniveau für solche Arbeiten auf das niedrigste Niveau sinken, das auf der Erde verfügbar ist. Es gibt Länder, da braucht man keine Heizung, da gibt es extrem billige Arbeitskräfte für einfache Hilfsdienste, keine Probleme und teure Vorschriften für Fabriken, billigen Benzin für die Zulieferungen, billige Rohstoffe, ganz einfach ein viel niedrigeres Preisniveau, somit braucht man auch nicht so viel zu bezahlen. Da kannst du in Mitteleuropa nicht mithalten.

Du musst, ich bin überzeugt davon, die Verbindung zur Praxis suchen. Am besten ist es, wenn deine Anwesenheit vor Ort immer wieder unbedingt notwendig ist. Um die Qualität zu sichern, um die Einhaltung von Vorgaben zu überprüfen, oder am besten um die Hardware an die lokalen Gegebenheiten optimal abzustimmen. Die Software kann ja auch aus Fernost optimiert werden, aber es wird immer wieder Dinge geben, die vor Ort erledigt werden müssen. Nur dabei hast du eine gute Chance auch nach mitteleuropäischen Gepflogenheiten bezahlt zu werden.

Meiner Erfahrung nach ist es immer viel einfacher, jemanden für eine ganz konkrete Anforderung einzuschulen. Nur die verbindenden Komponenten, das Abteilungsübergreifende, Firmenübergreifende, der Austausch zwischen Kunden und Planungsabteilungen zum Optimieren des Produktes, das wird noch lange nicht automatisiert werden können. Hier ist Platz für Menschen, mit breitem Wissen, gutem Blick für das wesentliche um das Zusammenspiel von Maschinen, Menschen, Natur und Wissenschaft reibungslos und effizient zu gestalten.

Das kann noch kein Computer, hier werden noch engagierte Menschen gebraucht.

In so einem Bereich Fuß zu fassen, das wünsche ich dir.