Vor allem aber unterscheiden sich die beiden Lager in den jeweiligen Gerechtigkeitsauffassungen. »Befürwortern des BGE ist Gleichheit in der Gesellschaft wichtig, wohingegen Nicht-Befürworter des BGE Ungleichheiten zwischen Individuen tolerieren, wenn sie auf individueller Leistung beruhen. Für Befürworter sind – bezüglich der Lebensziele – Gemeinschaft und Persönliches Wachstum wichtiger als für Nicht-Befürworter, die Wohlstand und Image eine größere Bedeutung beimessen«, heißt es in einer Kurzfassung der Studienergebnisse.Wer wird schon dem Erfolgreichen seinen Sieg nicht gönnen. Oder hat der Erfolg viele Mütter und Väter?
3 Hauptgründe für eine Rente auf Hartz4Es gibt 3 Gründe, warum ein Rentner von heute eine Rente auf Hartz4 Niveau bekommt. 1) Nie wirklich viel gearbeitet (z.B.Teilzeit, Arbeitsallergiker) Nie wirklich in die Sozialkassen eingezahlt (z.B. Selbstständiger ohne Einzahlung, Geringqualifiziert mit wenig Brutto) oder viel zu früh in Vorruhestand. Wer heute jammert, ist zu 99% eines von diesen 3 Punkten nachgegangen.Und? Was jetzt?
Ergibt sich daraus etwa einen Anlass, der anderen Menschen Armut hinzunehmen, gutzuheißen, weil sie selbst schuld sind, aus der Sicht des Autors? Die Personen, die schnell die Unterschiede bei den Menschen hervorkehren, um Armut und Reichtum zu rechtfertigen, flunkern doch meistens. Ursprünglich wurde Reichtum, Einfluss und Grundbesitz, über Macht und Gewalt erworben. War das berechtigt? Heute heißt es immer, der Wohlhabende habe mehr geleistet. Doch es lohnt sich in vielen Fällen bei den Gemeinten ganz genau hinzuschauen, und nicht selten relativiert sich der Popanz doch deutlich.
Wissensbasierende Leistungen haben wir als Gemeinschaft den Einzelnen ermöglicht (durch Schulen, Universitäten, finanzielle Unterstützung). Das schmälert nicht die Leistung, aber macht deutlich, dass es auch »unsere« Leistung ist. Noch deutlicher wird es, wenn wir berücksichtigen, dass heutiges Wissen und Können auf den Erfahrungen unserer Vorfahren aufbaut, es also »unser aller« Wissen ist. Und natürlich darf Bill Gates auch in Zukunft der reichste Mensch der Welt sein. Wir anderen aber, sollten ebenfalls an diesem Reichtum teilhaben. Bei vielen Einkommen, hohen Einkommen kann aber die berechtigte Frage gestellt werden, inwiefern sie mit »Leistung« erklärbar sind. Für welche Leistung verdient jemand 300 000 Euro im Jahr, wenn die Bevölkerung liebend gerne auf diese Arbeit verzichten würde? Oder wenn in existenzsichernden Bereichen die Branchen (z. B. Energiewirtschaft) das ausnutzen und richtig »abzocken«. Dort wird doch nicht nach Leistung bezahlt, sondern es geht einfach, den Bürger zur Kasse zu bitten, auch weil die Politik darauf verzichtet durch Gesetze dem Einhalt zu gebieten.
Weiterhin kann der Grund, warum man bereit ist, für etwas Geld auszugeben, sehr subjektiv sein. Ein gutes Beispiel ist hier die Kunst. Ist ein Gemälde wirklich so viel Geld wert, oder hat der Geldbesitzer nur einen sehr eigenen Geschmack? Und was ist dann der Unterschied, wenn ich einer freundlich bittend lächelnden Frau, die vor einer Bankfiliale sitzt, 50 Euro schenke, zu dem Geldbesitzer, dem die Zeichnung eines völlig unbekannten Künstlers 1000 Euro wert ist? Man ist halt geneigt, zu geben.
Neben der Berechtigung, hohe Einkommen zu erzielen, und der Subjektivität des Geldausgebens, kann man sich den Gründen zuwenden, warum Menschen kein (ausreichendes) Einkommen haben. Wer sich diese Frage stellt, und sie auch gleich beantwortet, will vielleicht eine Aufgabe loswerden, nämlich diejenige, sich um seine Mitmenschen zu kümmern und zu sorgen. Natürlich gibt es Menschen, die für sich alles optimal haben wollen, für ihre Familie, und sie sind darauf aus, »gegen« die anderen Menschen diesen Wohlstand zu erreichen. Das ist Kampf, Wettbewerb um profitable Einkommensplätze, Wettbewerb um Machtpositionen. Der Bessere oder der Stärkere soll gewinnen. Die bessere Position soll ihm zustehen. - Solche Perspektiven werden gerne als »liberal« verkauft. Als ob das etwas Gutes sei. - Für eine darwinistische Weltsicht hätte ich noch Verständnis, wenn wir in zentralen Bereichen in einer Knappheitswelt leben würden, in der nicht genug für alle da ist. In einer solchen Wettkampfwelt gibt es dann auch Verlierer. - Es ist jedoch offensichtlich, dass wir in den existenzsichernden Bereichen einen Überfluss haben, und für alle Menschen ein Minimum zur Verfügung stehen kann. Einen Wettkampf um die »Fleischtöpfe« brauchen wir somit gar nicht mehr. Wer eine solche Welt immer noch predigt, will die Menschen hinters Licht führen.
Armut ist der Zustand eines nicht menschenwürdigen Lebens. Es gibt keine »Erklärung« (im Sinne einer Rechtfertigung) solcher Umstände. Es gibt aber Gründe, warum das Leben mancher Menschen anders verlaufen ist, als das von solchen in Vorzeigefamilien. »Nie wirklich viel gearbeitet. ......« Verhöhnung und Herabsetzung lässt sich leicht praktizieren. Wer so etwas tut, disqualifiziert sich aber selbst. Viele psychisch kranke Menschen sind nicht mehr zwangsinterniert. Dafür kann man sie jeden Tag dort sehen, wo die vielen Berufstätigen sich drängeln, an den U-Bahn-Stationen und Straßenbahnhaltestellen. Ich käme gar nicht auf die Idee, dass diese Menschen nicht ständig beschäftigt sind. Wir alle sind mit dem beschäftigt, was uns möglich ist. Ob »viel Arbeit« das richtige ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Manche dieser Workaholics sterben schon mit 50. Es ist eine Anmaßung und steht niemandem zu, über andere und deren Lebensgestaltung zu urteilen. »Selbständig« sind viele Menschen, weil es die einzige Nische ist, ein eigenständiges Leben leben zu können. Sich nicht an den Massenarbeitsplätzen dem Kommando der Lagerleiter zu unterwerfen und ein Stück Identität und Eigenwilligkeit zu behalten. »Vorruhestand« kann gesundheitliche Gründe haben. In allen personenbezogenen Berufen ist Stress, psychische Belastung und körperliche Überlastung nicht selten und die Menschen sind frühzeitig verbraucht. Bei schwerer körperlicher Belastung, etwa am Bau, ist das auch nachvollziehbar.
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http://www.neues-deutschland.de/artikel/835818.100-argumente-und-eine-studie-zum-grundeinkommen.html
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http://www.rp-online.de/gesellschaft/leute/monika-piel-verdient-mehr-als-christian-wulff-1.2004195
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