USA-Import

Vorteile:

Haeufig sind bestimmte Teile in Europa (noch) nicht zu bekommen, oder teurer als in den USA. Im ersten Fall gibt es eigentlich keine Alternative zum Import, im zweiten Fall sollte man sich das ganze vorher durchrechnen, um keine boesen Ueberraschungen zu erleben.

Nachteile:

Die Garantieabwicklung gestaltet sich komplizierter, als beim europaeischen Versandhandel oder beim Haendler vor Ort. Die Versandkosten sind teilweise erheblich. Auf die Gesamtsumme wird dann noch Einfuhrumsatzsteuer und Zoll erhoben. Die Hoehe des Zollsatzes variiert, fuer ein ganzes Fahrrad werden andere Saetze faellig als fuer Fahrradteile. Teilweise versenden die amerikanischen Anbieter nicht nach Europa, und es muss ein Zwischenhaendler in Anspruch genommen werden, wodurch zusaetzliche Kosten entstehen.

Ablauf:

Wenn man sich die entsprechenden Teile auf der Website des amerikanischen Anbieters herausgesucht hat, empfiehlt es sich, genauer nachzuforschen, wie die Versandbedingungen nach Europa aussehen. Haeufig wird der Versand ganz ausgeschlossen, oder die Versandkosten koennen nicht detailliert angegeben werden. Dann sollte man - wenn moeglich - die Hotline des Anbieters kontaktieren, um die genaue Hoehe der Versandkosten zu erfahren. In manchen Faellen koennen die Versandkosten dann den Warenwert uebersteigen, was insbesondere deswegen aergerlich ist, weil diese Versandkosten auch fuer den Zoll und die Einfuhrumsatzsteuer bedeutsam sind. Falls ein Versand direkt nach Europa nicht moeglich ist, weil eine US-Addresse angegeben werden muss, kann man auf Anbieter wie bonvu.com zurueckgreifen, die eine US-Addresse zur Verfuegung stellen, an die der Anbieter das Teil dann verschicken kann. Bonvu wiederum nimmt das Teil gegen Gebuehr fuer den Kaeufer in Empfang und leitet es an die europaeische Addresse weiter.

Das Paket geht so oder so auf die Reise, und passiert hier den deutschen Zoll. Wenn der Warenwert (wie das gelegentlich versucht wird) verdaechtig niedrig liegt, oder das Paket als Geschenk deklariert wurde, obwohl es offensichtlich von einem Haendler stammt, kommt es vor, dass der Zoll das Paket behaelt, und der Kaeufer mit einer Rechnung oder Quittung zum Zoll muss, um die Zollabfertigung zu ermoeglichen. Sicherheitshalber sollte man auf derartige Tricks verzichten, schliesslich moechte man doch nicht fuer Kleinbetraege eine Vorstrafe riskieren, oder?

Die Laufzeit ist je nach verwendetem Carrier sehr unterschiedlich. Ueblicherweise wird ueber FedEx oder USPS verschickt. USPS ist haeufig kostenguenstiger, aber manche Haendler (z.B. JensonUSA) haben Sonderbedingungen mit FedEx ausgehandelt.

FedEx Pakete werden hier von FedEx ausgeliefert, USPS wird von DHL geliefert. Die Trackingnummer, die man von USPS bekommt, weist den jeweiligen Standort des Paketes aus. Allerdings

Die Kosten:

Wie oben schon angefuehrt fallen Versandkosten, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer an. Der Zollsatz fuer komplette Fahrraeder liegt derzeit bei 14%, fuer Fahrradteile meines Wissens bei 4.7%. Fuer den Zollwert gibt es eine Geringfuegigkeitsgrenze von 150 Euro Warenwert excl. Versandkosten aber incl. auslaendischer Umsatzsteuer.

Die Kosten fuer ein Paket von USPS kann man auf dieser Website berechnen, fuer FedEx hier. Wie schnell klar wird, sind die regulaeren Versandkosten ueber FedEx so hoch, dass das haeufig uninteressant wird. Nicht alle Versender akzeptieren USPS, haben aber manchmal bei FedEx so gute Konditionen, dass es sogar guenstiger wird als ueber USPS. Das muss man im Einzelfall erfragen.

Berechnung der Abgaben:

Zollabgaben:

Preis der Ware auf Rechnung in Euro umgerechnet = Zollwert

Zollwert x Zollsatz = zu zahlender Zollbetrag

Unter 150 Euro entspricht der Zollwert dem Warenwert.

Einfuhrumsatzsteuer (EUSt):

Zollwert + Zollbetrag = EUSt-Wert

EUSt-Wert x EUSt-Satz = zu zahlender EUSt-Betrag

Ein Beispiel:

Hier findet sich ein schoenes Beispiel fuer die Errechnung des Zoll und Einfuhrumsatzsteuer.

Eigene Erfahrungen:

Im Beispiel des von mir bestellten Performance Bikes Access XCL 9r Rahmens wird deutlich, dass manches vermeintliche Schnaeppchen dann auf einmal gar nicht mehr so billig ist.

Der Rahmen selbst haette nur 99 US$ gekostet, aber mit Versandkosten, EUSt. und Zoll lagen die Kosten bei 177 Euro.

Laut Verkaeufer konnte der Rahmen nur ueber FedEx verschickt werden fuer 103.77 USD. Ich wollte das eigentlich ueber USPS fuer 54 USD abwickeln, aber das war offiziell nicht moeglich, obwohl es auf der Website als Option auswaehlbar war.

Als der Rahmen hier ankam, stellte sich heraus, dass er doch ueber USPS verschickt worden war, fuer 54.50 USD. Die Rechnung war allerdings ueber 203.76 USD. Auf diesen Betrag wurde nochmals Einfuhrumsatzsteuer in Hoehe von 28.21 Euro berechnet, gluecklicherweise fiel kein Zoll an, weil der Warenwert unter der Geringfuegigkeitsgrenze lag. Die Gesamtkosten fuer den Rahmen incl. Versand und EUSt lagen damit bei 148.45 + 28.21 EUR, insgesamt also bei 176.66 EUR und etwa 100 Euro ueber dem im Internet angegebenen Verkaufspreis.

Quelle:

Informationen zum Verzollen gibt es hier und hier.