Sektion A3
Plurizentrik und sprachliche Variation
Sektionsleitung
Cristina Rettenberger
ist OeAD-Lektorin an der Universidade Federal do Paraná in Curitiba, Brasilien.
Thomas Studer
ist Ordentlicher Professor für Deutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache an der Universität Freiburg, Schweiz.
Kontakt über: cristina.rettenberger(a)oead-lektorat.at
Kontakt über: andenkongress(a)gmail.com
Sektionsbeschreibung und Hinweise zur Sektionsarbeit
Viele Studierende aus Ländern, die eine große Entfernung zum deutschsprachigen Raum haben, erleben einen „Schockmoment“, wenn sie im deutschsprachigen Raum ankommen und das im Deutschunterricht Gelernte in die Praxis umsetzen. Warum passiert das? Obwohl das Thema der Plurizentrik und der sprachlichen Variation in vielen Deutschkongressen nichts Neues ist, ist es deshalb noch lange nicht abgeschlossen, denn deren Relevanz, Chancen und Herausforderungen sind zeitgemäß.
Inwieweit wird aber die sprachliche Vielfalt des Deutschen im Fremd- und Zweitsprachenunterricht und in der Ausbildung von DaF/DaZ-Lehrkräften in der Praxis zum Ausdruck gebracht? Welche wesentlichen Aspekte und Kompetenzen sollten beim Lernen und Lehren der deutschen Sprache in Bezug auf deren Vielfalt vorausgesetzt werden? Der Umgang mit dieser Vielfalt ist sowohl für das Erlernen als auch für das Lehren der Sprache wichtig. Denn es ist eine Tatsache, dass sich Sprache und Kultur nicht trennen lassen, und somit sind die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede in der Standard- und Regionalvarietät ein identitäres Merkmal einer oder mehrerer Gesellschaften. Somit soll diese Vielfalt sowohl im Sprachunterricht als auch in der Ausbildung von DaF-/DaZ-Lehrkräften im Bewusstsein verankert werden. Das wachsende Interesse an sprachlicher Variation und die Inexistenz einer einzigen deutschen Standardform, die vor allem innerhalb der Thematik der Plurizentrik beleuchtet wird, soll in dieser Sektion im Fokus stehen.
Die Beiträge in dieser Sektion können folgende Teilaspekte berücksichtigen:
Inwiefern bildet das landeskundliche Lernen im Unterricht die Vielfalt im deutschsprachigen Raum ab?
Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich in der Unterrichtspraxis beim Miteinbeziehen des DACH-Prinzips?
Wie kann eine angemessene und realitätsnahe Idee der sprachlichen und kulturellen Vielfalt dargestellt werden, wenn der Zielort und die Zielgruppe weit entfernt sind?
Welche Variationen des Deutschen im Bezug auf die Ebenen des Sprachsystems und des Sprachgebrauchs sollten besonders hervorgehoben werden?
Wie gehen Lehrmaterialien und Lehrende mit der Asymmetrie der Plurizentrik um?
Welche kulturellen Inhalte werden in den Lehrbüchern, Prüfungen und Materialien wiedergegeben und wie stehen diese in Verbindung mit dem DACH-Prinzip und der sprachlichen Vielfalt?
Wie gehen Lehrende mit Dialekten und Umgangssprache(n) um? Welche Rolle spielen diese beim Erlernen der deutschen Sprache?
Wie kann der soziale und situative Aspekt eines Sprachgebrauchs und deren Sprachvariationen kontextgemäß beim Erlernen der deutschen Sprache berücksichtigt werden?
Praxisbeispiele, Projekte und Projektvorschläge, Forschungsberichte, Inputs und Vorträge sind herzlich willkommen!
Sektionsprogramm
Das Programm zur Sektionsarbeit wird nach Abschluss der Bewerbungsphase veröffentlicht.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung
und hoffen auf ein persönliches Kennenlernen bzw. Wiedersehen in Sucre!