zum Advent

Zum Advent

Als ich zum Advent über die Vorsehung und den Heilsuniversalismus nachdachte, fielen mir die Weisen aus dem Morgenland ein, die sich nach Bethlehem auf den Weg machten.

Auch sie erleben für sich und gleichzeitig für viele Generationen nach ihnen einen Advent. Und ihr Weg zum Kind in der Krippe ist ebenfalls sehr stark geprägt vom Glauben an die Vorsehung und dem Heil für alle Völker. Ja, sie selbst werden zu einem Realsymbol dafür. Als Vertreter verschiedener Nationen, Völker und Rassen machen sie sich auf, um Antwort auf den Anruf zu geben, der sie durch das Aufstrahlen des neuen Sterns am Himmel erreicht. Sie scheuen nicht das Risiko, das die gefahrvolle Reise birgt, von der sie nicht wissen, wie lang sie sein wird.

Das Ziel ist ihnen derart wichtig, dass sie alles auf eine Karte setzen. Es gilt, das neugeborene Kind zu ehren. Dafür aber müssen sie auf die Suche gehen, sich der Führung durch den Stern anvertrauen. Es bedarf des Einsatzes ihrer Kraft, Ausdauer, ja ihrer ganzen Person und vielleicht sogar ihres Lebens. Nirgends steht geschrieben, ob sie je ihr Heimatland wieder erreichten. Aber im Vertrauen auf die göttliche Verheißung folgten sie dem Ruf der Wahrheit und fanden ihre Heimat: die beständige Nähe des Heilandes, die ihnen an der Krippe für Zeit und Ewigkeit geschenkt wird.

Christus ist der Garant für die Verheißung Jahwes, der von sich sagt: Ich bin da – für euch! Und zugleich ist er die Ausweitung dieses Wortes über Israel hinaus für die ganze Schöpfung. Er wird in Wahrheit als Licht der Welt geboren. Das bedeutet für uns das eigentliche Weihnachtsglück. Wir, die wir nicht in der natürlichen Erbfolge des Abrahams stehen, sind angewiesen auf dieses große Gnadengeschenk des Herrn. In ihm können auch wir uns der Vorsehung anheim stellen, denn wir wissen nun, dass der Stern von Bethlehem auch über unserem Weg leuchtet. Ihm dürfen wir folgen im ganzen Advent unseres Lebens.

Dann werden wir, zur Vollendung gelangt, erkennen können, wie auch die gesamte Natur an der Herrlichkeit der Kinder Gottes teilhat. Schon jetzt hoffen wir darauf. Deshalb schmücken wir alljährlich unsere Christbäume in großer Pracht.

Damit wir das diesjährige wie auch unser endgültiges Weihnachtsfest in Freude feiern können, wollen wir uns ein Beispiel an den drei tapferen Pilgern aus dem Orient nehmen. Erkennen auch wir den täglichen Anruf, machen wir uns auf den Weg im Vertrauen auf das Geleit des Herrn und behalten wir unser Ziel beständig im Auge, damit wir mutig den jeweils nächsten Schritt, sei er auch noch so klein, wagen können.

In diesem Sinne wünsche ich uns eine gute Vorbereitung auf das Fest der Geburt unseres Erlösers Jesus Christus.