Der Hl. Josef, der Mann mit dem Stab
Auf Darstellungen, die den Hl. Josef an der Seite Marias zeigen, hat er oft einen Stab in der Hand. Dies soll nicht etwa bedeuten, dass der Bräutigam der Gottesmutter ein alter Mann sei; das ganz sicher nicht.
Der Stab ist ein Zeichen für seine Führungsqualitäten, mit denen er Maria und dem Kind dient.
So erinnert der Stab an die langen Wanderungen bei der Herbergssuche, der Flucht nach Ägypten und den Pilgerwegen nach Jerusalem.
Doch zunächst lässt sich Josef selbst führen durch die Weisung Gottes. Er findet sie in den Hl. Schriften. Das Nachsinnen darüber und das Gebet machen ihn schließlich offen für die Botschaft des Engels, die er im Traum empfängt.
Josef kann sich der Führung Gottes anvertrauen, weil dieser ihm als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs selbst Stütze und Stab ist. So betet er im Psalm 23:
“Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.“
Josef steht an der Schwelle vom Alten zum Neuen Bund. Er gibt den Staffelstab des Glaubens weiter. Das Kind Jesus findet Stütze und Halt auch in jenem, der ihm auf Erden Vater ist. In der Lehre der Väter erstarkt, ist dieser gemeinsam mit Maria für Jesus das erste Vorbild im Glauben. Seine Geradlinigkeit und Offenheit prägen die Gestalt Jesu entscheidend mit aus. Vor diesem Hintergrund erwacht das Sendungsbewusstsein des Messias.
Der Stab in der Hand Josefs erinnert auch an Mose, der das Volk Israel in das verheißene Land Kanaan führt.
Der Hl. Josef verweist auf die Verlässlichkeit der Verheißungen Gottes. So will er als Patron der Sterbenden den Gottespilger am Ende seines irdischen Lebens mit Behutsamkeit und Festigkeit hinüber in die Ewigkeit führen.
Mögen wir also im Hier und Jetzt bei ihm Stütze und Halt in den Bedrängnissen der Zeit, Vorbild im Glauben und Führung auf den Wegen unseres Lebens finden!