Die Legende der hl. Allfriede
Die hl. Allfriede war eine fromme und gottesfürchtige Frau mit einem stillen, sanften Gemüt und einem großen Harmoniebedürfnis. Sie liebte Blumen und Tiere, mit denen sie auf Du und Du stand. Auch mit den Menschen wollte sie so friedlich leben und konnte nicht verstehen, dass in der Welt Streit und Krieg auf der Tagesordnung waren. In ihrer Familie und bei den Menschen, die sie umgaben, gab sie lieber klein bei, um so den Frieden zu wahren. Doch mehr und mehr merkte sie, dass sie dabei nicht glücklicher wurde und Gegensätze sich sogar verschärften. Auf der Suche nach Rat wandte sie sich an einen weisen und frommen Mann, der ihr gut zuhörte und ihr dann das Leben Jesu zur Betrachtung empfahl. So las sie nun täglich eine Stelle im Evangelium und staunte jeden Tag mehr, mit welchen Konflikten ihr so lieber, sanftmütiger Herr Jesus sich auseinander setzte und wie souverän er seine Interessen vertrat. Seine Streitgespräche und vor allem die Tempelreinigung ließen sie erkennen, dass Konfliktlösung nicht gleich Konfliktmeidung bedeutet. So wagte sie allmählich in großer Güte bestehende Konflikte anzugehen. Gern suchte sie aber auch immer wieder den frommen Weisen auf, um seinen Rat zu hören. So gelang es ihr immer besser, Konflikte auszutragen und mit den Menschen übereinzukommen. Bald ward sie selber als Ratgeberin in vielfältigen Dingen geschätzt. Als Ausgleich, besonders in schwierigen Zeiten, sorgte sie weiter für Blumen und Tiere. Ihr Leben wurde bunt und schön. Als es sich erfüllt hatte, bekam sie ein beeindruckendes Begräbnis. Mensch und Tier gaben ihr dankbar das Geleit, und der Sarg war mit tausend Blumen geschmückt.
Am 1. November begehen wir auch das Fest der hl. Allfriede. Sie wird dargestellt mit Blumen und Tieren.