Die Legende vom hl. Immerstark
Der hl. Immerstark war von großer, stattlicher Gestalt und erfreute sich stets bester Gesundheit. Voller Kraft, die er als gefragter Holzfäller wohl brauchte, nahm er es mit jedem auf, der ihm zu nahe kam. In der Gottesfurcht erzogen, verteidigte er das Gute, wo er nur konnte. Jedoch um Kranke und Schwache machte er in der Regel einen Bogen, als ob diese ihn seiner Kraft beraubten. Stärke und Gesundheit waren für ihn das Ideal, das einen Gottesstreiter zierten. Nur einem armen Krüppel gab er regelmäßig ein Almosen, um seiner Christenpflicht Genüge zu tun. Ansonsten war er nicht nur hart gegen sich selbst, sondern legte diesen Maßstab auch bei anderen an.
Eines Tages wollte es das Schicksal, dass ihn im Wald ein Fieber packte und danieder warf. Einsam in seiner Holzfällerhütte wäre er sicher elend zu Tode gekommen, hätte ihn nicht jener Bettler vermisst und unter all seiner Kraftanstrengung mit dem Nötigsten versorgt. Als das Fieber nachließ und Immerstark seine Lage erkannte, mutete es ihn zunächst peinlich an, von einem Schwächeren gepflegt zu werden. Aber dann siegte in ihm die Dankbarkeit, und er entdeckte den Wert jedes Menschenlebens. In der Nacht hatte er einen Traum. Er sah einen Kranken, der ihm winkte. Als er näher kam, erkannte er Christus und wurde von großem Mitleid ergriffen. Am Tag darauf versprach er, sich selbst dem Dienst an den Kranken zu widmen, was er, sobald er genesen war, in die Tat umsetzte. In seiner Nähe aber fand man stets seinen Helfer aus Krankheitstagen. Die Menschen, die Immerstark von früher kannten, staunten über seine Feinfühligkeit und Hingabe. Sie sagten: „Hier hat Gott selbst einen Baum gefällt.“
Der hl. Immerstark hat sein Fest ebenfalls am 1. November. Er wird dargestellt mit der Axt in der Hand und einem gefällten Baum.