Die Legende der Hl. Nadja
Die Hl. Nadja war als Tochter russischer Aussiedler geboren. Ihre Eltern hatten ihr den schönen Namen Nadjeschda (russ.: Hoffnung) gegeben, weil sie ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft gab.
Nadjeschda lernte von klein auf Deutschland als ihre Heimat kennen, aber es wohnte in ihr die russische Seele. Sie suchte in allen Dingen, gläubig vertrauend, nach Chancen und wirkte so auf ihre Umgebung tröstend und Hoffnung gebend.
Sie hatte von ihren Eltern einen feinen Akzent übernommen. So klang bei ihr das Wort Junge fast eher wie Dschungel und ihr ja war ein dja. Wenn sie nachdachte, legte sie ihren Zeigefinger an die Lippen und sprach vor sich hin: dja dja dja. Im Gespräch wiegte sie oft ihren Kopf mit den vollen Zöpfen und meinte gemach: Na dja, dies ist wohl keine rosige Situation, aber die Lage ist auch bestimmt nicht hoffnungslos…
So machte sie vielen Mut und war deswegen gern gelitten. Liebevoll wurde sie bald von allen Nadja genannt, wobei nicht so recht klar war, ob sich das als Abkürzung ihres Namens oder als ein Bezug auf ihre Sprache verstand.
Als ihre Eltern nach einem entbehrungsreichen Leben sich von ihr für die große Reise verabschiedeten, sagte sie zu ihnen: Na dja, ich werde euch vermissen, aber wir werden uns im Land der großen Hoffnung wiedersehen. Darauf freue ich mich sehr! In dieser Freude lebte sie den Rest ihres Lebens und teilte immer wieder auch den anderen davon mit…
Der Gedenktag der unbekannten Hl. Nadja ist das Allerheiligenfest am 1. November. Ihr Heiligenattribut ist der Anker als Symbol der christlichen Hoffnung.