Wie wird das Grundeinkommen finanziert. (1)
Das Grundeinkommen sind die Güter. - Wenn jeder Nahrung, Kleidung, Wohnen und Energie hat, dann ist das Grundeinkommen »finanziert«.
Ein Grundeinkommen wird finanziert, indem die Güter hergestellt werden.
Wer »bezahlt« das Grundeinkommen: Ein Grundeinkommen ist bezahlt, wenn die Güter da sind. - Diejenigen haben es bezahlt, die es hergestellt oder die Produktion in Gang gesetzt haben. »Bezahlen« bedeutet herstellen, schaffen.
Wenn die Regale im Supermarkt voll sind, ist das Grundeinkommen bezahlt. - Jetzt müssen die Güter nur noch »verteilt« werden. Verteilt werden sie über »Zugriffsrechte«. Zugriffsrechte sind heute festgelegt über Geldbesitz. Sie könnten aber auch anders geregelt werden.
Wer heute Geld hat, darf zugreifen. - Wer kein Geld hat, oder zu wenig, ist »geldarm« und lebt in Armut, obwohl die Regale voll sind und alles da ist, was der Arme zum Leben braucht. - Er darf es sich nur nicht nehmen.
Zusammenfassung:
»Finanzieren und Bezahlen« ist dasselbe. - Es führt dazu, dass etwas geschaffen oder hergestellt wird.
Im Anschluss sind die Güter da !
Dann werden sie »verteilt«. - Die Verteilung geschieht nach Regeln. Eine mögliche Regel wäre zum Beispiel, ich muss genügend »Geld« besitzen, um mir genügend Güter nehmen zu können. - Es wären aber auch ganz andere Regeln möglich. Zum Beispiel alle Menschen bekommen »Grundeinkommens-Geld« auf ihr Konto gebucht, mit dem sie berechtigt sind, die Güter zu »kaufen« (diese sich zu nehmen), die sie für ihre Existenzsicherung brauchen.
Derjenige, der die Güter herstellt oder deren Produktion in Gang setzt, oder bei derselben mitwirkt, »bezahlt« oder »finanziert« das Grundeinkommen. - Das Grundeinkommen sind die Güter (und Dienstleistungen). Sind sie einmal da, werden sie nur noch verteilt und verkonsumiert.
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Dieser letzte Punkt ist wichtig, weil die Grundeinkommens-Kritiker oft sagen, »wir« haben die Güter produziert und »ihr« faulen, nichtsnutzigen Grundeinkommens-Bezieher wollt euch einfach diese Güter nehmen.
Wie kann auf diese Kritik geantwortet werden?
Der Güterproduzent könnte einen Teil seiner Arbeit an andere Menschen abgeben, dann hat er weniger zu tun, und hätte die Freiheit sich noch weiteren Dingen im Leben zuzuwenden. - Mehr ist dazu eigentlich gar nicht zu sagen. - Für die Arbeitszeitverkürzung muss er sich selbst einsetzen. - Der bGE-Befürworter tut es ja bereits, indem er ein Grundeinkommen fordert. Dieses führt automatisch zu einer Arbeitszeit-Verkürzung, weil die Menschen die Freiheit haben, ihre Arbeitszeit selbst zu bestimmen.
Wie wird das Grundeinkommen finanziert. (2)
Das Grundeinkommen ist heute bereits da, es muss nicht erst noch eingeführt werden. - Es besteht aus den Gütern, die wir jeden Tag für unsere Existenzsicherung brauchen. - Nur wenn die Güter nicht da sind, und erst geschaffen werden müssen, werden sie »finanziert« und »bezahlt«.
Wer zum Beispiel Zelte braucht, um Menschen unterzubringen, der muss sie »bezahlen«. - Das kann bedeuten, sie müssen erst hergestellt werden, oder sie werden hergebracht von einem Lagerort dorthin, wo sie gebraucht werden. Wer diese Transportarbeit leistet, »bezahlt« die spätere Nutzung der Zelte.
Ein anderes Beispiel ist »preiswerter Wohnraum«. - Wenn er nicht da ist, muss er erst finanziert und bezahlt werden. - »Bezahlen« tun immer diejenigen, die die Arbeit leisten, also in erster Linie die Bauarbeiter, und dann alle anderen, die an der Errichtung und Fertigstellung der preiswerten Wohnungen beteiligt sind.
Wer in diese Wohnungen einzieht, das ist wiederum eine andere Geschichte.
»Bezahlen, Finanzierung« und später »Konsumieren«, haben keinen zwingenden Zusammenhang. - Der Produktionsbereich und der Konsumbereich sind voneinander getrennt. - Der Produktionsbereich hat eine volkswirtschaftliche Aufgabe. Nämlich die Bevölkerung mit allen Gütern zu versorgen, die benötigt werden.
In diesem Sinne ist »die Wirtschaft« der Idee des Sozialismus viel näher angesiedelt, als dem egoistischen Denken des Kapitalisten.
Die Wirtschaft soll möglichst effizient alle Menschen mit den notwendigen Gütern versorgen. - Eine ganz andere Geschichte ist die Verteilung dieser Güter. - Dies bedeutet, es ist nicht Sache der Produzenten darüber zu urteilen, wer was bekommt. - Ihre Aufgabe ist allein die Produktion.
Die Verteilung der Güter ist Angelegenheit der Gesellschaft an sich. - Die Bürger müssen darüber nachdenken, wie sie die geschaffenen Güter verteilen. - Zum Beispiel könnten sie der Meinung sein, es ist gerecht, wenn alle Menschen die Existenzsicherung erhalten, ohne dafür zu irgendwelchen Gegenleistungen verpflichtet zu sein.
Das würde aber nicht die Menschen davon abhalten, natürlich eine Gesellschaft zu beschreiben, in der eine gegenseitige Verbindlichkeit vorhanden ist. - Nur muss das nicht an der Existenzsicherung abgearbeitet werden.
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Eine neue Präambel für eine Grundeinkommens-Gesellschaft ist durchaus denkbar. - In ihr sollten wir die neue Gesellschaft beschreiben und das Verhältnis der Menschen zueinander ins Auge fassen. - Das »freie Individuum« ist nur möglich, wenn wir es ermöglichen. Diese Ermöglichung ist eine permanente Arbeit, so, wie es auch eine permanente Arbeit ist, den Menschenrechten in den Gesellschaften Geltung zu verschaffen. Jeden Tag müssen wir schauen, ob die Bedingungen noch so sind, dass die Menschenrechte geachtet werden. Und wenn nicht, müssen wir daran arbeiten, sie wieder herzustellen.
Ein »freies Individuum« ist nur dann vorhanden, wenn es permanent auf Grundlagen zurückgreifen kann, die diese Freiheit ermöglichen. Eines dieser Grundlagen ist das Bedingungslose Grundeinkommen (bGE). - Das Grundeinkommen ist eine permanente, sichere Versorgung mit den existenzsichernden Gütern. Diese Versorgung darf an keinerlei Bedingungen geknüpft sein. - Wenn der Mensch sich auf diesen Umstand verlassen kann, dann ist er »frei«.
Wie wird das Grundeinkommen finanziert.(3)
Das Grundeinkommen ist bereits »finanziert«. - Es wird einzig von seiner Kopplung an die bisherige Bedingung befreit. - Die Bedingung ist eine legitime Quelle (Legitimation, sich die Waren nehmen zu dürfen). - Dies war bisher eine Rente, Arbeitseinkommen, Pension, Versicherung, Ersparnis, leistungsloses Einkommen, sonstiges Einkommen, Kindergeld, Erbe und so weiter. - Das Grundeinkommen bedeutet, dass zum Beispiel 1000 Euro monatlich auf einem persönlich zugeordneten Bankkonto erscheinen. - Die »Quelle« ist nach Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens eine gesellschaftliche Vereinbarung, dass Güter im Wert von 1000 Euro sich jeder Mensch monatlich nehmen darf.
Dieser Geldbetrag muss so im Verhältnis stehen zu den Gütern, dass er die Existenz eines Menschen sichert. Würde dies nicht der Fall sein, wäre der Geldbetrag zu niedrig oder der Preis der Güter zu hoch. - Entweder müssen dann ständig die Güterpreise oder der Grundeinkommens-Betrag angepasst werden, sodass eine monatliche Existenzsicherung gewährleistet ist, oder ein Teil der existenzsichernden Güter sind so preiswert oder kostenlos zu erhalten, dass sich Preisjustierungen oder Einkommensanpassungen erübrigen.