50 weitere Gründe für ein Grundeinkommen.
Danke an Stephan Goldammer für seine vielen inspirierenden Gedanken.
Zu diesen beiden Punkten [2] sind Anmerkungen möglich.
Es muss ein Wissen über das »Geldwesen« geben. Was wissen wir über das Geldsystem? Die Erkenntnisse, die sich insbesondere seit den letzten Jahren weiter verbreiten, sind folgende:
Geld, welches »verliehen« wird, stammt nicht von Sparern, es ist vielmehr Geld, »aus dem Nichts« geschaffen. - Was dies bedeutet, muss jeder erst einmal herausgefunden haben. [1]
Wer das aber dann weiß, bekommt einen ganz anderen Blick auf die sogenannte »Verschuldung«. - Denn wie kann jemand etwas zurückzahlen müssen, was gar nicht existiert? »Giralgeld«, um dieses handelt es sich, womit wir alle seit vielen Jahren hantieren, ist kein »richtiges« Geld. Richtiges Geld sind Münzen und Banknoten, die von den Zentralbanken und Ländern emittiert werden. - Es ist »physisches« Geld. - Giralgeld hingegen ist überwiegend mit »Maus und Tastatur« auf das Girokonto geschriebenes, gebuchtes Geld, das vorher nie existiert hat. - Mit anderen Worten, die Staatsverschuldungen sind »heiße Luft«. - Sie berechtigen aber heute die Banken, »echte Werte« (insbesondere Land, oder »Rechte«) der Schuldner als Pfand einzuziehen (Sicherheiten), wenn der Schuldner (Staat) nicht zurückzahlen kann. - Und genau dies müsste sehr kritisch gesehen werden.
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Bei der Steuer wiederum, ist die Frage »Was soll besteuert werden?« Die Einkommen oder die Ausgaben. - Es gibt jedenfalls gute Gründe, die Ausgaben zu besteuern. Warum?
Die Einnahmen sagen überhaupt nichts. Es kann jemand Millionär sein und keiner merkt es, weil die Person keinen Cent ausgibt, und alles Geld im Keller bunkert. Und warum soll derjenige dann Steuern zahlen, wenn er sich aus der Wertschöpfung nichts nimmt? - Aber was wäre das für ein Millionärsleben. Millionär sein ist doch erst schön, wenn ich viel Geld ausgebe. Und genau da sollte die Steuer ansetzen. Denn in dem Moment nimmt der Millionär sich Güter und Dienstleistungen aus der gemeinschaftlichen Wertschöpfung (Produktion). Aber wenn er sich da bedient, sollte er auch gleich etwas der Gemeinschaft geben, für ihre Dienste. - Deshalb sollte an dieser Stelle die Steuer erhoben werden. - Die »Ausgabensteuer«.
[1]
Geldschöpfung - Wie kommt Geld in die Welt?
Bernd Senf - Bankgeheimnis Geldschöpfung
Störsender Geldschöpfung Dieter Hildebrandt
[2]
217. Die Staatsverschuldung ist kein 2 Billionen Euro tiefes »Loch«, das erst »aufgefüllt« werden muss, bevor wir uns etwas »leisten« können. Diese Vorstellung ist unsinnig. Staatsverschuldung ist die Kehrseite unser aller »stehengebliebenen« Guthaben. Staatsverschuldung ist ein drittrangiges Problem, eigentlich ist es sogar ein Nicht-Problem. Merke: Staatsverschuldung ist die Volkssparbüchse. Das BGE wird aus laufenden Steuereinnahmen (Volkseinkommen bzw. Bruttoinlandsprodukt) gezahlt und ist völlig getrennt von der Staatsverschuldung. Man darf gesamtwirtschaftlich nicht in »böser« einzelwirtschaftlicher Verschuldung denken, denn ohne Schulden keine Guthaben! (Ich weiß, dass dies für viele schwer zu verstehen ist, da sie doch in Talkshows gelernt haben, dass die Guthaben der schwäbischen Hausfrau »gut« sind und die Griechen »schuldig« sind, denn sie haben Schulden. Wenn erst die »bösen« Schulden aus der Welt sind, dann leben wir mit den Guthaben ein schönes Leben... Leider ein finanzphilosophisches Märchen!)
219. Auch wenn es jetzt einige erschrecken wird, aber ich bin gegen eine 100% Steuer auf Höchsteinkommen, gegen Mindestlohn, gegen Kündigungsschutz und noch einige Hemmnisse mehr. Warum? Ganz einfach: Wenn wir 1.000 Euro BGE für jeden eingeführt haben und einen festen prozentualen Steuersatz, auch für jeden, dann: Muss man weder die Unternehmen behindern (denn wer schlecht arbeitet, der soll auch schnell entlassen werden können, wer gut arbeitet wird sofort eingestellt) Unternehmen sind nicht »die Bösen« (von diesem Denken müssen wir dringend weg, in dem Zusammenhang werden Unternehmen oft auch abwertend »Konzerne« genannt, obwohl das nur ein Fachbegriff für eine spezielle Unternehmensform ist), alle unnötigen Behinderungen für Unternehmen sollen wegfallen, außer natürlich das genügend hohe Bedingungslose Grundeinkommen. Man soll auch nicht Reiche höher als andere besteuern, denn wenn sich ihr Reichtum verdoppelt, dann zahlen sie ja auch mehr Steuern, 50% von 2 Milliarden sind ja mehr als 50% von 1 Milliarde. Lass die Reichen doch reicher werde, dann erhöht sich automatisch auch das BGE für alle. Man soll nicht durch Mindestlohn in den Lohnfindungsprozess eingreifen. Manche Arbeit macht halt wirklich Spaß, hat viele Bewerber, aber ein Klein-Unternehmen/Start-Up kann nicht mehr zahlen. Und was ist mit Gartenarbeit für Oma? Wird dann wieder herumdefiniert was »Arbeit« ist? Am besten: Weg mit Mindestlohn, dann bildet sich bei jedem, ganz individuell der korrekte Lohn, da die Lohnverhandlung auf Augenhöhe läuft. Stellt euch mal vor, ihr würdet liebend gern ein Praktikum machen, aber das Unternehmen sagt: Tut uns leid, wir können dich nur für 5 Euro bezahlen, aber der Mindestlohn schreibt 8 Euro vor. Dann hockt ihr zu Hause, wegen eines blöden Gesetzes, dass Arbeiten verhindert. Wenn es 1.000 Euro BGE gibt, braucht man solche »Schutzmechanismen« (die aus heutiger Logik sogar nachvollziehbar sind) nicht mehr. Damit fällt auch ganz viel Überwachung und Kontrolle weg, oder ein »Unterlaufen des Mindestlohns«, denn was nicht da ist kann man nicht unterlaufen. Auch Mietpreisbremsen und staatlich verordnete allgemeine Arbeitszeitkürzungen halte ich für falsch, die freie Marktwirtschaft ist nämlich nicht »böse«, sondern das Beste was wir haben, man hat nur »vergessen« ein genügend hohes BGE »mitzuliefern«. Weil dieses BGE fehlt, machen Politiker seit Jahrzehnten diese komplizierten Sozial-Verrenkungen, um uns vor dem »bösen Markt« zu schützen. Sie sehen das Heilmittel nicht und doktern an Symptomen herum.