Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt

Газета «Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» ― 5 публикаций с 8 по 21 августа, в которых упоминается катастрофа самолёта URSS-M25:

Газета выходила в городе Сибиу один раз в день ежедневно (кроме понедельника). Судя по выходному дню, газета выходила утром. Почти все номера газеты за 1937 год полностью доступны через систему «Kramerius 5»:

Освещение катастрофы советского самолёта в газете «Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» проходило по необычному сценарию. Старт информационной компании получился вялый, середина информационной компании была обычной, но зато на финише в газете появились две очень интересные уникальные публикации. Также следует отметить, что в электронной библиотеке отсутствует номер за 12 августа, в котором могла быть публикация о катастрофе.

Первая новость о катастрофе была опубликована в номере 8 августа, как и в других «немецких» газетах Румынии. Публикация попала в верхнюю часть третьей страницы под заметным заголовком. Но объём этой публикации был небольшой, а содержание в основном повторяло сообщения крупных информационных агентств. В этой публикации можно отметить только окончание. Редактор правильно отметил, что самолёт загорелся ещё в воздухе и это является важным для расследования катастрофы.

Затем публикации о катастрофе появились в двух следующих номерах газеты 10 и 11 августа (9 августа в понедельник газета не выходила). Но это также были публикации небольшого объёма под незначительными заголовками. Содержание этих публикаций довольно интересное, у редактора «Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» явно были собственные источники информации о катастрофе.  Например, в этой газете указано немецкое название деревни «Mönchsdorf», в других газетах обычно указывали румынское название «Herina».  В этих двух публикациях редактор сообщил основную информацию о катастрофе (время, место, погибшие), но в основном эти публикации повторяли информацию из сообщений крупных информационных агентств. Также в эти публикации попала как минимум одна явная неточность, советские самолёты в то время никогда не летали через Черновцы.

Номер от 12 августа отсутствует в электронной библиотеке (неизвестно, была ли публикация о катастрофе в этом номере). А вот в двух последних публикациях редактор «Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» наконец нашёл свой стиль. Публикации в номерах от 13 и 21 августа написаны на основе местной информации из Бистрицы, в публикациях нет никаких ссылок на должностных лиц. Поэтому формально статус этих публикаций невысокий, на уровне «одна бабушка сказала». Но зато эти публикации очень интересны как подборка местных слухов.  Публикации очень живые, со множеством конкретных фактов и подробностей. Легко представить, что знали  простые жители Бистрицы о катастрофе в августе 1937 и какие слухи обсуждали жители города. Я думаю, что обе эти публикации уникальные. То есть обе публикации были написаны специально для газеты «Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» на основе местных источников информации. При этом значительная часть информации из этих публикаций вообще не попала в сообщений крупных информационных агентств.

Также можно отметить, что все публикации «Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» выполнены обычным готическим шрифтом. Антиква в этой газете использовалась только для передачи явно румынских слов, например румынского названия города Sibiu. Хотя румынские слова в этой газете встречались не часто. Некоторые другие «немецкие» газеты Румынии активно публиковали названия городов (Бухарест, Клуж, Бистрица) в румынском написании, с использование уникальных букв румынского алфавита. У редактора «Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» был другой подход. При наличии немецкого названия редактор почти всегда использовал немецкое название, причём в обычном немецком написании. О выраженной «немецкой» ориентации «Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» говорит также яркий подзаголовок газеты («Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien»).

«Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Sibiu - Hermannstadt, Sonntag 8. August 1937 64. Jahrgang Nr. 19285 Seite 3

Sowjetflugzeug bei Bistritz abgestürzt

Apparat und Insasen völlig verkohlt

Bukarest, 6. August. Wie aus Klausenburg berichtet wird, haben heute vier Uhr nachmittag Bauern, die auf dem Felde unweit Bistritz arbeiteten, beobachtet, wie aus einer Höhe von etwa zweitausend Metern ein großes Flugzeug brennend mit starker Rauchentwicklung abstürzte, beim Aufschlagen auf den Boden explodierte und dann von den Flammen völlig verzehrt wurde. Jede Rettung erwies sich als unmöglich. Der abgestürzte Apparat war ein dreimotoriges Verkehrsflugzeug der russischen Luftfahrtgeselschaft, das von Moskau zum Flug nach Prag mit der Zwischenlandung in Klausenburg aufgestiegen war. An Bord befanden sich sechs Personen, deren Identität noch nicht festgestellt werden konnte und zwar drei Mann Besatzung, ein Funker und zwei Fluggäste. Alle Leichen sind vollständig verkohlt. Gegenwärtig wird die Unfallstelle unter Scheinwerferlicht vom Militär bemacht. Die Ursache des Absturzes ist nicht bekannt. Die Umstände, unter denen er erfolgte, sind ungewöhnlich, da es selten vorkommt, daß Flugzeuge während des Fluges in Brand geraten.

«Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Sibiu - Hermannstadt, Dienatag 10. August 1937 64. Jahrgang Nr. 19286 Seite 5

Bistritz und Rösnergau

Furchtbare Flugzeugkatastrophe.

Freitag nachmittag gegen 2 Uhr ist, wie schon kurz berichtet, das Verkehrsflugzeug, welches die Strecke Moskau ― Prag über Czernowitz ― Klausenburg zurücklegen sollte, unweit der sächsischen Gemeinde Mönchsdorf, etwa 14 Kilometer von Bistritz entfernt, über einem Wald infolge einer Explosion in Flammen aufgegangen und heruntergestürzt. Sämtliche 6 Insassen, darunter ein italienischer Handelsattachee, 4 Russen und 1 Tscheche haben einen entsetzlichen Tod gefunden. Die Leichname waren vollständig entstellt, verstümmelt und verkohlt. Einer ist bis zur Zeit noch nicht aufgefunden worden. Ein Passagier sprang, bereits brennend, vor dem Sturz des Flugzeuges aus demselben heraus. Sein Körper bohrte sich  tief in die Erde hinein. Das Flugzeug ist vollständig zertrümmert worden. Eine Kommission begab sich sofort an Ort und Stelle, um den Tatbestand festzustellen und aufzunehmen.

«Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Sibiu - Hermannstadt, Mittwoch 11. August 1937 64. Jahrgang Nr. 19287 Seite 4

Tagesbericht

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Das Flugunglück bei Bistritz.

Aus Bukarest wird uns berictet: Der Sowjetflugunfall bei Bistritz ist auch weiter in ziemliches Dunkel gehüllt. Trotzdem je eine rumänische und russische Kommission zur Klarstellung der näheren Umstände entsandt wurde. Es steht nur fest, daß von den Insassen des Flugzenges ein einziger nicht in den Flammen umgekommen ist, sondern vorher noch aus dem Flugzeug, wenn auch ohne Fallschirm, abgesprungen ist. Es war dies der italienischae Handelsattache in Moskau, übrigens außer einem Franzosen der einzige Fluggast. Der Italiener landete natürlich tot etwa 3 Kilometer von der Unfallstelle entfernt. Die Leiche wird nach Italien überführt. Als Ursache des Brandes vermutet man einerseits einen Motorschaden ober einen Blitzschlag, vielleicht war es auch ein Anschlag. Auffällig ist, daß das Flugzeug schon eine Stunde vor dem Unfall auf Anruf keine Antwort gab, so daß die Funkanlage wahrscheinlidh vorher verdorben war.

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«Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Sibiu - Hermannstadt, Freitag 13. August 1937 64. Jahrgang Nr. 19289 Seite 4

Bistritz und Rösnergau

Über das entsetzliche Flugzeugunglück bei Mönchsdorf werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Das Flugzeug war eine der modernsten Maschinen der russischen Aeroflotte von Riesenausmaßen, Type Douglas, zveimotorig und mit alien technischen Neuerungen, wie automatischer Lenkung, Sendeanlage und vieles mehr versehen. Die Kabinen boten für 19 Personen Platz, mit einigen Handgriffen konnten die Geffel in bequeme Schlafstellen verwandelt werden. Bereits 7 km von der Unfallstelle entfernt, unweit von Weißkirch, hörten die Bauern am Felde kleinere Explosionen. Das Flugzeug versuchte eine Notlandung vorzunehmen und ging bis auf 200 Meter hernieder. Das Flugzeug stand bereits in hellen Flammen und ein Fluggast, der italienische Handelsattache in Moskau, Cavalere Massimo Vicich, sprang ohne Fallschirm herunter und schlug mit seinem Körper ein 40 cm tiefes Loch in die Erde. Er hatte nur leichtere Brandwunden an Händen und am Hals. Das brennende Flugzeug flog noch 3-4 km weiter und versuchte oberhalb Mönchsdors, auf einer Bergwiese zu landen. Es zog eine große Schleife und stürzte dann mit gewaltiger Explosion am Waldrand nieder. Es wurde vollständig zertrümmert. Wie berichtet, fanden sämtliche 6 Fluggäste einen schrecklichen Tod. Den meisten wurden Kopf, Hände und Füße ausgerissen, die Körper waren bis auf die Knochen braun und schwarz gebrannt, so daß eine Identifizierung unmöglich erschien. Vom Todeskampf der Opfer zeugten ihre verkrampften Stellungen. Zwei Fahrgäste hielten sich noch im Tode umarmt. Eine von diesen Personen hatte an den Füßen halbverbrannte Damenshuhe, so daß man vermutet, daß es eine Frau war. Außerdem wurde nur eine Taschenuhr gefunden, die um 13.47 stehengeblieben war, dann ein Kinderschuh, eine Geldbörse mit 80 Metallrubeln, ein Taschentuch, ein Hemdkragen, ein halb verbranntes Hemd und ein Bademantel.

Sonnabend vormittag erschien eine Kommission des Lufifahrtministeriums, sowie je ein Vertreter der Bukarester russischen Gesandtschaft und des Klausenburger italienischen Konsulates an der Unfallstelle. Die Leiche des italienischen Handelsattachees wurde nach Klansenburg überführt, die übrigen Opfer der Katastrophe wurden nach Bistritz gebracht und von hier in reich mit Blumen bekränzten Särgen nach Bukarest überführt.

«Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt» Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Sibiu - Hermannstadt, Sonnabend 21. August 1937 64. Jahrgang Nr. 19296 Seite 5

Die Untersuchung des Flugzeugabsturzes bei Mönchsdorf ergebnislos

Von unserem Bistritzer Berichterstatter

Montag, den 9. August das laufende Jahr wurden die vier Särge mit den Überresten der beim Absturz des sowjetrussischen Verkehrsflugzeuges bei Mönchsdorf ums Leben gekommenen drei russischen Flieger und des einen Fahrgastes nach Bukarest zur Einäscherung gebracht. Die Vertreter der zivilen und militärischen Behörden sind am Bahnhof erschienen. Die Militärkapelle spielte Trauermärsche. Der italienische Handelsattachee, der ebenfalls das Leben verlor, ist direkt nach Italien überführt worden. Der Fahrgast war ein Belgier und nicht Franzofe. Die Ursache der Katastrophe konnte trotz allen Bemühungen der Kommissionen nicht einwandfrei festgestellt werden. Es wurde die Möglichkeit eines Sabotageaktes erwogen, da die radiotelegraphische Station des Flugzeuges bereits eine Stunde vor dem Unfall auf einen Anruf des Klausenburger Flughafens keine Antwort gab, um diese Zeit also schon zerstört war. In dem regnerischen Wetter war die Navigation ohne radiotelegraphisce Berbindung sehr schvierig. Außeerdem ist es möglidh, daß ein Blitz oder Akkumulalor oder Zündungsfehler den Brand verursacht hat. Die wahre Urfache des Unglückes wird man wohl nie erfahren.

Vor einigen Tagen wurde von Bauern im tiefen Gras, unweit der Unfallstelle, eine hellgelbe Aktentasche gefunden. Darin befanden sich der Paß des Handelsattachees in Moskau, mehrere Zigaretten, eine halbe Tafel Schokolade sowie der Betrag von 800 Dollar in 5- und 10-Dollarnoten. Die Bauern brachten den Fund zur Gendarmerie, die Aktentasche wurde dem italienischen Konsulat in Bukarest übersendet. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sich in der weitern Umgebung noch andere Wertgegenstände finden, da die Insassen bereits über der Gemeinde Galatz Benzin- und Oelkannen aus dem brennenden Flugzeug warfen. Bei der Aufräumung der Flugzeugtrümmer wurde ein glänzendes Amulett aus Zelluloid in der Größe eines Leu-stückes gefunden, das wie durch ein Wunder nicht verbrannt ist. Auf dem Amulett war ein rotes Herz, daraus stand in goldenen Ziffern die Zahl 13, die dem Besitzer allerdings kein Glück gebracht hat.

Die Reste des Flugzeuges, das fast durchwegs aus Aluminium gebaut war, wurden von der sowjetrussischen Kommission dem hiesigen Mechaniker Viktor Fritsch um den Betrag von 18.000 Lei verkauft. Die Bergung des Flugzeuges bereitete Schwierigkeiten, da die beiden Motore 3 Meter tief in die Erde eingedrungen waren. In dreitägiger Arbeit wurde das Flugzeug verladen und auf 9 Wagen nach Bistritz gebracht. In recht gutem Zustand befinden sich noch die dreiflügeligen Propeller aus Alluminium, während der Rumpf des Flugzeuges stellenweise zu Klumpen zusammengeschwolzen ist. Die Spannweite der Flügel betrug mindestens 28 Meter. Die beiden Motore hatten je 9 Zylinder mit je 700 Pferdestärken und machten 1950 Umdrehungen in der Minute.

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