Czernowitzer Deutsche Tagespost

Газета «Czernowitzer Deutsche Tagespost» ― 3 публикации с 8 по 12 августа, в которых упоминается катастрофа самолёта URSS-M25:

Газета выходила в городе Черновцы один раз в день ежедневно (кроме понедельника). Из заголовка газеты точно известно, что газета выходила утром. Все номера газеты за 1937 год полностью доступны через систему «Kramerius 5»:

Первая новость о катастрофе была опубликована 8 августа, как и в других «немецких» газетах Румынии. Публикация большого объема попала в верхнюю часть первой страницы под крупным заголовком. То есть редактор считал катастрофу одним их главных информационных событий дня. В целом интерес редактора к катастрофе можно назвать высоким, хотя две другие публикации были относительно небольшими. Однако в этих небольших публикациях редактор поместил много интересной информации.

В целом публикации газеты основаны на сообщениях информационных агентств. Однако редактор значительно поработал над сообщениями и добавил собственную информацию. Можно отметить две интересные детали. В публикации от 10 августа говориться, что второй пассажир летел в «смокинге», хотя на самолёте он находился как частное лицо (в отличие от итальянского торгового атташе). Намёк интересный, хотя и не очень понятный. Вероятно, по мнению румынских властей в «смокинге» должны были летать только «дипломаты».

А в публикации от 12 августа говорится о том, что лётчик Гуревич участвовал в первом полёте на Северный полюс («der auch den ersten Nordpolflug aus Moskau mitgemacht hat»). Формулировка не очень точная, лётчик Гуревич никогда не летал над Северным полюсом. Однако лётчик Гуревич действительно участвовал в 1935 году в подготовке первого перелёта через Северный Полюс в США как  «запасной лётчик». Авиационные специалисты в СССР об этом конечно знали. Но за пределами СССР в 30-е годы знали мало подробностей о перелёте 1935 года. Информация об основном экипаже перелёта 1935 года была опубликована во многих газетах. А вот о «запасном экипаже» перелёта 1935 года (Гуревич и Беляков) в 30-е годы за пределами СССР мало знали. Даже когда Гуревич принимал участие в первых рейсах на линии Москва ― Прага, газеты не сообщали о его участии в перелёте 1935 года. Публикация «Czernowitzer Deutsche Tagespost» доказывает, что европейцы кое-что знали о биографии Гуревича, поэтому эта публикация имеет большую ценность.

В публикации от 10 августа редактор «Czernowitzer Deutsche Tagespost» сообщил о шпионской версии катастрофы со ссылкой на публикацию газеты «Gazeta». Причем шпионская версия была подана в необычно виде. Нет никаких намёков на битву в воздухе между английскими и немецкими шпионами, вместо это советские спецслужбы обвиняются в гибели итальянского дипломата. Впрочем, в последней публикации от 12 августа редактор не стал развивать эту скандальную версию.

Также можно отметить, что все публикации «Czernowitzer Deutsche Tagespost» выполнены обычным готическим шрифтом. Очевидно, что редактор «Czernowitzer Deutsche Tagespost» хотел таким образом подчеркнуть «немецкую» ориентацию газеты. О «немецкой» ориентации говорит также необычный подзаголовок газеты («Tagblatt des Bucoviner Deutschtums»).

«Deutsche Tagespost» Allgemeine deutsche Volkszeitung ― Tagblatt des Bucoviner Deutschtums Cernăuți, Sonntag, 8. August 1937 (nicht vordatiert) 14. Jahrgang 4018 Seite 1

Russisches Großflugzeug bei Bistrița brennend abgestürzt

Die 6 Insassen als verkohlte Leichen geborgen

Cluj, 7. August. Gestern um 3 Uhr nachmittags ereignete sich in der Nähe von Bistrița zwischen den Gemeinden Ceratel und Gerina ein furchtbares Flugzeugunglück. Das sowjetrussische Passagierflugzeug »A. G. C. 24«, das auf der seit dem vorigen Jahr eröffneten Linie Moskau ― Prag mit Zwischenlandungen in Kiew, Jasi und Cluj den Dienst versah, stürzte aus bisher unbekannten Gründen aus großer Höhe brennend ab. Die beiden Piloten sowie vier Fluggäste konnten nur als verkohlte Leichen geborgen werden.

Wie das Unglück geschah

Über das Unglück liegen bis zur Stunde folgende Einzelheiten vor: Freitag gegen 3 Uhr nachmittags bemerkten einige Einwohner in der Umgebung von Bistrița, wie das fahrplanmäßige sowjetrussische Großflugzeug in einer Höhe von etwa 1000 Metern sehr unsicher flog, als ob ein Motorschaden eingetreten  wäre. Plötzlich sah man aus dem Flugzeugrumpf Flammen herausschießen und gleichzettig das brennende Flugzeug abstürzen. Die Leute, die den Absturz verfolgten und zur Absturzstelle eilten, konnten sich dem brennenden Flugzeug nicht nähern, weil unaufhörlich kleinere Exposionen erfolgten. In kurzer Zeit wurden die Behörden von Bistrița verständigt, die die Bergung der 6 Leichen aus den Trümmern des Flugzeuges veranlaßten. Alle Leichname sind bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt und konnten noch nicht identifiziert werden.

Das abgestürzte Flugzeug war ein Douglas-Apparat modernster Konstruktion und wurde von den Russen erst vor nicht langer Zeit aus Amerika bezogen. Es hatte einen Fassungsraum für 20 Passagiere und war mit allen neuzeitlichen Behelfen, darunter auch mit Schlafgelegenheiten, ausgestattet.

Die Ursache des Unglücks

Italieniscer Handelsattache und hoher Sowjetbeamter unter den Opfern

București, 7. August. Die behördlichen Erhebungen über den Absturz des sowjetrussischen Passagierflugzeuges bei Bistrița, die noch nidht abgesdhlossen sind, haben vorläufig folgendes ergeben: Die Ursache des Absturzes dürfte eine Explosion gewesen sein, die dadurch entstand, daß infolge eines Defektes des Benzinbehälters Benzin ausfloß und durch einen Funken in Brand gesetzt wurde. Unter den vier ums Leben gekommenen Fluggästen befinden sich der italientsce Handelsattache in Moskau, Maximo Vicci, und ein höherer somjetrussischer Beamter, dessen Rame noch nicht festgestellt werden konnte. Der italienische Handelsattache hatte sich, die Augenzeugen des Unglücks berichten, gleich nach der Explosion aus dem Flugzeug gestürzt. Da er aber keinen Fallschirm hatte, stürzte er aus der großen Höhe mit ungeheurer Scnelligkeit senkrecht ab und wurde ungefähr 3 Kilometer von der Absturzstelle des Flugzeuges mit zerschmetterten Gliedern aufgefunden.

«Deutsche Tagespost» Allgemeine deutsche Volkszeitung ― Tagblatt des Bucoviner Deutschtums Cernăuți, Dienstag, 10. August 1937 (nicht vordatiert) 14. Jahrgang 4019 Seite 2

Mordanschlag in der Luft?

Aufsehenerregende Gerüchte über das Flugzeugunglück bei Bistrița

București, 9. August. Die Erhebungen in Zusammenhang mit dem Absturz des sowjetrusischen Großverkehrsflugzeugs bei Bistrița, die seit Sonntag von einer gemischten rumänisch-tscecho-slowakischen Untersuchungskommision geführt werden, haben bisher zur Feststellung der Identität von fünf der sechs Todesopfer des Unglücks geführt. 3 Tote sind Mitglieder der Besatzung und zwar der Hauptpilot, der Bordfunker und ein Mechaniker. Die Identität des zweiten Piloten konnte noch nicht festgestellt werden. Die beiden Fluggäste sind, wie bereits berichtet, der italienische Handelsattache bei der italienischen Botschaft in Moskau, Massimo Vicci, und ein französischer Privatmann Verniguet. der den Flug merkwürdigerweise in Smokingkleidung machte. Über die Ursachen des Absturzes konnten die bisherigen Erhebungen der Untersuchungskommission noch keine Aufklärung bringen.

Bemerkenswert ist, daß einige hauptstädtische Blätter im Hinblick auf die bisherigen Feststellungen die Vermutung aussprechen, es könne sich hiebei um ein Attentat handeln. Die »Gazeta« will wissen, daß die sowjetrussishen Behörden auf diese furchtbare Weise den italienischen Diplomaten beseitigen wollen, der im Besitz wichtiger Kenntnisse über sowjetrusische Angelegenheiten gewesen sein soll.

«Deutsche Tagespost» Allgemeine deutsche Volkszeitung ― Tagblatt des Bucoviner Deutschtums Cernăuți, Donnerstag, 12. August 1937 (nicht vordatiert) 14. Jahrgang 4021 Seite 6

Sowjetrussen untersuchen bei Biltrița

București, 11, August. Gestern nachmittags traf in Bistrița eine dreigliedrige Untersuchungskommission der russischen Flugverkehrsgesellshast »Airoflott« aus Moskau ein. Die russischen Ingenieure weilten mehrere Stunden an der Absturzstelle des sowjetrussischen Großflugzeuges, gaben aber über ihre Feststellungen noch nichts bekannt. Gestern wurden von der gemischten Untersuchungskommission auch die Namen der Todesopfer der Katastrophe bekannt gegeben. Das haben sich im Flugzeng nicht 6, sondern nur 5 Insassen und zwar 3 Mann Besatzung sowie 2 Fluggäste befunden. Die Toten find: der Plot Gurewicz, der auch den ersten Nordpolflug aus Moskau mitgemacht hat, ferner Radiotelegraphist Grunczikow, der Miechaniker Kotow, der italieniche Handelsattache Vici und der Belgier Pierre Lanzewicz (nicht, wie urspriinglich berichtet, ein Franzose Veniguet).

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