Deutsche Zeitung Bohemia

Газета «Deutsche Zeitung Bohemia» ― 4 публикации с 7 по 11 августа, в которых упоминается катастрофа самолёта URSS-M25:

Газета выходила в Праге ежедневно (кроме понедельника). Вероятно, газета выходила один раз в день утром. Все номера газеты за 1937 год полностью доступны через систему «Kramerius 3»:

Первая публикация появилась 7 августа, до 11 августа газета в каждом номере продолжала публиковать все основные новости о катастрофе. Однако ни одна из публикаций нек попала на первую страницу, газета не опубликовала полный список погибших. С другой стороны, 8 августа информация о катастрофе попала в короткий список главных публикаций на первой странице. В целом интерес редактора к катастрофе можно назвать средним.

Публикации основаны на сообщениях телеграфных агентств и публикациях других газет, то есть не являются уникальными. Самая большая и интересная публикация газеты о катастрофе была 11 августа. Это был перевод на немецкий язык известной публикации газеты «Lidové Listy». Некоторые другие газеты Чехословакии также перепечатали эту скандальную публикацию, я собрал все известные мне варианты на отдельной странице «Lidové listy».  Очень похожий перевод на немецкий язык был опубликован в вечерних выпусках 10 августа газет «Gablonzer Tagblatt» и «Reichenberger Tagesbote» (то есть на полдня раньше). Возможно, газета «Deutsche Zeitung Bohemia» опубликовала «чужой» перевод, хотя в переводе имеются незначительные отличия. В любом случае в газете «Deutsche Zeitung Bohemia» отличается редакционный комментарий и форматирование публикации. Принципиальных отличий нет, но редактор «Deutsche Zeitung Bohemia» прямо обвинил чехословацкого министра труда в умышленном распространении слухов.

«Deutsche Zeitung Bohemia» Prag, Samstag, 7. August 1937 110. Jahrgang / Nr. 184 Seite 2

Fluggäste Moskau ― Prag verbrennen

Funkdienst bohemia-daily telegraph

Bukarest, 6. Angust. Heute geriet das Flugzeug Moskau ― Prag über den Karpathen in Brand und stürzte in der Nähe der Stadt Bistrica in Westrumänien ab. Die sechs Insassen, darunter zwei Passagiere tschechoslowakischer Staatsangehörigkeit, lamen ums Leben. Es handelt sich um eine sowjetrussische Maschine.

«Deutsche Zeitung Bohemia» Prag, Sonntag, 8. August 1937 110. Jahrgang / Nr. 185 Seite 3 + Seite 1

Die Katastrophe des Flugzeuges Moskau ― Prag

...

Die Katastrophe des Flugzeugs Moskau ― Prag

Bukarest, 7. August. (OR.) Zu der Katastrophe des Sowjetflugzeuges, welches auf dem Wege von Moskau nach Prag unweit der rumänischen Gemeinde Saratzele abstürzte, meldet das rumänische Pressebüro: Das Flugzeug meldete kurz von Klausenburg radiotelegraphisch, daß es einen Motorendefekt habe. Um der Möglichkeit eines Unfalls in der bergigen Gegend, die das Flugzeug eben überflog, auszuteichen, stieg es auf 3000 Meter Höhe. Das Flugzeug geriet dann plötzlich in Brand und stürzte kopfüber ab. Unter den Toten befindet sich auch der italienishe Handelsattaché Macchino aus Moskau, der ohne Fallstirm aus dem Flugzeug sprang. Sein Körper wurde zerschmettert drei Kilometer von der Unfallstelle entfernt aufgefunden. Auch eine Frau befindet sich unter den Getöteten, deren Schuhe unweit gefunden wurden. Das rumänische Luftfahrtmunisterium hat eine Kommision an die Unfalstelle entsandt.

In den Morgenstunden werden noch folgende Einzelheiten berichtet: Im Flugzeug befanden sich insgesamt sieben Perfonen, zwei Passagiere sowie fünf Besatzungsmitglieder, darunter ein Chefpilot, ein Pilot, zwei Mechaniker und ein Radiotelegraphist. Unter den verunglückten Mitgliedern der Besatzung soll sich der Chefpilot Guriewitsch befinden.

Nähere Einzelheiten konnten noch nicht ermittelt werden, da das Flugzeug vollständig in Flammen aufging und die Toten bis zur Unkenntlichkeit entstellt sind.

«Deutsche Zeitung Bohemia» Prag, Dienstag, 10. August 1937 110. Jahrgang / Nr. 186 Seite 6

Die Sowjet-Flugzeug-katastrophe

Ein Franzose unter den Opfern

Bukarest, 9. August. (Havas.) Die Untersuchungskommission die vom Luftfahriministerium an die Stelle enthandt wurde, wo sich die Katastrophe des Sowjetflugzeuges MM 25 Moskau ― Prag ereignet hat, hat unter den Opfern auch die Leiche eines Franzosen gefunden. Nach durchhgeführter Identifizierung der Leichen von vier Mitgliedern der russischen Besatzuтg und der Leiche des italienischen Handelsattaches in Moskau Massimiovici erübrigt bloß noch die Identifizierung den sechsten Leiche, d. h. der Leiche des Franzosen.

«Deutsche Zeitung Bohemia» Prag, Mittwoch, 11. August 1937 110. Jahrgang / Nr. 187 Seite 3

Spionage-Film um eine Luftkataftrophe.

Eine beinahe hundstagsmäßig phantastisch-sensationelle Meldung veröffentlichen die dem Arbeitenminister, dem auch das Flugwesen untersteht, nahestehenden »Lid. Listy« über den bisher ungeklärten Absturz des russischen Passagierflugzeuges auf der Strecke Moskau ― Prag. Das Blatt erklärt, die nachfolgenden Informationen aus bestinformierter Quelle von vertrauenswürdigen Personen erhalter zu haben:

Niemand wird erfahren, zu welchhen dramatisdhen Ereignissen es in Mosiau noch vor dem Abflug des Ganzmetallflugzeuges URSS M-25 gekommen ist. Wie in allen übrigen Staaten arbeitet aud in Rußland der Spionagedienst aller Staaten. Der genau informierte englische Spionagedienst erfuhr rechtzeitig davon, daß ein deutscher Spion unermeßlich wichtiges Material im fremden Gepäd für Deutschland mitführte. Ein Agent des englischen Dienstes stieg in Moskau in das Flugzeug ein und bemächtigte sich während des Fluges nach Kiew des Materials. Von dieser Aktion war jedoch der deutsche Spionagedienst verständigt, der auch mußte, daß der englische Agent seine Aufgade ausführen werde, und entschloß sich deshalb, das Material um jeden Preis, selbst um den Preis von Menschenopfern, zu vernichten. Er ahnte allerdings nicht, daß es dem englischen Agenten gelingen werde, seine Aktion noch auf dem Wege nach Kiew auszuführen und dort mit den Dokumenten auszusteigen. Die rasch verständigten deutschen Agenten in Kiew trafen wirklich drastische Vorkehrungen. Diesen Maßnahmen schreibt man es zu, daß das Flugzeug des modernsten und erprobtesten Typs über den transylvanischen Gebirgen plötzlich in Flammen aufging und sechs Menschenleben forderte. Das war ein furchtbarer tragischer Errtum der deutschen Spionogeagenten.

Es scheint, daß die zuständigen sowjetrussischen  Behörden der Person des bisher nicht festgestellten Spions mehr Augenmerk zuwenden als dem Material, von dessen Ausfuhr sie gewußt haben. Das beweist das Schweigen der russischen Behörden in der Untersuchung der Flugzeugkatastrophe, das mysteriöse Verschwinden der Personaldokumente der Passagiere, wobei man behauptet, daß falsche Personaldokumente irrtümlich mitgenommen wourden, und andere mysteriöse Umstände. Wer war der Spion, war es eine Frau, deren Schuh man in den Trümmern des Flugzeuges fand, oder ein Mann? Bemerkenswert ist, daß auch die an dieser Angelegenheit interessierten anderen Staaten sehr still sind.

Все использованные сканы и файлы для публикаций этой газеты можно посмотреть на Google.Диске.