Meine Interessen liegen im Bereich Software Entwicklung, wobei ich mich eher nüchtern für die Lösung von Problemen interessiere, und nur in zweiter Linie für eine bestimmte Technik. Letztlich ist die Informatik kein Selbstzweck, sondern dient dem Lösen von Problemen.
Und ob eine Lösung wirklich gut ist, merkt man sehr schnell, wenn man sie demjenigen vorstellt, der das Problem hatte.
In meinem Studium und Berufsleben sind mir einige Programmiersprachen untergekommen, und ich selbst bevorzuge Tcl/Tk für die meisten Aufgaben:
schnelle Lösung
kurze Turn-around-Zeiten (kein Kompilieren, Linken)
plattformübergreifende Arbeit
Linux, Windows, IBM AIX, HP-UX, Sun Solaris, SGI IRIX, ... Die "echten" UNIX Varianten verschinden aber immer mehr in der Versenkung.
wohl wissend, dass Tcl/Tk auch Nachteile hat:
Syntaxcheck erst zur Laufzeit: das macht das Testen größerer Programme durchaus anspruchsvoll
nicht geeignet für zeitkritische Berechnungen, dafür kann aber leicht C oder eine andere Programmiersprache eingebunden werden
Trotzdem muss ich sagen, dass sich viele kleine Helferlein mit Tcl/Tk realisieren lassen. Zusätzlich kann man mit WebSH Tcl auch in einem Web-Server verwenden.
In letzter Zeit gewinnen ja auch funktionale Sprachen wieder mehr an Bedeutung: z.B. OCaml oder F#. Gerade durch die Verbreitung von Multi-Core Prozessoren, die nach parallelisierten Programmen verlangen, ist die Verwendung von funktionalen Sprachen eine sinnvolle Idee. Dort können viele Dinge einfach durch den Compiler parallelisiert werden, und der Entwickler muss das nicht alles selbst organisieren.
Nach all diesen Details scheint es nun doch so, dass ich mich auch für eine Programmiersprache erwärmen kann. Das liegt aber nur daran, dass ich von folgendem überzeugt bin: es gibt zwar bessere oder schlechtere (passende oder unpassendere) Programmiersprachen, den Unterschied macht aber am Ende der Entwickler, der die eingesetzte Sprache besser oder schlechter beherrscht.