Post date: Jun 11, 2019
Wenn man über den aktuellen Hype beim autonomen Fahren hört, dann wird das autonome Fahren auch gerne als Argument benutzt, dass dadurch die Umwelt geschont würde. Hauptsächlich wird das an der Überlegung festgemacht, dass man sich in Zukunft ein autonomes Fahrzeug ruft, wenn man es braucht. Bisher besaß man ein Fahrzeug und es stand rum, wenn man es nicht braucht. In Zukunft stehen Autos nicht mehr unbenutzt rum, sondern sind besser ausgelastet.
Wenn das akzeptabel ist, was spricht dann gegen den Ausbau von öffentlichem Nahverkehr und einer dramatischen Erhöhung der vorhandenen Taxis? Zusammen mit einem Bann für private Autos in den Innenstädten wäre das doch genau das, was autonome Fahrzeuge auch liefern sollen, nur dass es noch Jobs für Taxi-Fahrer gibt?
Weiter will sich ja jeder in Zukunft autonom fahren lassen. Aber trotzdem will keiner ein Tempo-Limit auf deutschen Autobahnen. Glauben wir wirklich, dass autonome Fahrzeuge in Deutschland mit 210 km/h über die Autobahn rasen werden? Ich erwarte eher, dass die so 130 - 150 km/h fahren werden. Autonom akzeptieren wir Tempo-Limit, nicht aber wenn wir selbst fahren?
Weiter ist wohl auch klar, dass sich autonome Fahrzeuge an geltende Höchstgeschwindigkeiten halten werden: 50 km/h in der Stadt und alle angezeigten Geschwindigkeitslimits außerhalb geschlossener Ortschaften. Technisch wäre es heute bereits möglich, dass jedes Fahrzeug mit Verkehrszeichenerkennung und GPS genau weiß, wie schnell man gerade fahren darf. Was würde passieren, wenn die heutigen Fahrzeuge bereits die so bekannte Höchstgeschwindigkeiten einhalten würden und schnelleres Fahren aktiv verhindern würden? Man bräuchte keine Radarfallen mehr.
So sehr ich die Assistenz-Systeme in meinem Auto mag, ich bin nicht sicher ob die breite Masse wirklich für das autonome Fahren bereit ist...