Post date: Dez 30, 2024
Ich erinnere mich noch an meine Schulzeit. Da gab es mal den Trend, dass man Vokablen im Schlaf lernen könnte. Einfach eine Kassette (ja, so alt bin ich) mit Vokabeln besprechen und dann beim Einschlafen abspielen. So sollten die Vokablen unterbewusst gelernt werden.
Leider hat das bei mir nicht gut funktioniert. Die Vokabeln der ersten 5min habe ich gut gelernt, leider nicht mehr.
Trotzdem ist das stete Wiederholen und Beschäftigen mit einer Sache sicherlich hilfreich, um sie zu erlernen oder sie besser zu meistern. Sprüche wie "Übung macht den Meister" oder "Fake it until you make it" sind Beispiele für diesen Zusammenhang.
Dann kommen wir auch schon zu den bedenklicheren Anwendungen. Da wäre zunächst die Werbung. Wiederholung hämmert ein. Und auch wenn man das Produkt in der Werbung nicht bewusst wahrnimmt, so erreicht es doch unterbewusst einen bestimmten Bekanntheits-Status, der beim nächsten Einkauf die Wahl zwischen ansonsten gleichen Produkten im Regal hin zu dem in der Werbung gesehenen Produkt verschieben kann.
Mit diesem Wissen wird klar, wie viel Macht die Sozialen Medien auf Menschen haben. Stetige Meldungen, die immer wieder die gleichen Meinungen wiederholen, haben irgendwann einen Einfluss, selbst wenn er nur unterbewusst ist. Die Filter-Blase unterstützt die Wiederholung immer gleicher Inhalte. Wenn das täglich aufgenommen wird, dann bleibt das hängen. Gehörte Argumentationsketten und Schlussfolgerungen werden irgendwann übernommen, unabhängig von deren Wahrheitsgehalt. Es wird dann immer schwieriger, sich eine objektive Meinung zu bilden
Man stelle sich nur vor, was man in 3h pro Tag erreichen könnte, wenn man statt Soziale Medien etwas lernt: Klavierspielen, Programmieren, eine Fremdsprache.