Post date: Jan 26, 2022
Wenn ich an das Leben von Menschen miteinander denke, dann kommt mir oft Kant's kategorischer Imperativ in den Sinn:
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Klar, jeder kann soviel Egoismus an den Tag legen, wie er will. Und damit kommt man oft viel weiter als es gerecht wäre. Aber wenn das alle tun, dann kommt es zu Konflikten, nicht nur zwischen den Stärkeren und Schwächeren - auch zwischen den vermeintlich Starken untereinander.
Kant leitet auf ein Gleichgewicht hin, bei dem es für alle fair bleibt - und zwar nicht durch das Austragen des Konflikts, sondern durch das Einhalten von Grenzen bevor es zum Konflikt kommt.
So gerne man dies nur für die Egoisten im eigenen Land anwenden würde und damit Querdenkern und Impfgegnern aufzeigen könnte, was an ihrer Ansicht falsch ist, es gibt eine Menge von Fällen, in denen man Kant auch auf das Verhalten der Mehrheit in Deutschland anwenden könnte. Wenn alle im gleichen Maße Ressourcen verbrauchen würden, wie wir in Deutschland [ja, ich weiß, da gibt es noch schlimmere Länder, aber kehren wir erst mal vor unserer Haustür], dann reicht uns die Erde nicht mehr aus.
Auf der anderen Seite kann ich mir auch nicht gut vorstellen, wie wir in Deutschland wieder auf ein Niveau von z.B. Bhutan kommen sollen (oder wollen), auch wenn es beeindruckend ist, dass Bhutan das einzige Land mit negativer CO2 Bilanz ist.