Post date: Mar 17, 2021
Wer schon mal aktuelle Dokumentationen über das Ruhrgebiet gesehen hat, der weiß, dass dort der Steinkohle-Bergbau nun fast vollständig beendet wurde. Das heißt aber nicht, dass die alten Stollen nun verlassen sind. Es müssen weiter Pumpen betrieben werden, die den Grundwasserspiegel senken, sonst wird aus dem Ruhrgebiet eine Seenlandschaft. Um den Bergbau in größeren Tiefen zu erlauben wurde der Grundwasserspiegel abgesenkt und leider hat sich in der Zwischenzeit die Oberfläche abgesenkt. Ein Großteil des Ruhrgebiets würde ohne die Pumpen überflutet werden.
Statt das Pumpen als eine Altlast für alle Zukunft zu akzeptieren, könnte man nicht versuchen, daraus etwas Neues zu erschaffen? Geothermie ist eine der umweltfreundlichen Energiegewinnungen, bei der man tief bohren muss, um effizient zu sein. Außerdem ist es immer ein Risiko, da man nicht genau weiß, wo man bei Bohrungen gute Konditionen für Geothermie vorfinden wird.
Im Ruhrgebiet hat man schon gebohrt. Und man hat ein gutes Verständnis über die Zusammensetzung des Erdreichs in der Tiefe. Könnte man nicht die ohnehin nötigen Pumpen verbinden mit Geothermie-Kraftwerken? Diese könnten einerseits für Fernwärme im Ruhrgebiet genutzt werden, in einem der am dichtesten bewohnten Gebieten Deutschlands. Anderseits könnten auch Kraftwerke zur Stromerzeugung mit der Wärmegewinnung kombiniert werden.
Man muss diese Gelegenheit aber mit den stehenden Risiken abwägen. Geothermie kann die unteren Gesteinsschichten in Bewegung bringen, weil Wasser durch lehmige oder poröse Gesteine gepumpt wird. Das kann Verwerfungen und kleinere Erdbeben auslösen. Im Ruhrgebiet könnte das aber in einem sehr dicht besiedelten Raum großen Schaden anrichten.