Post date: Aug 22, 2015
In letzter Zeit gibt es gerade in sozialen Medien viele Kommentare, die sich über die Ausgaben zur Flüchtlingshilfe beschweren. Aber sind diese Gemeinschaftshilfen, bei denen alle bezahlen und dann nur wenige Hilfe erhalten nicht überall anzutreffen? Warum ist es bei Flüchtlingen so kontrovers? Z.B. zahlen viele Menschen in eine Versicherung (Haftpflicht, Rechtsschutz, Hausrat, ...) ein, bekommen aber nie was raus. Aber wenn was passiert, dann ist man abgesichert. Nun gibt es hier auch schwarze Schafe, die Versicherungsbetrug begehen. Der geschätzte Schaden liegt bei ca. 4 Mrd. Euro pro Jahr (http://www.gdv.de/versicherungsbetrug,http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article129227838/Versicherungsbetrug-ist-Volkssport-in-Deutschland.html). Ein Schaden, den am Ende alle Versicherungskunden bezahlen. Warum wird das in den sozialen Medien nicht ebenso angeprangert? Schliesslich haben die Flüchtlingshilfen gerade mal dieses Jahr einen Umfang von 5 Mrd. Euro überschritten. Warum erscheinen Hilfen für Flüchtlinge negativer als der Schaden durch Versicherungsbetrüger?
Oder eine andere Zahl zum Vergleich: der Schaden durch Ladendiebstahl liegt bei 3,9 Mrd. Euro pro Jahr (http://m.manager-magazin.de/unternehmen/handel/a-977317.html). Wobei dieser Schaden dann wohl auch zu größeren Teilen von Versicherungen bezahlt wird. Aber egal, am Ende wird der Schaden von allen Kunden bzw. Versicherungskunden bezahlt.
Und auch wenn sich unsere Generation das nicht mehr gut vorstellen kann: auch Deutschland ging es mal schlecht. Nach dem 2. Weltkrieg. Da wurde uns auch geholfen. Der Marshall Plan brachte Geld nach Deutschland, das nicht vollständig zurückgezahlt werden musste (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Marshallplan, https://www.kfw.de/KfW-Konzern/Über-die-KfW/Identität/Geschichte-der-KfW/Themenfelder/Marshallplan-und-ERP). Ich frage mich, wie das heute im umgekehrten Fall aussehen würde...