Post date: July 27, 2025
Wir haben schon viel über die Probleme mit Doomscrolling gehört, dem unendlichen News-Feed in Social Media Apps. Diese sind darauf ausgerichtet, die Aufmerksamkeit der Anwender zu fesseln und sie auf der Platform zu halten. Das geht am besten mit Emotionen, genauer mit negativen Emotionen (Horror, Schock, Hass, ...).
Mir fällt dazu ein Vergleich ein: Autismus. Bei an Autismus erkrankten Menschen fehlt oft ein Filter, der die Wahrnehmung, die auf den Menschen einprasselt, nach wichtig und unwichtig filtert und dem Gehirn nur eine Menge von Informationen gibt, die es auch verarbeiten kann.
Ist dieser Filter nicht ausreichend vorhanden, dann wird das Gehirn mit Informationenen "überrannt" und kann sich um nichts anderes mehr kümmern.
Ähnlich scheint mir der Effeckt des Doomscrollings. Auch hier stürmt ungefiltert eine Informationsflut auf die Anwender ein, die das Gehirn nicht verarbeiten kann. Kaum eine Nachricht wird wirklich vollständig gelesen, verstanden und vielleicht hinterfragt. Statt dessen werden die Informationen irgendwann einfach übernommen. Das gleich Prinzip macht sich ja die Werbung zu nutze: Produkte werden wiederholt gezeigt, bis sie sich unterbewußt festsetzen und dann im Kaufhaus bei der Wahl zwischen ansonsten identischen Produkten zu einer Entscheidung für das schon oft gesehene Produkt führt.
Die vernünftige Schlussfolgerung kann eigentlich nur sein, Social Media für Kinder zu unterbinden (wie es auch Gesetzesvorhaben für Kinderschutz in der Werbung gibt) und den Jugendlichen den kritischen Umgang mit Informationen aus Social Media Apps zu zeigen. Erfreulicherweise hat das ja auch schon in den Schulen angefangen.