26.02.2023 Wanderbericht

 "Haldenwanderung im Hammer Westen"

Am Sonntag, 26.02.2023, stand unter dem Motto „Haldenwanderung“ eine Tour im Hammer Westen auf dem Programm. Die Wanderführung lag in den „Händen“ von Bärbel Grösgen, die danach folgenden Bericht verfasst hat:

Nachdem wir die fahrbaren Untersätze im Schatten der drei markanten Fördertürme abgestellt hatten, ging es per pedes in die nahe Halden-Landschaft. Wo Schatten ist, gibt's auch Sonne und ungewohnt blauen Himmel, so war auf der Halde Radbod  der erste Korkenzieher bald erreicht.

Ein kalter Wind ließ uns die Mützen tiefer ins Gesicht ziehen, aber der Rundblick bot schon alle regionalen Highlights der ehemaligen Industrielandschaft mit der dazugehörenden Infrastruktur: der Stadtteil Bockum-Hövel, das stillgelegte Gerstein- Kraftwerk, die Müllverbrennungsanlage von Hamm, der Förderturm der Zeche Heinrich-Robert und Schacht Lerche und schließlich den nahen Hammer Hafen, der zu den führenden Kanalhäfen Deutschlands zählt.

Von den umliegenden Halden grüßten die weiteren markanten Halden-Zeichen. Aus Freude am schönen Wanderwetter machten wir eine Schleife um die Halde und überquerten dann Lippe und Kanal auf der eigens für Radfahrer und Wanderer erbauten „weißen Brücke“ nach Herringen. Dort wurde vor etwa 10 Jahren auf der ehemaligen Lager- und Abraumhalde ein besonderer Park angelegt. Weniger Blumenbeete machen den Reiz des Geländes aus, sondern die Vielzahl von Sportgeräten, die vor allem die jungen Besucher ansprechen.

Am ehemaligen - inzwischen verfüllten Schacht Franz - ist die Geschichte der letzten 100 Jahre dokumentiert - spannender als ein Krimi. Etwas weiter wird am Platz der Religionen die Vielfalt der zugewanderten Menschen versinnbildlicht, die hier zusammen gearbeitet und gewohnt haben. Eine Situation, die sich in der jetzigen Zeit anhand der vielen Flüchtlinge zu wiederholen scheint. An der neuen Mosche ein Stückchen weiter haben wir mit einer Gedenkminute an die Erdbebenopfer in der  Türkei und in Syrien gedacht.

Nun war noch die älteste und höchste Halden zu erklimmen, die Kissinger Höhe. Diese Halde ist schon komplett bewaldet, was aufgrund des inzwischen auffrischenden Windes sehr angenehm war. Hier ergaben sich nochmals neue Ausblicke in Richtung Süden, z.B. die Berger Wassertürme und die Hügelkette des Sauerlandes.

Den versprochenen Picknickplatz hatte man für den Winter eingezäunt und abgeschlossen - sicherlich auch eine Reaktion auf den immer mal wieder berichteten Vandalismus dort. Strammen Schrittes ging es dann auf einem Parallelweg wieder zurück zu unseren Autos, der Tacho zeigte 13 km und die Füße signalisierten GENUG.

Wdf., Text und Fotos: Bärbel Grösgen