06.11.2022 Wanderbericht

Beckum - Höxberg

Kaum eine halbe Stunde benötigt man von Welver aus, um die Beckumer Berge zu erreichen. Naturräumlich gehört das Umland der Stadt Beckum zum Münsterland, somit also zu einer Region, die eher weniger durch ihre hohen Berge bekannt ist.  Man kann im Münsterland im Mittel so rund 55 m ü NN erwarten. Insofern plattes Land, das sich vor allem als Eldorado für Radfahrer präsentiert. Diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, dass einigermaßen aus der Umgebung herausragende Bodenerhebungen hier schon als Berg bezeichnet werden. Unser Ziel am 06.11.2022 heißt „Höxberg“, eine 160 m hohe „Bodenwelle“ in der Hügellandschaft der Beckumer Berge.

Wir starten unsere Tour am Parkplatz der „Soestwarte“, einem beliebten Ziel für Naherholungssuchende. Gäste erwartet hier ein weitläufiges Wildgehege, eine Vogelvoliere, ein Kinderspielplatz, eine Windmühle und schließlich ein alles überragender Aussichtsturm auf dem Höxberg, die „Soestwarte“. Ein 23 m hoher Wartturm 

Er ist Bestandteil der hier südlich der Stadt Beckum verlaufenden ehemaligen Landwehr, einem kulturhistorischen Grünstreifen aus mittelalterlichen Zeiten. Von der einst 18 km langen Landwehr rund um die Stadt Beckum sind heute nur noch Reste vorhanden. Diese Landwehr diente im Hoch- und Spätmittelalter als Siedlungsschutzanlage und bestand aus Hecken und Sträuchern (Gedörn und Gebüsch). Ihre Art der Gestaltung sollte das Durchdringen von feindlichen Nachbarn und Räuberbanden erschweren. Durchlässe gab es nur an mit Schlagbäumen gesicherten und bewachten Durchgangstraßen. Die strategisch günstige Lage entlang des bereits erwähnten Höhenzuges ermöglichte hier eine gute Sicht ins Lippetal, so dass Herannahende gut und frühzeitig zu erkennen waren. Der Name ist darauf zurückzuführen, dass die Soestwarte an der einstigen Durchfahrtstraße von Beckum nach Soest liegt. Von der Aussichtsplattform ist eine Rundumsicht vom Münster- bis zum Sauerland möglich.

Um am Ende des Wandertages die angekündigten 10 km Strecke auf dem Tacho zu haben, beginnen wir die Runde zunächst mit einer kleinen Schleife um den Fernmeldeturm mit anschließender Aussicht auf die Skyline von Beckum, die immer noch geprägt ist von den baulichen Erhebungen der Zementindustrie.

Die Wandergruppe taucht anschließend in den Wald ein und gelangt vorbei an den vereinzelt noch vorhandenen Stationen eines Trimm-Dich-Pfades und dem Tiergehege zu einer Windmühle. Sie steht hier schon seit 1853  am Südwesthang des Höxberges. Nach einer grundlegenden Restaurierung kann man sich hier heutzutage trauen lassen, auch Besichtigungen sind möglich.

Am Rande der eingangs erwähnten Landwehr ergeben sich schöne Aussichten Richtung Hamm und dem Sauerland.

Wir stoßen alsbald auf den Weitwanderweg X1, dem wir westwärts auf der Landwehr folgen. Nach rund 4,5 km auf der leicht welligen Strecke verlassen wir die Landwehr und steuern auf den Siedlungsrand von Beckum zu. Kurz vor den ersten Wohnhäusern treffen wir auf den ökologisch wertvollen Landschaftsbestandteil „Pflaumenallee“. Hierbei handelt es sich um einen ca. 3,5 km langen Grünstreifen am Übergang zwischen Stadt zur freien Landschaft. Geprägt ist dieses „Band“ durch seine alleenartig aufgereihten Pflaumenbäume.

Schnurgerade führt uns die Pflaumenallee ostwärts, bis der Weitwanderweg X23 erreicht ist. Dieser Beschilderung folgend erreicht die Gruppe alsbald  das Gasthaus Pöpsel. Hier läuft noch das „Mittagessen“, so dass eine 15-köpfige Wandergruppe gerade eher ungelegen kommt und eine Einkehr daher nicht möglich ist. Wir haben Verständnis. Vielleicht beim nächsten Mal. Und so geht es auf dem letzten Abschnitt noch einmal durch den „Höxberg-Wald“ zurück bis zum Parkplatz, unserem Startort. Am Ende sind es dann rd. 11 km Wegstrecke, die wir an diesem milden und vor allem trockenen Novembersonntag erwandert haben. 


Wdf.. Andrea und Dirk Große

Text und Fotos: Dirk Große